Den Kunden und der Umwelt zuliebe

Interview mit Udo Berg, Geschäftsführer der Catnic GmbH

Beste Qualität, kulanter Service, das macht Catnic zusätzlich aus. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die gesamte Produktpalette im Bereich der Innenputz- und Außenputzprofile, inklusive dem kompletten Zubehörsegment. „Unsere Marktbegleiter verkaufen eine Materialstärke von 0,48 bis maximal 0,56 mm“, erläutert Geschäftsführer Udo Berg, der seit April 2010 für das Unternehmen tätig ist. „Unsere Produkte haben eine Materialstärke von 0,6 mm. Damit sind wir die Einzigen auf dem Markt.“

Auch in der Beziehung zu ihren Baustoffhändlern geht die Firma eigene Wege. „Wir wenden bei allem, was wir machen, eine langfristige Strategie an“, betont Udo Berg. „Wir setzen auf langjährige Kontakte, bei unseren Mitarbeitern und bei unseren Kundenbeziehungen.“

Nachhaltiges Denken

Das Thema Nachhaltigkeit wird bei Udo Berg großgeschrieben. Seit 2016 bezieht die Firma ihren Strom zu 100% aus reiner Wasserkraft aus dem Rhein. Seit 2018 ist der Standort komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt. Und dieses Jahr präsentiert Catnic etwas ganz Neues in Sachen Verpackung: Statt die Produkte für den Transport in Plastikfolie zu verschweißen, bietet die Firma nun eine Lösung aus Papier und Papierklebeband an.

„Wir möchten in Zukunft immer weniger Plastik einsetzen“, verspricht Udo Berg. In dieses Ziel werden auch die 40 Mitarbeiter eingebunden. „Wir haben ihnen das Thema nahegebracht“, offenbart Udo Berg. „So haben alle beispielsweise einen Jutebeutel bekommen, eine Brotdose aus Metall und einen Kaffeebecher, der immer wieder eingesetzt werden kann.“

Die Maßnahmen zur Nachhaltigkeit schließen außerdem die Mobilität mit ein. Der Fuhrpark für die acht Außendienstler wird in naher Zukunft durch Hybridfahrzeuge ersetzt werden, ein Elektrofahrzeug von Renault kann zudem von den Auszubildenden für Lagerlogistik und Einzelhandel genutzt werden.

Udo Berg, Geschäftsführer der Catnic GmbH
„Ökonomie geht nicht ohne Ökologie.“ Udo BergGeschäftsführer

Die nächste Generation

Schon bei der Firmengründung im Jahr 1969 in Wales wurde an die nächste Generation gedacht. Der Name Catnic setzt sich aus den Anfangssilben von Cathrin und Niclas, den beiden Kindern des Firmengründers, zusammen. Zu Beginn fokussierte sich das Unternehmen auf den Bau von Stahlstützen für den britischen Markt.

„In Großbritannien wird anders gebaut als zum Beispiel in Deutschland“, erklärt Udo Berg. „Dort werden für den Einbau von Türen Stahlstürze eingesetzt, in Deutschland verwendet man Betonstürze.“

Dennoch wurde 1992 auch in Deutschland eine Niederlassung gegründet. Die Catnic GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Catnic UK. Stahlkonzern als Besitzer Etwa zehn Jahre nach Gründung wurde Catnic zum ersten Mal verkauft. Im Laufe der Jahre wechselte Catnic mehrmals den Besitzer, bis schließlich 2007 der indische Großkonzern Tata Steel Ltd. die gesamte Firma übernahm.

Dessen europäischer Hauptsitz befindet sich in den Niederlanden. „Der Konzern beschäftigt um die 200.000 Mitarbeiter und ist in den Bereichen Automotive, Fahrzeugbau, Telekommunikation, Eisenbahn und auch Building tätig“, erläutert Udo Berg. „Die Catnic UK beschäftigt am Standort Wales 250 Mitarbeiter, eine weitere Tochtergesellschaft der Catnic UK in Frankreich hat 15 Angestellte.“ Im Geschäftsjahr 2018 erzielte Catnic in UK 65 Millionen EUR, in Frankreich zehn Millionen EUR und in Deutschland 25 Millionen EUR Jahresumsatz.

Vorausschauend gedacht

Ursprünglich wurden die Waren direkt von Wales nach Sinsheim geliefert. Seit Juni 2018 gibt es auch in Deutschland sieben Produktionslinien. Außerdem sind alle vier Läger voll aufgerüstet worden. „Das haben wir im Zuge des Brexits gemacht“, erklärt Udo Berg. „Da keiner genau weiß, wie es danach weitergeht. Die Bausaison beginnt etwa im April. Damit wir dafür gut aufgestellt sind, haben wir unsere Läger gefüllt.“

