Aus einem besonderen Holz geschnitzt

Interview mit Tina Richter, Geschäftsführerin und Sophie Scholz, Ausbildungskoordinatorin der HFM Nordholz Handelsgesellschaft mbH

Holz, Dach, Roh- und Trockenbau, Galabau, Fachmarkt – in diesen Produktgruppen bietet Nordholz Kunden ein breit aufgestelltes Produkt- und Serviceangebot. Doch das Unternehmen überzeugt nicht allein mit einem hervorragenden Sortiment und fachlicher Kompetenz. Nordholz steht auch für Service aus einer Hand, eine ungewöhnliche Einbindung der Mitarbeiter in sämtliche Belange des Unternehmens und eine Begeisterung für die Sache, die ansteckend ist.

Vom VEB zum Rundum-sorglos-Paket

1990 aus der VEB Holzverarbeitung Berlin gegründet, durchlebte das Unternehmen im Laufe der Jahre diverse Neu- und Umstrukturierungen. 2006 kam es zu einer besonderen Zäsur. Richter Baustoffe, eines von fünf Gründungsmitgliedern der Hagebau, beteiligte sich mit 50% am Unternehmen. Für Nordholz bedeutete dies gute Aktionseinkäufe, bessere Zahlungskonditionen bei den Lieferanten und die Nutzung der Zentralläger.

„Plötzlich konnten wir über 80.000 Produkte innerhalb von 24 Stunden liefern“, betont Geschäftsführerin Tina Richter. Mit Übernahme der auf die Bereiche Hochbau und Fassade spezialisierten Bauzentrum Sommer GmbH konnte man kurze Zeit später erneut die Kompetenzen ausbauen und den Kunden wichtigen Mehrwert bieten.

Keine reine Familiensache

Heute präsentiert sich Nordholz an vier Standorten in Berlin und Brandenburg. Seit 2019 ist Tina Richter, Tochter des Gesellschafters Jürgen Scholz, Geschäftsführerin. Bei Nordholz findet sie ein ideales, inspirierendes Arbeitsumfeld. „Ich habe lange in Führungspositionen bei einem Großkonzern gearbeitet“, sagt sie. „Hier, in diesem familiengeführten Unternehmen, schätze ich die ungeheure Dynamik, die flachen Hierarchien und die damit verbundenen schnellen Entscheidungen. Man kann etwas bewegen, hat den direkten Kontakt zu Mitarbeitern und Kunden.“

Mehr als 100 Mitarbeiter sind heute für die Nordholz-Gruppe (inklusive BZ Sommer) tätig, die Ausbildungsquote liegt bei 12%. „Die Nachwuchsförderung liegt uns besonders am Herzen“, erklärt Tina Richter. „Die von meiner Schwester Sophie gegründete Akademie spielt vor diesem Hintergrund eine besondere Rolle. Mit unserem intensiven Recruitingprogramm versuchen wir die Mitarbeiter zu finden, die wirklich zu uns passen. Die Lust haben, sich einzubringen, flache Hierarchien schätzen und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Allein im vergangenen Jahr hatten wir mehr als 500 Bewerbungen.“

Wer es aus dieser Vielzahl an Bewerbungen geschafft hat, kann nicht nur spannende Aufgaben, sondern auch Verantwortung erwarten – für Nordholz sind Mitarbeiter Mitunternehmer. „Ab Tag 1 pflanzen wir diesen Gedanken bei unseren jüngsten Mitarbeitern“, so Tina Richter. Die Ausbildung bei HFM Nordholz gestaltet sich nicht nur nach dem Rahmenlehrplan, sondern bietet Einblicke in alle Geschäftsbereiche, beinhaltet intensive Schulungen zu den Produkten sowie auch Seminare zur persönlichen Weiterentwicklung. „Mitarbeiter sind bei uns in Fachgruppen zusammengeschlossen, treffen Entscheidungen zu Themen wie Preisgestaltung, Marketing oder Sortimentsgestaltung“, sagt Sophie Scholz. „Sie haben den direkten Draht zum Kunden.“

Auch in Sachen Service geht Nordholz eigene Wege – fachlich kompetente Beratungen genießen ebenso einen hervorragenden Ruf wie außergewöhnliche Service,s zu denen pünktliche Lieferungen per Lkw oder der Einsatz von Hochkränen gehören. „Auf die Minute genau zu liefern, ist gerade in einer Großstadt eine riesige Herausforderung“, sagt Tina Richter. „Hier kommt es auf eine besonders gute Vorarbeit an.“ Bretter, Platten und Balken werden individuell zugeschnitten; fertig verbaubare Ware bedeutet Zeitersparnis auf der Baustelle. Es gibt eine eigene Abkantbank und Abbundprojektierungen.

„Wir haben sechs Zimmerermeister, die die Projektierung vornehmen“, sagt Tina Richter. „So können wir Dachstühle von A bis Z selbst projektieren.“ Auch in Sachen Marketing setzt Nordholz vor allem auf die eigene Kompetenz. „An jedem Standort gibt es einen Niederlassungsleiter, der die interne Kommunikation übernimmt“, sagt Sophie Scholz. „Für die Außendarstellung nutzen wir unsere Homepage, bieten Onlinetermine an und arbeiten mit Social Media-Kanälen wie Facebook und Instagram. Unser Instagram-Kanal wird übrigens von Azubis mit Inhalt gefüllt; sie kennen sich einfach am besten mit dem Medium aus, können ihre Ideen einbringen und sehen Erfolge.“

Gute Arbeit bleibt die beste Werbung

Dass Nordholz gut arbeitet, hat sich längst herumgesprochen. Das Unternehmen ist konstant gewachsen – für Tina Richter gibt es dafür verschiedene Gründe. Neben der Region ist die flexible, schlagkräftige Struktur ein riesiger Pluspunkt. Die Firmenkultur, in der Eigenverantwortung großgeschrieben wird, die engagierten Mitarbeiter und die Offenheit für Neues sind weitere Alleinstellungsmerkmale.

„Wir wollen auf jeden Fall aktuell bleiben“, unterstreicht Sophie Scholz. „Themen wie Digitalisierung und neue Medien werden stärker in den Fokus rücken. Auch die Art der Interaktion mit Kunden wird sich ändern. VR-Brillen, 3-D-Drucker, all das sind Themen, denen wir uns stellen wollen. Auch Nachhaltigkeit wird eine zentrale Herausforderung sein. Die Nachfrage nach natürlichen Baustoffen wird immer größer, sodass wir mit unserer Holzbau-Kompetenz dem wachsenden Markt zuversichtlich entgegentreten können. Wir werden die E-Mobilität voranbringen und an allen Standorten Fotovoltaikanlagen implementieren. Nicht nur um unsere eigene Flotte, sondern auch die Fahrzeuge der Kunden zukünftig aufladen zu können.“

Für Tina Richter geht es vor allem um eins. „Wir wollen durch Vordenken und Fortschrittlichkeit überzeugen und uns dadurch eine hohe Relevanz und Unverzichtbarkeit bei all unseren Partnern erarbeiten“, sagt sie.

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