Zeitlose Werte
Interview mit Ludwig Bauer, Geschäftsführer Juwelier F.C. Bauer
Seit fast 70 Jahren ist der Name F.C. Bauer Synonym für Kompetenz, hervorragenden Service und außergewöhnliche Qualität rund um Luxusuhren und Schmuck. Patek Philippe, Omega, Seiko, Breitling, Nomos, Longines, Oris – für Uhrenliebhaber ist das Geschäft im Münchener Umland ein Paradies. Durchgehend in Familienhand, führen heute mit Franz und Ludwig Bauer die zweite und dritte Generation die Geschäfte.
Von der Kuckucks- zur Luxusuhr
„Als mein Großvater das Geschäft in der Münchener Peripherie gründete, hatte er auch die dort stationierten amerikanischen Soldaten als potenzielle Kunden im Kopf“, sagt Ludwig Bauer. „Er führte die damals bei Amerikanern sehr populären Kuckucksuhren, was ein kluger Schachzug war. Daneben bestimmten Uhren, zwischenzeitlich vor allem Rolex-Uhren, das Angebot.“
Bauer erweiterte konsequent und mit professioneller Weitsicht das Angebot. Luxusuhren und Schmuck inhabergeführter Manufakturen begeisterten schnell immer mehr Münchener. Heute steht das Familienunternehmen den Kunden mit zehn qualifizierten Mitarbeitern zur Seite.
„Der Fokus liegt auf Luxusuhren weltbekannter Markenhersteller wie Patek Philippe oder Omega“, so Ludwig Bauer. „Mein Vater hat großen Mut bewiesen, als er außergewöhnliche Luxusmarken in das Portfolio aufnahm und damit die Weichen für die Zukunft stellte. Heute führen wir Uhren im Wert von 150 EUR bis in den sechsstelligen Bereich hinein, darunter seltene Produkte wie die Grand Seiko Kollektion, die in München ausschließlich von uns geführt wird. Wir dürfen uns deshalb Seiko Watch Salon nennen. Gleichzeitig haben wir eine eigene Werkstatt für Reparaturen. Dank unserer hervorragenden Uhrmacher und einer sehr guten Ausstattung übernehmen wir auch komplexe Arbeiten wie die Reparatur historischer Uhren.“
Auch im Schmucksegment setzt F.C. Bauer auf eine feine Auswahl edler Manufakturen. Noch ist der Geschäftsbereich weniger markengetrieben als das Uhrensegment, allerdings macht sich auch hier eine steigende Nachfrage bemerkbar.
Aus der Krise zum Rekordjahr
War anfangs die Randlage des Geschäfts ein wichtiger Erfolgsfaktor, sind es heute das wohlsortierte Qualitätsangebot, die kompetente Beratung und der hervorragende Service inklusive Reparatur. Anfang 2020 geriet F.C. Bauer dennoch vorübergehend in eine Krise.
„Der Lockdown war eine Zäsur“, so Ludwig Bauer. „Gerade in der Hochsaison kurz vor Weihnachten hat er uns hart getroffen. Ein Problem war die Planungsunsicherheit. In dieser schwierigen Situation haben sich einige Markenhersteller glücklicherweise außerordentlich kollegial verhalten. Als wir wieder öffnen durften, hatte man das Gefühl, dass die Kunden alles nachholen wollten; das Geschäft brummte. Auch viele ältere Kunden kamen zu uns. 2021 wurde dann unser bisher erfolgreichstes Jahr. Zur Kauflust beigetragen haben auch die Negativzinsen. Uhren werden immer häufiger als Wertanlage betrachtet, sodass wir auch im Hochpreissegment sehr gut verkaufen konnten.“
Schmucke Wertanlage
Viele Kunden kommen seit Generationen zu F.C. Bauer – weil sie die erlesenen Produkte schätzen, aber auch wegen der familiären Wohlfühlatmosphäre. Jetzt plant man in München für die Nach-Corona-Zeit, denkt an Veranstaltungen, auf denen Produkte tatsächlich erlebt werden können.
„Wir hoffen, bald wieder spannende Kundenerlebnisse kreieren zu können“, sagt Ludwig Bauer. „In der Vergangenheit haben wir zum Beispiel Kunden zu Wein-Tastings eingeladen, auf denen bestimmte Marken in Szene gesetzt wurden. Produkte können so ganz anders erlebt werden.“
Ludwig Bauer arbeitet an unterschiedlichen Ideen, um noch mehr Kunden ansprechen zu können. Neue Marken sollen das Portfolio bereichern, auch gebrauchte Uhren könnten interessant werden. Bei der Wahl der Marken wird F.C. Bauer eine sichere Hand beweisen und den Nerv der Zeit treffen – wie seit knapp sieben Jahrzehnten.