30 Jahre Erfolg durch Innovation und Kundennähe
Interview mit Martin Tump, Geschäftsführer der Ingenieurbüro UTEK GmbH
Das Ingenieurbüro UTEK GmbH steht exemplarisch für die Innovationskraft und die Anpassungsfähigkeit des deutschen Mittelstands. Dank seines breit gefächerten Portfolios und der starken Kundenbindung wird das Unternehmen auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Industrie spielen.
Von der Idee zum Marktführer
Die Anfänge des Ingenieurbüros reichen in das Jahr 1994 zurück, als Geschäftsführer Martin Tump gemeinsam mit Martin Egbring und Dirk Kunert, allesamt frischgebackene Chemietechnik-Absolventen, das Unternehmen gründete. „Damals war der Arbeitsmarkt schwierig und wir entschieden uns, unser eigenes Unternehmen aufzubauen“, erinnert sich Martin Tump. Der Fokus lag zunächst auf Umweltmanagementsystemen, ein damals noch junges Feld.
Schnell fand UTEK seine Nische: Instandhaltungsmanagement und später Anlagenqualifizierung in der pharmazeutischen Industrie. „Ende der 1990er-Jahre war die Nachfrage nach Qualifizierungsprojekten enorm“, erklärt Martin Tump. „Das war unser Wachstumstreiber bis etwa 2010.“ Heute umfasst das Leistungsspektrum auch Prozessautomation, Compliance Engineering und Anlagensicherheit.
Ganzheitliche Konzepte
Mit rund 150 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 13 Millionen EUR ist UTEK heute ein mittelständisches Unternehmen, das eng mit Branchengrößen wie z.B. Bayer, bp und Merck zusammenarbeitet. „Wir sind Problemlöser und setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden“, betont Martin Tump. „Unsere Teams sitzen oft direkt vor Ort, um schnell und effizient auf Herausforderungen reagieren zu können.“ Besonders im Bereich Compliance ist UTEK stark aufgestellt. Dieser macht inzwischen die Hälfte des Umsatzes aus. „Ob Anlagensicherheit, Emissionsschutz oder der Umgang mit wassergefährdeten Stoffen – wir entwickeln ganzheitliche Konzepte, die den steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht werden“, erklärt Martin Tump weiter.
Herausforderungen in einem dynamischen Markt
Der wirtschaftliche Wandel stellt auch die Ingenieurbüros vor neue Aufgaben. Während der Pharmasektor stabil bleibt, erlebt die chemische Industrie einen Rückgang. „Ein innovatives Umfeld wäre wünschenswert, doch derzeit stocken selbst Wasserstoffprojekte“, so Martin Tump. Dennoch sieht er Chancen, insbesondere durch Digitalisierung. „Onlinearbeit ermöglicht uns, Projekte effizient umzusetzen, selbst wenn unsere Teams nicht vor Ort sind.“
Ein weiteres Thema ist der Fachkräftemangel. Durch die enge Zusammenarbeit mit Universitäten hat UTEK eine Strategie entwickelt, die Nachwuchsingenieure von Anfang an einbindet. Viele bleiben dem Unternehmen langfristig treu. „Unsere Werkstudenten werden oft zu festen Mitarbeitern. Das war eine der besten Entscheidungen, die wir getroffen haben.“
Nachhaltige Unternehmensstruktur für die Zukunft
Um das Unternehmen zukunftssicher zu machen, hat UTEK die Eigentümerstruktur angepasst. Vier langjährige Mitarbeiter wurden als Prokuristen mit Unternehmensanteilen eingebunden.
„Das war ein langer Prozess, aber notwendig, um Kontinuität und Stabilität zu gewährleisten“, erläutert Martin Tump. Dabei äußert er auch Kritik an den politischen Rahmenbedingungen: „Die Förderung von Übergangsmodellen in inhabergeführten Unternehmen könnte verbessert werden.“
Für die kommenden Jahre plant UTEK, das aktuelle Wachstum zu konsolidieren und verstärkt an innovativen Projekten mitzuwirken. „Wir sind Planungsingenieure durch und durch. Wenn spannende, zukunftsweisende Projekte kommen, sind wir bereit, unseren Beitrag zu leisten.“