Natürlich gestalten, nachhaltig leben

Interview mit Dip.-Ing. (FH) Peter Rose, Inhaber und Geschäftsführer der Peter Rose Garten- und Landschaftsbau GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Rose, welche Art von Projekten macht das Kerngeschäft von Peter Rose aus?

Peter Rose: Wir gestalten viel für öffentliche Auftraggeber, von kleineren Projekten bis hin zu Millionenprojekten.

Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns doch einige aktuelle Beispiele für Projekte.

Peter Rose: Größere Projekte sind zum Beispiel die Neugestaltung des Schulhofes der Friedensschule Münster oder die Außenanlagen des Studierendencampus (Tita-Tory-Campus). Erwähnen lassen sich auch die zahlreichen Spielplatzbauten wie aktuell am Nordkirchenweg in Münster.

Wirtschaftsforum: Das Thema Klimawandel ist omnipräsent. Wie wirkt es sich auf Ihr Geschäft aus?

Peter Rose: Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Thema in unserer Branche geworden. Hitze und Wassermangel sind wichtige Stichworte der Debatte und sorgen für neue Anforderungen. Wir brauchen eine blau-grüne Infrastruktur mit Schatten, Verdunstungsmöglichkeiten, zum Beispiel über Schwammstadt-Konzepte, und einen Hochwasserschutz. Auch wenn sich die Überschwemmungen in vielen Orten noch in Grenzen halten und nicht zu großen Naturkatastrophen auswachsen, beeinträchtigen sie doch erheblich das Leben vor Ort, zum Beispiel, wenn in Zukunft in Hitzeperioden Sporthallen der Schulen zweckentfremdet werden müssen. Wir sehen uns als Unternehmen ganz klar in der Verantwortung, unseren Beitrag zu einer lebenswerten und gesunden Zukunft zu leisten. Aktuell bereiten wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Zudem engagieren wir uns bei Ökofit.

Wirtschaftsforum: Welche konkreten Maßnahmen haben Sie bereits ergriffen?

Peter Rose: Wir versuchen, wenn es möglich ist, alle unsere Kleingeräte und Maschinen wie zum Beispiel Heckenscheren und Rasenmäher auf Akku-Technik umzustellen. In naher Zukunft wollen wir auch in akkubetriebene Rüttelplatten investieren. Weniger Lärm, weniger Abgase: eine Win-win-Situation sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Umwelt.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt die Digitalisierung, die ja auch ein wichtiger Treiber von Nachhaltigkeit ist?

Peter Rose: Wir haben vor Kurzem einen Antrag auf Fördergelder gestellt. Wir möchten ein Dokumentenmanagementsystem einführen, in dessen Rahmen wir all unsere bürointernen und baustellbedingten Prozesse digitalisieren. Solch eine Umstellung erfordert hohe Investitionen. Für kleinere und mittelständische Unternehmen ist es nicht einfach, diese zu erwirtschaften.

Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Pläne für die nächste Zeit?

Peter Rose: Erst einmal werden wir Ende November unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Zudem werden wir konsequent unsere Digitalisierung vorantreiben. Diesen Prozess durchlaufen wir während des normalen Tagesbetriebs. Deshalb ist es unser Ziel, ihn zeitnah, spätestens Anfang nächsten Jahres, abzuschließen.

Wirtschaftsforum: Herr Rose, Sie sind Inhaber des Unternehmens. Wo möchten Sie die Firma langfristig am Markt sehen?

Peter Rose: Im Umfeld der wirtschaftlichen Spannungen ist es zurzeit schwierig, langfristig zu planen. Mir ist es vor allem wichtig, dass wir weiterhin im Umfeld von Münster unseren guten Namen beibehalten. Kundenorientierung ist das höchste Gebot. Auch unter den aktuellen Herausforderungen finden wir immer eine Lösung, um termingerecht und mit Qualität abliefern zu können.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt bei Ihren Zukunftsplänen das Thema Fachkräftemangel?

Peter Rose: In unserer Branche ist das Thema Fachkräftemangel nicht neu. Wir bilden aus und sind zurzeit noch gut aufgestellt. Insgesamt haben wir sieben Azubis. Eigentlich müssen wir noch intensiver rekrutieren, zum Beispiel auf Azubi-Messen gehen. Leider fehlt dazu im Tagesgeschäft oft einfach die Zeit. Wir stellen aber im Gespräch mit den jungen Leuten immer wieder fest, dass grundsätzlich Interesse am Beruf des Landschaftsgärtners besteht. Das stimmt uns zuversichtlich.

Wirtschaftsforum: Was schätzen Ihre Mitarbeiter an Ihrem Unternehmen? Warum bleiben Sie bei Ihnen?

Peter Rose: Wir sind ein Familienbetrieb, mit allen Werten, die dazugehören, und ein gutes Team. Ich betreue gemeinsam mit meinen Mitarbeitern die Baustellen und nehme, wenn es möglich ist, auch Rücksicht auf die privaten Lebensumstände oder auf Probleme, zum Beispiel, wenn jemand gerne Elternzeit haben möchte. Für einen Betrieb in unserer Größenordnung ist ein personeller längerfristiger Ausfall immer eine Herausforderung, da wir ja trotzdem termingerecht liefern müssen. Mein Ziel ist es aber, die Kunden und Mitarbeiter zufriedenzustellen! Somit nehem ich die Herausforderungen gerne an!

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