Wie der Klimawandel Wachstumschancen eröffnet

DI Friedrich Xaver Gruber, Geschäftsführer der KLINGER Fluid Control GmbH

KLINGER Fluid Control ist spezialisiert auf hochwertige Industriearmaturen für Anwendungen im Energiebereich, in der Chemieindustrie, der Lebensmittelproduktion, der Papierherstellung, der Pharmaindustrie und vielen weiteren industriellen Branchen.

„Unser Schwerpunkt liegt auf Armaturen für die Fernwärmeversorgung, die Stahlproduktion und die Papierindustrie“, erläutert Geschäftsführer Xaver Gruber, studierter Maschinenbauer und vor KLINGER viele Jahre bei Philips beziehungsweise in der Elektronikbranche tätig, darunter längere Zeit in Asien. „Es geht hier um klassischen Maschinenbau, was meinem Studium näher ist. Außerdem haben mich die Position des Geschäftsführers und die Nähe zu meinem Heimatort gereizt.“

Langlebig und zuverlässig

KLINGER Fluid Control mit Sitz in Gumpoldskirchen in Niederösterreich gehört zur KLINGER Gruppe, einem weltweit führenden Hersteller von Armaturen und Dichtungen mit Produktions-, Vertriebs- und Servicestandorten in mehr als 60 Ländern. KLINGER Fluid Control selbst ist ebenfalls stark international ausgerichtet und liefert unter anderem nach Südkorea, Indonesien, Chile und Argentinien. Das Unternehmen agiert dabei weitgehend eigenständig innerhalb der Gruppe. KLINGER Fluid Control gibt es seit über 135 Jahren: In den 1880er-Jahren wurden Füllstandzeiger hergestellt, heute besteht das Produktportfolio aus Kugelhähnen, Kolbenschieberventilen, Manometerhähnen und Schaugläsern.

Sämtliche Produkte zeichnen sich durch ihre hohe Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz aus. Man verfüge über eine starke Marke, so Xaver Gruber: „Der Name KLINGER stand schon immer für höchste Qualität. Wir sind für unsere Zuverlässigkeit im Dichtungs- und Armaturenmarkt weltweit bekannt.“

Fokus auf Wachstumsmärkte

Mit dem Fokus auf Fernwärme und Stahl bewegt sich KLINGER Fluid Control in zwei starken Wachstumsmärkten. „In beiden Branchen gibt es massive Veränderungen durch den Druck, CO2-Emissionen zu reduzieren“, erklärt Xaver Gruber. „Im Bereich Fernwärme wird zunehmend die Abwärme von Rechenzentren, Müllverbrennungsanlagen oder Industriebetrieben genutzt, was die Nachfrage nach neuen, angepassten Armaturen steigert.

Das Gleiche passiert in der Stahlproduktion, wo Wasserstoff als Energieträger modifizierte Armaturen erfordert.“ Gerade im Wachstumsmarkt Fernwärme – allein in Berlin wächst das Fernwärmenetz im Jahr um 40 km – brächten die Kugelhähne und Ventile von KLINGER entscheidende Vorteile. „Unsere Produkte sind einfach deutlich langlebiger und stabiler gebaut“, so Xaver Gruber. „Das ist gerade in der Fernwärme ein sehr wichtiges Argument, da die Leitungen in die Erde vergraben werden. Hier kommt es nicht auf den Einkaufspreis an, sondern auf die Kosten über Jahrzehnte.“

Laufend Neuentwicklungen

KLINGER Fluid Control sieht sich vor allem als Problemlöser und adaptiert immer wieder Produkte für spezielle Kundenanforderungen. Zugleich werden bestehende Produkte beständig weiterentwickelt. Zu den neuesten Technik-Innovationen gehört der vollverschweißte Kugelhahn Monoball KHO, der speziell für die geänderten und moderneren Bedingungen der Fernwärme, wie geringere Temperaturen und Drücke, bei gleichzeitig verbesserter mechanischer Stabilität bei thermischer Ausdehnung entwickelt wurde.

