„Ressourcen umweltschonend einsetzen“
Interview mit Florian Mader, Gesellschafter und Geschäftsführer Bau und Immobilien der Mader GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Mader, wie hat sich Ihr Unternehmen bis heute entwickelt?
Florian Mader: Mein Vater hat 1986 mit 21 Jahren mit dem Verkauf von Sanitärprodukten begonnen. 1988 hat er sich zusammen mit seinem Bruder mit einem Sanitärbetrieb selbstständig gemacht. 2000 haben sie den jetzigen Firmensitz in Sterzing erworben, der schon 2006 erweitert werden musste. 2010 wurde unsere Filiale in Brixen eröffnet. Ein wichtiger Schritt war der Einstieg ins Baugewerbe mit der Gründung eines Bauunternehmens 2015. Ein Jahr später haben wir eine Elektroabteilung und ein weiteres Jahr darauf eine Abteilung für Lüftung, Kälte und Anlagenbau aufgebaut. Und wir waren 2017 in Italien das erste Unternehmen, das den Kunden einen 3-D-Einblick in ihr Traumbad geboten hat. Im vergangenen Jahr haben wir noch ein weiteres Elektrounternehmen eingegliedert.
Wirtschaftsforum: Ihre vielseitige Aufstellung spricht für viel Mut zu Innovation und Veränderung.
Florian Mader: Beides hat das Unternehmen von Beginn an geprägt. Wir sind eine junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren, die möchte sich mit neuen Themen weiterentwickeln wie zum Beispiel regenerative und erneuerbare Energie. Wir wirken auch an einem Projekt zur Entwicklung von Brennstoffzellen mit Wasserstoff mit. Für unseren Sektor, das Handwerk, sind wir definitiv ein sehr innovatives Unternehmen.
Wirtschaftsforum: Wie ist das Unternehmen heute aufgestellt?
Florian Mader: Neben unserem Firmensitz in Sterzing unterhalten wir Standorte in Vahrn bei Brixen, in Bruneck, Bozen und München. Dort beschäftigen wir insgesamt etwa 200 Mitarbeiter. Da unser jetziger Firmensitz durch unser Wachstum zu klein geworden ist, bauen wir gerade einen neuen Standort in Bruneck.
Wirtschaftsforum: Sie vertreten im Unternehmen die zweite Generation. Sind Sie schon mit der Firma groß geworden?
Florian Mader: Ja, absolut. Als ich klein war, befand sich das Unternehmen noch bei uns zu Hause. Ich lebe mit dem und für das Unternehmen. Nach der Schule habe ich im Betrieb meine Lehre als Installateur für Heizung und Sanitär absolviert. Danach habe ich auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur gemacht und Facility-Management und Immobilienwirtschaft, später noch Unternehmensführung studiert. Um das Unternehmen weiterzuentwickeln, ist es wichtig, immer up to date zu sein. Deshalb bilde ich mich ständig weiter, erst kürzlich im Bereich Digitalisierung, die nun durch Corona noch viel schneller vorangetrieben wird. Wir wollen bei den Fortschritten auf jeden Fall dabei sein.
Wirtschaftsforum: Sie sprachen die Verwendung von regenerativen Energien an. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie?
Florian Mader: Als Bauträger spielt dieses Thema für uns eine ganz große Rolle. Unser Ziel ist es, so zu bauen, dass unsere Kinder und Kindeskinder immer noch ein angenehmes Wohngefühl haben. Unsere neuen Projekte werden meist auf dem Klimahaus Nature Standard errichtet. In allen Bereichen versuchen wir, Ressourcen umweltschonend einzusetzen. Wir wollen nicht nur verkaufen, sondern den Kunden auch so beraten, dass das, was wir tun, am Ende für ihn wirtschaftlich und nachhaltig ist.
Wirtschaftsforum: Was macht Ihr Unternehmen so erfolgreich?
Florian Mader: Unser größtes Kapital sind unsere Mitarbeiter, zu denen wir volles Vertrauen haben. Wir brauchen kompetentes Fachpersonal, deshalb setzen wir auf interne und externe Weiterbildung und bilden selbst aus. Derzeit haben wir 22 Lehrlinge im Betrieb. So wirken wir ganz erfolgreich dem Fachkräftemangel entgegen und haben nur eine geringe Fluktuation. Wir wollen immer innovativ sein und uns weiterentwickeln. Daher überlegen wir ständig, was wir unseren Kunden noch anbieten können, und was der Markt verlangt. Das motiviert auch unsere Mitarbeiter, ihre Ideen einzubringen. Wir stehen für die Werte Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Flexibilität, und das kommunizieren wir auch.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre weiteren Ziele, geschäftlich und persönlich?
Florian Mader: Wir wollen uns hinsichtlich Innovation, Umweltmanagement und Nachhaltigkeit noch weiterentwickeln und neue Märkte erschließen, sowohl regional als auch im Hinblick auf andere Branchen. Unsere Wachstumsstrategie werden wir weiterverfolgen. Für mich persönlich ist das Unternehmen wie meine zweite Familie. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bin extrem motiviert, die Arbeit meines Vaters weiterzuführen.