„Kunden vertrauen auf unser Outsourcing-Know-how“

Interview mit Lutz Lindner, Geschäftsführer der Bauer Maschinen und Technologie GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Lindner, Ihren Kunden geben Sie das Versprechen: „Wir bringen Ihre Maschine zum Leben.“ Wie genau stellen Sie das an?

Lutz Lindner: Unser Unternehmen verfügt über eine sehr breite und tiefgreifende Expertise in der Entwicklung und im Bau hochkomplexer Maschinen. Wir bedienen Marktführer aus den Branchen Lebensmittel, Maschinenbau, Militär (Auszug) – und fertigen sowie montieren im Kundenauftrag technische Baugruppen oder komplette Anlagen, wenn sie selbst keine Kapazitäten haben oder unser umfassendes Know-how nutzen möchten. Dabei beginnen unsere Leistungen weit vor den reinen Montagearbeiten, oftmals schon in der Entwicklungsphase. So können wir den gesamten Prozess von der Idee zur Maschine über ihre technische Konzeption bis hin zu ihrer Herstellung und schließlich zur Installation beim Endkunden begleiten und führen. Dabei können wir auf eine sehr breite Wertschöpfungsbasis setzen und nahezu alle Gewerke intern abbilden: von der mechanischen Fertigung über die Schweißerei bis hin zur Lackierung. Im Zentrum steht der Wissenstransfer an unsere Kunden, da wir uns durch die Vielfältigkeit der Anlagenformen und Branchen, die wir bedienen, über unser Bestehen eine sehr umfangreiche Expertise angeeignet haben.

Wirtschaftsforum: Bestand hierin schon immer das Kernelement Ihrer Unternehmenstätigkeit?

Lutz Lindner: Das hat sich sukzessive ergeben. Angefangen hat die Bauer Maschinen und Technologie GmbH & Co. KG – lange bevor wir uns ‘Maschinologen’ nannten – in der Instandsetzung von Motoren. Einer unserer ersten Outsourcing-Partner war schließlich BMW, der in unserem Unternehmen die Motoren für Formel-1-Fahrzeuge fertigen ließ und sich dabei auf unsere Expertise in diesem Spezialsegment verlassen wollte. Stück für Stück kamen weitere Anwendungsfelder und Branchen hinzu, bis wir schließlich auch die Entwicklung und Herstellung ganzer Baugruppen und Maschinen abbilden konnten.

Wirtschaftsforum: Werden die Maschinologen auch weiterhin diese große Branchenbandbreite bespielen?

Lutz Lindner: Wir erarbeiten gerade unsere Strategie 2030, mit der wir uns auch bei dieser komplexen Frage klar positionieren wollen. Um unsere Kernkompetenzen noch dezidierter herauszustellen, werden wir in Zukunft ein noch breiteres Portfolio bieten, uns jedoch in unserem Kundensegment stärker spezifizieren. Denn unser wichtigstes Alleinstellungsmerkmal liegt in den Entwicklungs- und Herstellungsmöglichkeiten hochkomplexer Anlagen, die sehr viele Einzelkomponenten enthalten und deren Fertigung absolute Präzision erfordert. Auch unsere Kunden haben sich genau in diesen Bereichen entsprechende Alleinstellungsmerkmale erarbeitet, weshalb wir sie an dieser Stelle besonders gut unterstützen können und entsprechend große Wachstumsmöglichkeiten sehen.

Wirtschaftsforum: Dieses hochkomplexe Tätigkeitsfeld stellt hohe Anforderungen an die Kenntnisse und Fertigkeiten Ihrer Mitarbeitenden. Wie gelingt es Ihnen, diese Kompetenzen in Zeiten des Fachkräftemangels in Ihrem Unternehmen zu vereinen?

Lutz Lindner: Unsere Mitarbeitenden sind das wichtigste Asset unseres Unternehmens – und gerade die besondere Kom-plexität der Aufgaben, mit denen sie in ihrem Berufsalltag als Maschinologen zu tun bekommen, ist für viele sehr reizvoll. Wir arbeiten mit namhaften Kunden an sehr komplexen Projekten, die uns jeden Tag vor neue fachliche Herausforderungen stellen. Es ist in jedem Fall spannend, bei uns zu arbeiten.

Wirtschaftsforum: Sie selbst sind seit 1. März 2022 als Geschäftsführer im Unternehmen. Was hat Sie an dieser Tätigkeit gereizt?

Lutz Lindner: Da dürfte sich meine Antwort kaum vom persönlichen Antrieb unserer Mitarbeiter unterscheiden: Neben unserer offenen, wertschätzenden Kultur beeindrucken mich besonders die Vielfältigkeit und Komplexität unseres Tätigkeitsfeldes. Ich freue mich, in den nächsten Jahren viele Wachstumsmöglichkeiten zu realisieren und dafür mit unserer Unternehmensstrategie 2030 schon heute den Grundstein legen zu können.