Geliefert wird in die DACH-Region, nach Skandinavien, Osteuropa und in das Baltikum. Auch zur Schwesterfirma in Frankreich werden teilweise Waren gesendet. „In Europa sind wir die Nummer 2 im Bereich Menge und Produktbreite“, versichert Udo Berg. Davon konnten sich die Kunden im Januar auf der Bau in München überzeugen. „Diese Messe findet nur alle zwei Jahre statt“, erklärt Udo Berg. „Sie gehört zu den Top 5 weltweit und ist für uns die wichtigste Messe zur Kontaktaufnahme im Exportgeschäft.“

Der direkte Kontakt

Der direkte Kontakt steht für Udo Berg an erster Stelle, selbst im Zuge der digitalen Transformation. Für 2020 hat das Unternehmen ein Upgrade im Bereich der Warenwirtschaft vorgesehen. Mit einem optimierten System sollen ab dann alle Wareneingänge sofort gebucht werden. „Der Kontakt mit unseren Kunden wird aber auch in Zukunft immer noch persönlich erfolgen“, verspricht Udo Berg zum Abschluss.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

„Wir bauen Tunnel, die weltweit Standards setzen“

Interview mit Antonio Damiano Minotti, Geschäftsführer und Giuseppe Aliverti, kaufmännischer Leiter der Tunnels & Formworks International Srl

„Wir bauen Tunnel, die weltweit Standards setzen“

Der Bau von Tunneln ist eine technische Herausforderung, die sowohl Fachwissen als auch innovative Lösungen erfordert. Das Unternehmen Tunnels & Formworks International (TFI) hat sich seit seiner Gründung im Jahr…

Heimat schaffen

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Heimat schaffen

Unzählige große Bauprojekte hat die Stefan Forster GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main im Bundesgebiet schon umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im städtischen Wohnungsbau. Doch auch darüber hinaus hat…

Ein Blick hinter die Fassade

Interview mit Matthias Schur, Geschäftsführer der Siegfried Schur Baubetrieb GmbH

Ein Blick hinter die Fassade

Wie in vielen Teilen Deutschlands steht auch die Baubranche in Sachsen vor erheblichen Herausforderungen. Lange war sie Motor der Konjunktur, jetzt wird sie durch hohe Zinsen, steigende Material- und Energiekosten…

Spannendes aus der Region Rhein-Neckar-Kreis

Wer sparen will, muss  messen

Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Gilgen, Vorstand der MBS Verwaltung AG und Claudia Kister, Verkaufsleiterin der MBS AG & Co KG

Wer sparen will, muss messen

Wo Strom fließt, muss auch gemessen werden. Die Stromwandler der MBS AG & Co KG mit Sitz in Sulzbach-Laufen bei Stuttgart haben deshalb immer Konjunktur. Prof. Dr. Wolfgang Gilgen, Unternehmensgründer…

Das Auge im System

Interview mit Sven Schönfelder, Geschäftsführer der INSION GmbH

Das Auge im System

Durch den rasanten technischen Fortschritt steht die Spektroskopie als analytische Technologie heute breiteren Anwenderkreisen offen als je zuvor: vom klassischen Laborumfeld über die Prozesstechnik, die Lebensmittel- und Agrarindustrie bis hin…

Logistik-Pionier mit Familientradition

Interview mit Marc-André Fritz, Geschäftsführer der Fritz GmbH & Co. KG

Logistik-Pionier mit Familientradition

Die Fritz GmbH aus Heilbronn beweist, dass mittelständische Werte und moderne Logistiklösungen perfekt harmonieren können. Mit einem breiten Dienstleistungsspektrum von Automotive bis Gefahrgut navigiert das Familienunternehmen sicher durch ungewisse Zeiten…

Das könnte Sie auch interessieren

Ausgezeichnete Nachhaltigkeit

Interview mit Daniel Hötger, General Manager Operations der Armacell GmbH

Ausgezeichnete Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor: Die Armacell GmbH mit Sitz in Münster wurde für ihr nachhaltiges Wirtschaften mit der EcoVadis Gold-Zertifizierung ausgezeichnet, während weitere europäische Standorte der international tätigen Armacell Gruppe Gold-…

Neue Wohnprojekte auf ehemaligem Stahlwerksgelände

Interview mit Basil O‘Malley, ständiger Vertreter der Geschäftsleitung der EURO Auctions Immobilien GmbH

Neue Wohnprojekte auf ehemaligem Stahlwerksgelände

Auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks ist vor rund 20 Jahren der Business-Park Neue Mitte Oberhausen entstanden. Heute ist die circa 500.000 m² große Fläche zu etwa 60% mit Handels-,…

Brandschutz mit grünem Gewissen – Sicherheit trifft Nachhaltigkeit

Interview mit Eva Marciano, Export Sales Manager DACH der Emme Antincendio S.r.l.

Brandschutz mit grünem Gewissen – Sicherheit trifft Nachhaltigkeit

Brandschutz ist eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme, die in vielen Branchen eine entscheidende Rolle spielt. Die Emme Antincendio S.r.l. aus dem italienischen Corsalone hat sich auf die Produktion innovativer Feuerlöscher spezialisiert und…

TOP