„Unsere Mission lautet: Finde jeden Fehler!“
Interview mit Alice Göpel, Geschäftsführerin der GÖPEL electronic GmbH
Wirtschaftsforum: Frau Göpel, getreu dem Motto „Enjoy Testing“ steht Ihr Unternehmen für Prüftechnologien, die ihren Anwendern Freude bereiten sollen. Wie genau möchten Sie dieses Ziel erreichen?
Alice Göpel: Grundsätzlich verstehen wir uns als Anbieter von Prüf- und Messtechniklösungen für elektronische Baugruppen und bewegen uns dabei in mehreren Geschäftsfeldern: Im Rahmen unserer Automotive Test Solutions stellen wir unseren Kunden etwa Test- und Simulationssysteme für Steuergeräte in Kraftfahrzeugen zur Verfügung, während wir uns mit weiteren Lösungen auch in anderen Industriezweigen jenseits der Automobilbranche engagieren, um mit unseren Prüfsystemen eine möglichst breite Testabdeckung anbieten zu können. Früher haben wir das bisweilen mit dem Motto „Get the Total Coverage“ umschrieben. Neben robusten Testverfahren steht dabei eine möglichst starke Anwenderfreundlichkeit im Sinne einer leichten Programmierung im Fokus, damit unsere Kunden von leicht umsetzbaren und stringenten Prüfprozessen profitieren können, um ihr Produkt anschließend guten Gewissens auf den Markt zu bringen.
Wirtschaftsforum: Wie stark unterscheiden sich die einzelnen Test- und Prüfverfahren dabei voneinander?
Alice Göpel: Unsere Erfahrung zeigt: Wenn das Ziel in einem qualitativ hochwertigen Produkt liegt, reicht ein einziges Testverfahren von der Stange zumeist nicht aus, schlicht weil die individuellen Herausforderungen oftmals sehr verschiedenartig sind: Manchmal lässt sich bereits mit einer optischen Prüfung zuverlässig feststellen, ob das gegenständliche Produkt den Qualitätsstandards entspricht; in anderen Fällen sind mögliche Fehler aber visuell gar nicht erfassbar, weil vielleicht die Lötstelle unter dem jeweiligen Bauteil liegt – hier können dann eine Röntgenlösung oder ein elektrisches Testverfahren eine wirksame Alternative darstellen. Es gibt also meist nicht eine offensichtlich überlegene Prüflösung, mit deren Implementierung ein ordentlicher Qualitätssicherungsprozess gewährleistet ist – vielmehr muss das Ziel oft darin liegen, einzelne Lösungen sinnvoll miteinander zu kombinieren und effektiv zu steuern.
Wirtschaftsforum: Welche Herausforderungen stehen derzeit im Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit?
Alice Göpel: Natürlich geht der allgemeine Fachkräftemangel auch an unserem Unternehmen nicht vorbei. Deshalb sind wir langfristige Kooperationen mit Universitäten in unserer Region eingegangen, um Absolventinnen und Absolventen aus einschlägigen Studiengängen schon früh für unsere Produkte und für GÖPEL electronic zu begeistern. Neben inhaltlich spannenden Themen können wir als Familienunternehmen vor allem mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswegen überzeugen, während wir etwa mit attraktiven Homeoffice-Lösungen ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen. Gerade hier hat unser Unternehmen in der Pandemie eine steile Lernkurve durchlebt, die wir nun konsequent fortsetzen möchten. Auch das Thema Diversität ist dabei für uns verstärkt in den Fokus gerückt und zu einer wichtigen Bereicherung unseres Unternehmensalltags geworden.