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Präzision unter Wasser

Interview mit Gerald Glaninger, Geschäftsführer der AQUACONSULT Anlagenbau GmbH

Präzision unter Wasser

Sauberes Wasser ist lebenswichtig und seine Aufbereitung eine technische Meisterleistung. Moderne Kläranlagen müssen zuverlässig, energieeffizient und nachhaltig arbeiten. Ein entscheidender Faktor dabei ist die Belüftung, denn sie verbraucht oft den…

Mit Anlagen-Know-how gegen den Fachkräftemangel

Interview mit Thorsten Bung, Geschäftsführer der Kuhne GmbH

Mit Anlagen-Know-how gegen den Fachkräftemangel

Mit über 90 Jahren Erfahrung im Markt ist die Kuhne Group zu einem der führenden europäischen Anlagenbauer für die Folien- und Plattenherstellung avanciert. Geschäftsführer Thorsten Bung verriet im Interview mit…

Mit Hightech durch den Schnee

Interview mit Wilhelm Rieder, Geschäftsführer der ZAUGG AG EGGIWIL

Mit Hightech durch den Schnee

Während sich viele Unternehmen in städtischen Zentren oder globalen Hubs ansiedeln, behauptet sich ein international erfolgreicher Technologiebetrieb aus einem kleinen Dorf im Emmental. Die ZAUGG AG EGGIWIL ist Spezialist für…

Spannendes aus der Region Landkreis Weilheim-Schongau

Mit dem CytoQube 3D-Bilder für Pharma und Forschung erstellen

Interview mit Dr. Julietta Jupe, Systems Sales Engineer und Dr. Michael Möller, Systems Sales Director der Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH

Mit dem CytoQube 3D-Bilder für Pharma und Forschung erstellen

Mit dem CytoQube stellt der japanische Sensor- und Lichtquellenhersteller Hamamatsu Photonics eine neue Lösung für die Pharmaindustrie und Forschungsinstitutionen vor, durch die die zellulären und geweblichen Rahmenbedingungen einer pharmakologischen Intervention…

Formvollendet: Wie Kunststoff echte Lösungen schafft

Interview mit Philipp Hartung, Geschäftsführer der KVH Hartung GmbH

Formvollendet: Wie Kunststoff echte Lösungen schafft

Die KVH Hartung GmbH ist seit über 50 Jahren eine feste Größe in der Thermoformbranche. Ob Gehäuseteile für medizinische Geräte, technische Kunststofflösungen oder anspruchsvolle Verkleidungssysteme – das Unternehmen kombiniert traditionelle…

Eine Behandlung aus einem Guss

Interview mit Prof. Dr. med. Martin Kriegmair, Geschäftsführer der Medical Team Clinic GmbH

Eine Behandlung aus einem Guss

Die Urologische Klinik München-Planegg bietet ihren Patienten das gesamte operative Behandlungsspektrum einschließlich sämtlicher adjuvanter Therapien in einem Haus an. Inhaber Prof. Dr. Martin Kriegmair erläuterte im Interview mit Wirtschaftsforum, warum…

Das könnte Sie auch interessieren

Schleifen, Bänder und mehr

Interview mit Kevin Maar, Geschäftsführer und Stephanie Peskov, Head of Business Development und Key Account Manager der Sopp Industrie GmbH

Schleifen, Bänder und mehr

Ingenieure auf der ganzen Welt sind damit beschäftigt, Roboter zu trainieren, um Aufgaben nachzuahmen, die Menschen leichtfallen – wie das Binden ihrer Schnürsenkel – mit bisher begrenztem Erfolg. Genau hier…

„Wir sehen uns als Vorreiter und Innovator!“

Interview mit Harald Pohl, Geschäftsführer der Immergut GmbH & Co. KG

„Wir sehen uns als Vorreiter und Innovator!“

Als Dienstleister für das Abfüllen von Getränken und anderen Produkten hat sich die Immergut GmbH & Co. KG in der Branche einen Namen gemacht. Das zur Bauer Gruppe gehörende Unternehmen…

Digitaler, effizienter und sinnstiftender

Interview mit Patrick Ruwolt, Geschäftsführer der Deutschmann Garten- und Landschaftsbau GmbH

Digitaler, effizienter und sinnstiftender

Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Deutschmann zählt zu den größeren in München und Umgebung und will in den nächsten Jahren weiter deutlich wachsen. Was ihn bewogen hat, das Unternehmen in Zeiten…

TOP