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Interview mit Nils Altrogge, Geschäftsführer DER KILOUTOU Deutschland GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Altrogge, erzählen Sie uns bitte etwas über das Portfolio und das Leistungsspektrum von KILOUTOU Deutschland.

Nils Altrogge: Gerne. Wir bieten unseren Kunden eine große Bandbreite an professioneller Höhenzugangstechnik, wie es im Fachjargon heißt. Also alles, was man braucht, um in der Höhe arbeiten zu können. Dazu gehören Arbeits- und Hebebühnen ebenso wie Stapler und Teleskoplader. Dabei haben wir unterschiedliche Geräte, um die individuellen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen, zum Beispiel geländegängige Teleskop-Gabelstapler. Unser größtes Gerät erlaubt das Arbeiten bis zu einer Höhe von 58 Metern.

Wirtschaftsforum: Können Ihre Kunden denn mit diesen Geräten umgehen?

Nils Altrogge: Alle Kunden werden von uns in die Handhabung eingewiesen. Ab gewissen Höhen stellen wir eigens ausgebildetes Personal zur Verfügung. Darüber hinaus bilden unsere zertifizierten Trainer Kunden für komplexere Anwendungen aus.

Wirtschaftsforum: Und wer nutzt Ihre Hebegeräte?

Nils Altrogge: Da decken wir eine sehr große Bandbreite ab. Sie reicht von der Baubranche und baunahen Gewerken über Gebäudereiniger und Baumschnittunternehmen bis hin zu Industrieunternehmen und kommunalen Auftraggebern.

Wirtschaftsforum: Nennen Sie uns doch bitte einige typische Anwendungsgebiete.

Nils Altrogge: Typische Einsatzgebiete sind die Reinigung von Fassaden, Anstriche sowie Wartungs-, Inspektions- und Reparaturarbeiten. Erst kürzlich haben wir noch Geräte zur Beseitigung des Eichenprozessionsspinners aus befallenen Bäumen vermietet.

Wirtschaftsforum: Lassen Sie uns ein wenig über das Unternehmen KILOUTOU sprechen. Wer hat es gegründet und wie hat es sich entwickelt?

Nils Altrogge: Gegründet wurde KILOUTOU 1980 in Frankreich von Franky Mulliez. Er startete mit der Vermietung von Werkzeug und Kleinmaschinen, zunächst an Endkunden. Bis Mitte 2010 baute er das Netzwerk in Frankreich aus, wo es heute mehr als 550 Niederlassungen gibt. Seit 2013 ist KILOUTOU auch international unterwegs. In diesem Jahr wurde die erste Niederlassung in Polen eröffnet. Über den Zukauf von Starlift – einem Vermieter von Arbeitsbühnen – etablierte sich KILOUTOU seit 2016 auch in Deutschland. Nach und nach wurden weitere Firmen aufgekauft, unter anderem die Firma Wiesecker in Gießen, die auch Baumaschinen, Container und Werkzeuge vermietet.

Wirtschaftsforum: An wie vielen Standorten sind Sie mittlerweile in Deutschland präsent?

Nils Altrogge: Wir sind in der Mitte Deutschlands, im Norden und Südwesten sehr stark. Niederlassungen haben wir Hamburg, Berlin, Rostock, Köln, Paderborn, Erwitte, Münster, Erfurt, Holzwickede, Gießen, Baden-Baden, Karlsruhe, Freiburg sowie mehrere Übergabepunkte.

Wirtschaftsforum: Wie erreichen Sie mögliche neue Kunden?

Nils Altrogge: Wir haben Außendienstmitarbeiter, die in ihrer jeweiligen Region unterwegs sind – auf Baustellen und in den Betrieben. Neben diesem aktiven Vertrieb im Feld spricht auch unser Innendienst Kunden an. Darüber hinaus sind wir in den Social Media präsent und veröffentlichen Beiträge in Fachzeitschriften. Unser Geschäft ist sehr lokal und regional und wir sind sehr nah an unseren Kunden. So sind wir zum Beispiel im Juni beim Lahnufer Fest in Gießen vertreten.

Wirtschaftsforum: Inwieweit spielt die Digitalisierung eine Rolle bei KILOUTOU Deutschland?

Nils Altrogge: Auch wir bewegen uns auf dem Weg in das digitale Zeitalter. So sind wir bereits jetzt dabei, unsere externen Geschäftsprozesse für unsere Kunden zukünftig effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten und dadurch einen Mehrwert im bestehenden Kundenprozess zu schaffen. Das langfristige Ziel sind hierbei digitale Ende-zu-Ende Prozesse für unsere Kunden, von der ersten Bedarfsermittlung über die Auftragsabwicklung bis hin zur Faktura. Natürlich arbeiten wir auch intern daran, unsere Arbeitsinhalte und -abläufe ständig weiterzuentwickeln und beispielsweise durch eine papier- und beleglose Abwicklung unsere Prozessqualität und -geschwindigkeit zu erhöhen.

Wirtschaftsforum: Ist Nachhaltigkeit auch ein Thema für KILOUTOU?

Nils Altrogge: Auf jeden Fall. Schon das bedarfsgerechte Mieten ist deutlich nachhaltiger als das Kaufen, Stichwort ‘Share Economy’. Außerdem ist der Trend in der gesamten KILOUTOU-Gruppe ‘Weg vom Verbrenner hin zu elektrisch betriebenen Maschinen und Hybriden’.

Wirtschaftsforum: Was macht Ihrer Meinung nach den Erfolg von KILOUTOU aus?

Nils Altrogge: Es sind die Menschen hinter dem eigentlichen Geschäft sowie unsere Orientierung auf die Kunden und den Service. Hinzu kommen die Qualität der Geräte sowie der Dienstleistung. Bei Problemen sind wir sehr schnell vor Ort auf der Baustelle, reparieren dort oder tauschen sofort aus. Deshalb verfügt auch jede Niederlassung über eine eigene Werkstatt.

Wirtschaftsforum: Und wie geht es in den kommenden Jahren weiter?

Nils Altrogge: Wir möchten weiter organisch und anorganisch wachsen. Deshalb investieren wir in Deutschland in neue Standorte sowie in die Erweiterung unseres Fuhrparks. Da wir unsere Maschinen ständig erneuern, bieten wir unseren Kunden eine recht junge und moderne Mietflotte. So werden wir im kommenden Jahr allein 20 Millionen EUR in neue Geräte investieren. Als aktuelle Nummer 8 im deutschen Maschinenvermietungsmarkt wollen wir auch durch weitere Zukäufe in Deutschland künftig zu den Top 3 gehören.

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