Vom Ladenbau zur Ladestation

Interview mit Sebastian Hellmich, Geschäftsführer und Sebastian Reh, Vertriebsleiter der hesotec gmbh

Die hesotec gmbh hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Gegründet 2003, begann das Unternehmen als Metallbau-Dienstleister für den Ladenbau und hat sich seither zu einem Vorreiter im Bereich Elektromobilität entwickelt. Sebastian Hellmich, Geschäftsführer und Sohn des Gründers, sowie Sebastian Reh, Vertriebsleiter, treiben diesen Wandel mit einer klaren Strategie und innovativen Ansätzen voran. „Unsere Stärke liegt in der Flexibilität und unserer Fähigkeit, auf individuelle Kundenanforderungen schnell und präzise zu reagieren“, erklärt Sebastian Hellmich. Diese Flexibilität, kombiniert mit technischer Expertise, hat es hesotec ermöglicht, von der Entwicklung einfacher Metalllösungen hin zu hochspezialisierten Produkten wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu wachsen. Dabei ist das Unternehmen nicht nur im klassischen Ladenbau, sondern auch im Energiesektor und in der Entwicklung maßgeschneiderter Projektlösungen ein starker Partner seiner Kunden.

Einstieg in die Elektromobilität

Vor sechs Jahren markierte der Einstieg in die Elektromobilität einen entscheidenden Wendepunkt für hesotec. Mit der Gründung der Sparte hesotec electrify erweiterte das Unternehmen sein Portfolio um Ladeinfrastrukturen, die im privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereich genutzt werden. „Wir haben uns bewusst für den Premiumbereich entschieden. Unsere Produkte zeichnen sich durch hochwertige Materialien, ansprechendes Design und umfassende Serviceleistungen aus“, sagt Sebastian Reh. Neben Ladestationen bietet hesotec Energiemanagementsysteme, die Betrieb und Energieeffizienz verbessern. Ein neuer Meilenstein ist die Einführung eines zertifizierten Produkts für öffentliche Ladelösungen. „Damit erschließen wir uns neue Marktchancen und reagieren auf die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen“, ergänzt Sebastian Hellmich. Die Verbindung von Design, Funktionalität und Service gibt hesotec einen Wettbewerbsvorteil, den neue Partnerschaften und Vertriebsstrategien weiter stärken sollen.

Handlungsfähig auch in schwierigen Zeiten

Wie viele Unternehmen hatte auch hesotec mit den Auswirkungen der Pandemie und steigenden Energiekosten durch den Ukrainekrieg zu kämpfen. Materialengpässe bei Blechen und Halbleitern sowie hohe Energiepreise stellten die Flexibilität und Resilienz des Unternehmens auf die Probe. Dennoch gelang es, durch vorausschauende Planung, langfristige Verträge und eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten Stabilität zu wahren. „Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung und ein flexibles Team sind, um auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben“, betont Sebastian Hellmich. Der Markt bleibt jedoch herausfordernd. „Besonders in der Elektromobilität spüren wir die Unsicherheit aufgrund fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen“, ergänzt er. Diese Unsicherheiten erschweren den Abschluss neuer Verträge und bremsen Investitionen, was gerade in einem wachsenden Marktsegment wie der Elektromobilität spürbare Auswirkungen hat. Umso wichtiger ist es für hesotec, strategisch neue Märkte zu erschließen. Der Fokus liegt auf einer stärkeren Internationalisierung, beginnend in Europa, und einer Erweiterung des Produktportfolios. Sebastian Reh, der als Vertriebsleiter neue Impulse setzt, betont: „Unsere Aufgabe ist es, den Markenbekanntheitsgrad zu steigern, innovative Vertriebswege zu testen und bestehende Partnerschaften zu stärken.“