Eine weitere Neuvorstellung ist der Kugelhahn Ballostar® KHA für die Industrie, der schlichtweg das ‘Schweizer Messer’ als Multitalent für die Herausforderungen jeglicher Anwendung darstellt. „Unsere Produkte kommen überall dort zum Einsatz, wo die Anforderungen an Armaturen besonders hoch sind“, sagt Xaver Gruber. So wie in der Fernwärmeversorgung. „Derzeit werden erst 12 bis 13% der Haushalte in Europa mit Fernwärme versorgt. Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, müssten es 50% sein. Wir haben die Produkte, das Know-how und die Kapazitäten dafür.“

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Interview mit Alexander Bauer, Geschäftsführer der Kirchdorfer Kies und Beton GmbH

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Mit fünf Transportbetonwerken, drei Kieswerken und einer Lkw-Flotte produziert und liefert die Kirchdorfer Kies und Beton GmbH aus dem Großraum Linz Transportbeton und Zuschlagstoffe für verschiedenste Bauprojekte im ober­österreichischen Zentralraum.…

Wenn Standard nicht reicht

Interview mit Hubert Romoth, Geschäftsführer der TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH

Wenn Standard nicht reicht

Ob in Logistikzentren, Fertigungshallen oder der Automobilindustrie – Schutz- und Trennwandsysteme sind unverzichtbar für Sicherheit und Effizienz. Die TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH aus Werther setzt dabei seit 30 Jahren…

Zukunft aus Holz bauen

Interview mit Georg Nef, Geschäftsführer der Vögeli Holzbau AG

Zukunft aus Holz bauen

Holz ist einer der ältesten Baustoffe – und aktueller denn je. Als nachwachsender Rohstoff verbindet er Nachhaltigkeit mit moderner Technik und präziser Vorfertigung. Ob historische Sanierung oder mehrgeschossiger Wohnungsbau: Holzbau…

Spannendes aus der Region Gumpoldskirchen

Heiße Themen können wir

Interview mit Dipl.-Ing. Thomas Peinkofer, und Dipl.-Ing. Michael Reisner, beide Geschäftsführer der AICHELIN Ges.m.b.H.

Heiße Themen können wir

Viele Industrieprodukte erhalten durch die entsprechende Wärmebehandlung erst ihre Funktion. Dazu braucht es speziell angepasste Industrieöfen – und genau hier hat sich die AICHELIN Ges.m.b.H. mit Hauptsitz in Österreich einen…

„Mitarbeiter begeistern heißt Kunden begeistern“

Interview mit Mag. Rainer Deisenhammer, Inhaber der GW Cosmetics GmbH

„Mitarbeiter begeistern heißt Kunden begeistern“

Schon seit 1930 dreht sich bei der GW Cosmetics GmbH aus dem österreichischen Leopoldsdorf alles um die Schönheit. Ihre Haar-, Gesichts- und Körperpflegeprodukte begeistern nicht nur die Kunden, sondern auch…

Einfach bezahlen

Interview mit Clemens Leitner, Director, Carrier & Business Development der DIMOCO Carrier Billing GmbH

Einfach bezahlen

Es ist unser ständiger Begleiter, immer und überall dabei – das Handy. Das Mobiltelefon ist zum unverzichtbaren Allrounder geworden, mit dem wir kommunizieren, den Zug reservieren, Musik hören, einen Film…

Das könnte Sie auch interessieren

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

„Kein Freiraum zum Atmen“

Interview mit Anton Buresch, Geschäftsführer der Gerhard Rauch Ges.m.b.H.

„Kein Freiraum zum Atmen“

Die Gerhard Rauch Ges.m.b.H. in Trasdorf in Niederösterreich ist weltweit für ihre hochwertigen Bauteile und innovativen Stanzlösungen bekannt. Anton Buresch, geschäftsführender Gesellschafter, vertritt die 2. Generation im Familienunternehmen. Im Interview…

Brücken bauen für die Zukunft

Interview mit Martin Dickmann, Geschäftsführer der Claus Queck GmbH

Brücken bauen für die Zukunft

Der Investitionsstau in der öffentlichen Infrastruktur ist in Deutschland längst nicht mehr zu übersehen. Das Stahlbauunternehmen Claus Queck GmbH aus Düren, das sich schon seit langer Zeit vornehmlich auf den…

TOP