„Das, was wir machen, einfach sehr gut machen!“
Interview mit Markus Horstkötter, Geschäftsführer der Buhck Abfallverwertung und Recycling GmbH & Co. KG
Wirtschaftsforum: Herr Horstkötter, warum spielt das Thema Ökologie bei Ihnen so eine große Rolle?
Markus Horstkötter: Für uns steht die Umwelt schon seit Jahren ganz oben auf der Agenda. So haben unsere Inhaber das Ziel vorgegeben, bis 2030 durch eigene Maßnahmen, Projekte und Nutzung moderner Technik komplett klimaneutral zu sein sowie Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren.
Wirtschaftsforum: Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Markus Horstkötter: Unseren Fuhrpark möchten wir dauerhaft von fossilen Treibstoffen auf Elektro und Wasserstoff umstellen. Als erstes Unternehmen in Norddeutschland haben wir zwei vollelektrische Containerfahrzeuge im Einsatz und werden auf Dauer unsere gesamte Lkw-Flotte entsprechend erneuern. Als Firmenwagen fahren bei uns in der Gruppe bereits 50 Elektro- und Hybridfahrzeuge.
Wir demontieren gebrauchte Photovoltaikmodule, bereiten sie auf, verkaufen sie oder decken mit diesen recycelten Modulen zum Teil unseren eigenen Strombedarf. Dies sind nur einige Projekte, die den Anspruch unserer ‘Mission Klimaschutz’ unterstreichen. Neben den positiven Effekten für die Umwelt wirkt sich diese Ausrichtung auch auf unsere Kundenansprache aus. So zeigen wir den Kunden, dass uns das Thema wichtig ist und wir mehr machen, als nur gesetzliche Auflagen zu erfüllen.
Wirtschaftsforum: Lassen Sie uns über Ihr Kerngeschäft sprechen. Was bietet Buhck Abfallverwertung und Recycling seinen Kunden an?
Markus Horstkötter: Innerhalb der Buhck-Gruppe, die 35 Firmen umfasst, rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz von 220 Millionen EUR erzielt, kümmern wir uns um Entsorgung und Recycling, unterhalten Contai-nerdienste, vernichten Akten und Datenträger und handeln darüber hinaus mit Rohstoffen. Mit unserem eigenen Fuhrpark holen wir gefüllte und teilgefüllte Container ab, deponieren die Inhalte oder führen sie einer Weiterverwertung zu und übernehmen damit eine wichtige Aufgabe innerhalb der Kreislaufwirtschaft. Als Teil der Buhck-Gruppe sind wir hoch spezialisiert und können punktgenau versorgen und entsorgen. Das ist eine sehr spannende Aufgabe, besonders deshalb, weil die Verfügbarkeit von Baustoffen ein ganz aktuelles Thema ist.
Wirtschaftsforum: Welche weiteren Kompetenzen finden sich innerhalb der Buhck-Gruppe?
Markus Horstkötter: Neben Entsorgung und Recycling sowie dem Handel mit Bau- und Rohstoffen bieten wir mit unserer Schwesterfirma Canal-Control+Clean auch Rohr- und Kanalservice an, angefangen bei Inspektion und Reinigung über Dichtheitsprüfungen bis zur Sanierung von Rohrsystemen. Unsere Sparte ‘Beratung und Systeme’ beschäftigt sich mit Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, bietet Dienstleistungen für die Umwelt- und Betriebssicherheit an und verfügt über große Expertise rund um alle Fragen der Produktsicherheit.
Wirtschaftsforum: Wo liegt für Sie noch Potenzial im Unternehmen?
Markus Horstkötter: Ich glaube, dass der Service – neben dem Kerngeschäft und dem Umweltschutz – den Unterschied ausmachen wird. Ich habe viele Jahre in den USA gelebt und möchte noch mehr Service nach US-amerikanischem Vorbild, möchte die ‘Extrameile für den Kunden’ gehen. Dazu zählen für mich ‘Heute bestellt, morgen geliefert’ ebenso wie eine freundliche Begrüßung des Kunden mit anschließender kompetenter Beratung. Zuverlässig, kompetent, persönlich: Das sind Werte, die ich sehr schätze.
Wirtschaftsforum: Um diese Ziele zu erreichen, müssen Sie die Mitarbeiter einbinden. Wie schaffen Sie das innerhalb einer großen Unternehmensgruppe mit 1.300 Beschäftigten und 21 Standorten in Norddeutschland?
Markus Horstkötter: Ohne die Mitarbeiter läuft gar nichts. Was uns dabei sicherlich hilft, ist die Tradition eines mehr als 120 Jahre alten Unternehmens, das mittlerweile in 4. Generation familiengeführt wird und der Familie auch zu 100% gehört. Deshalb kümmern wir uns auch sehr intensiv um unsere Mitarbeiter. Das ist ganz besonders wichtig in einer Zeit, wo sich gesellschaftspolitisch vieles verändert.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Ihre Wünsche für die Zukunft aus?
Markus Horstkötter: Ich kann nur wiederholen, dass Klimaneutralität ganz wichtig ist. Hier wollen wir uns mit dem Thema ‘Zero Emission’ differenzieren. Dann geht es darum, unsere Logistik effizienter zu gestalten. Das erreichen wir zum Beispiel durch die Vermeidung unnötiger Leerfahrten – bei unseren rund 235 Lkw ein wichtiger Aspekt. Grundsätzlich geht es darum, dass wir durch Kompetenz überzeugen und kompetent beraten. Der Kunde muss schnell das bekommen, was er braucht. Wir brauchen Dinge nicht neu zu erfinden, sondern das, was wir machen, einfach sehr gut machen. Außerdem möchte ich gern weiter in diesem Unternehmen arbeiten, das Führungskräften große Freiheiten gewährt, und es wirtschaftlich und inhaltlich weiter nach vorn bringen.