Werte und Nachhaltigkeit für den Unternehmenserfolg

Die Zukunftspläne von hesotec sind klar definiert. Neben dem Ausbau der Elektromobilität steht auch die Modernisierung der Metallbauproduktion auf der Agenda. „Wir investieren in neue Technologien und Maschinen, um effizienter und nachhaltiger zu produzieren“, erläutert Sebastian Hellmich. So wurden in den letzten Jahren unter anderem Photovoltaikanlagen installiert, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Ein weiteres Beispiel ist die Eigenproduktion von Stickstoff, der für die Metallverarbeitung benötigt wird, und die mit selbst erzeugtem Strom erfolgt. Diese Maßnahmen senken Kosten und stärken zugleich die ökologische Verantwortung des Unternehmens. „Wir möchten mit unserer Arbeit echten Mehrwert schaffen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte reduzieren“, betont Sebastian Hellmich. Als Arbeitgeber setzt hesotec auf eine Unternehmenskultur, die von Zusammenarbeit, gegenseitigem Lernen und Weiterentwicklung geprägt ist. „Die Identifikation mit dem Unternehmen und den gelebten Werten ist bei uns deutlich spürbar“, beschreibt Sebastian Reh, der kürzlich ins Unternehmen eingetreten ist. Diese Werte sind ein Grundstein für den Unternehmenserfolg und ein entscheidender Faktor, um Talente zu gewinnen und zu halten. In einer Branche, die zunehmend unter Fachkräftemangel leidet, positioniert sich hesotec als attraktiver Arbeitgeber mit langfristigen Perspektiven. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus innovativen Produkten, nachhaltigen Prozessen und einer Unternehmenskultur, die Teamgeist und individuelle Entwicklung gleichermaßen fördert. „Unser Ziel ist es, eine starke Marke aufzubauen, die für Qualität und Innovation steht. Mit gesundem, nachhaltigem Wachstum möchten wir eine führende Position in unseren Kernmärkten einnehmen“, fasst Sebastian Hellmich zusammen. hesotec ist bereit, die Zukunft aktiv zu gestalten – in der Elektromobilität ebenso wie im klassischen Metallbau.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Interview mit Dr. Matthias Henyk, Geschäftsführer der Opelka GmbH

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Die Opelka GmbH mit Sitz in Remseck am Neckar ist Spezialist für Maschinen zur Herstellung von Siedegebäck wie Berliner oder Donuts. Seit Anfang 2024 wird das Unternehmen von Dr. Matthias…

„Möbel muss man anfassen, fühlen, ausprobieren“

Interview mit Michael Kösters, Geschäftsführer über Möbel Ewald Kösters GmbH

„Möbel muss man anfassen, fühlen, ausprobieren“

Michael Kösters ist in einem Möbelhaus groß geworden – wortwörtlich. Heute führt er die Möbel Ewald Kösters GmbH in dritter Generation. Im Gespräch erzählt er, warum er trotz starker Konkurrenz…

Zuverlässige Kabeltechnik als globaler Erfolgsfaktor

Interview mit Johannes Wick, Geschäftsführer der RINGSPANN RCS GmbH

Zuverlässige Kabeltechnik als globaler Erfolgsfaktor

Mechanische Fernbetätigungen sind unscheinbar, aber unverzichtbar – ob in Zügen, Schiffen oder Industrieanlagen. Die RINGSPANN RCS GmbH mit Sitz in Oberursel hat sich seit ihrer Gründung 1984 zu einem Spezialisten…

Spannendes aus der Region Kreis Wesel

Ausgezeichnet für die Nutzung regenerativer Energie

Interview mit Norbert und Julian Terodde, Geschäftsführer der Schildberg-Baugesellschaft mbH

Ausgezeichnet für die Nutzung regenerativer Energie

Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Die Schildberg-Baugesellschaft mbH hat sich auf den Bau von exklusiven Mehrfamilienhäusern spezialisiert, um Kleinanlegern und Privatpersonen Eigentumswohnungen von…

Roboter im Schwarm

Interview mit David Niedermaier, Geschäftsführer & CTO AGILOX Services GmbH

Roboter im Schwarm

Das Leben der Menschen in ihrer Arbeitsumgebung sicherer zu machen, war die Vision – von Anfang an. Heute ist die AGILOX Services GmbH Technologieführer im Bereich der Autonomen Mobilen Roboter…

Perfekt zugeschnitten

Interview mit Caner Bilir, geschäftsführender Gesellschafter der DZT GmbH

Perfekt zugeschnitten

Die richtige Dämmung im und am Haus spart Energie. Dafür und für weitere Verwendungen bietet die DZT GmbH in Wesel Dämmstoffe und Zuschnitte nach Maß. Dabei achtet das Familienunternehmen auf…

Das könnte Sie auch interessieren

Glänzende Aussichten für die  Metallverarbeitung

Interview mit Alexander Döring, Geschäftsführer der OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG

Glänzende Aussichten für die Metallverarbeitung

Ob Automobilbau, Bauwesen oder Energietechnik – erst durch präzise gefertigte Metallbauteile entstehen langlebige, sichere und leistungsfähige Produkte für den Alltag und die Zukunft. Seit über 80 Jahren steht die OTTO…

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Interview mit Rik Kant, Geschäftsführer der Endenburg Elektrotechniek B.V.

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Vom Lampengeschäft zum Elektrotechnik-Spezialisten: Die Geschichte der Endenburg Elektrotechniek B.V. reicht fast 100 Jahre zurück. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum gibt Geschäftsführer Rik Kant Einblicke in die Unternehmensstruktur, das besondere Führungsmodell…

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

TOP