Vitalität, die von innen kommt

Interview mit Jana Keym, Geschäftsführerin der Astrid Twardy GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Keym, wie beurteilen Sie die aktuelle Marktsituation und wo sehen Sie Astrid Twardy am Markt?

Jana Keym: Die Marktsituation hat sich seit der Coronapandemie deutlich gewandelt, wobei das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein der Menschen und deren Präventionsmaßnahmen für die Gesunderhaltung im Vordergrund stehen. Twardy als Nahrungsergänzungsmittelmarke positioniert sich in dieser Dynamik, indem sie sich gezielt auf Zielgruppen konzentriert, die vermehrt in stationären Apotheken oder Online-Apotheken einkaufen und sich diese Produkte weiterhin leisten können. Diese Käuferschichten werden vor allem von der Hochwertigkeit der Produkte überzeugt. Der Fokus unserer Marke liegt darauf, die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu verstehen. In den vergangenen Monaten haben wir intensiv über unser Produktportfolio sowie Neuentwicklungen nachgedacht, um den sich verändernden Marktgegebenheiten gerecht zu werden.

Ein besonderes Augenmerk legen wir darauf, dass unsere Rohstoffe ausschließlich aus Deutschland stammen, da Regionalität ein zentrales Anliegen unserer Kunden ist. Dies unterstreicht nicht nur unsere Verbundenheit mit heimischen Ressourcen, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen Produktionsweise bei. Zudem setzen wir verstärkt auf das Thema Clean Label, indem wir Produkte mit so wenig Zusatzstoffen wie möglich entwickeln. Unsere neuen Produkte werden sich besonders darauf konzentrieren, diesen Schwerpunkt zu betonen und den Kunden transparente und qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel anzubieten.

Wirtschaftsforum: Was sind wichtige Produkte, beziehungsweise Produktbereiche?

Jana Keym: Im Zuge unserer Marktanalyse haben wir eine Portfoliobereinigung vorgenommen und uns auf Schlüsselbereiche konzentriert. Besonders hervorzuheben sind Produkte, die das Immunsystem unterstützen – hier ist unsere Kombination aus Zink und Selen ein gefragter Bestseller. Im Bereich Gelenke und Knochen erfreut sich unser Top-Produkt Mobiforte® großer Beliebtheit. Des Weiteren verzeichnen wir hohe Nachfrage nach unseren Kieselerde und Vitamin-B-Produkten. Wir planen, die Bereiche Immunsystem und Knochengesundheit weiter auszubauen. Zusätzlich richten wir unseren Fokus auf Frauengesundheit und Schönheit. Im Frühjahr 2024 bringen wir ein Beauty-Kollagen auf den Markt.

Wirtschaftsforum: Welche Trends stellen Sie aktuell am Markt fest?

Jana Keym: Aktuell beobachten wir mehrere Trends auf dem Markt. Ein Trend ist die steigende Beliebtheit von Clean Label-Produkten mit minimalen Zusatzstoffen, was auf ein gesteigertes Bewusstsein für gesunde Ernährung und Transparenz bei den Verbrauchern hinweist. Zudem wächst das Interesse an Themen wie Frauengesundheit und Schönheit signifikant. Diese Entwicklungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Produktentwicklung sowie unsere strategische Ausrichtung im Markt. Es zeigt sich klar eine steigende Nachfrage nach Produkten, die das Immunsystem unterstützen, was im Einklang mit den aktuellen Gesundheitstrends steht. Gleichzeitig gewinnen Produkte für Gelenke und Knochen an Bedeutung, insbesondere aufgrund des wachsenden Interesses an ganzheitlichem Wohlbefinden. Diese Trends spiegeln sich in unserem Produktangebot wider. Zudem lässt sich ein klarer Trend zur Preissensibilität bei einem Teil unserer Endkunden auf dem Markt feststellen, der durch wirtschaftliche Herausforderungen bedingt ist. Das gesteigerte Preisbewusstsein erfordert von uns eine ausgewogene Strategie: Wir möchten qualitativ hochwertige Produkte anbieten, die trotzdem erschwinglich bleiben.

Wirtschaftsforum: Was sind Ihre aktuellen Themen im Unternehmen?

Jana Keym: Wir befinden uns derzeit in einem umfassenden Modernisierungsprozess. In den letzten Monaten haben wir bedeutende Veränderungen eingeleitet, darunter die Überarbeitung unseres Onlinebereichs, die Implementierung neuer Social Media-Strategien und eine Neugestaltung unserer Werbemaßnahmen. Unser Fokus liegt darauf, vermehrt Endkonsumenten anzusprechen und das Bewusstsein für die Marke zu stärken. Bisher war unsere Marke vorwiegend bei Apothekenmitarbeiter:innen präsent. Durch verstärkte Onlinewerbung und eine Neuausrichtung unserer Marketingstrategie möchten wir nun auch direkt die Endverbraucher ansprechen. Obwohl unsere Marke bereits seit 1960 besteht, sehen wir die Notwendigkeit, uns in vielen Bereichen neu zu erfinden und unser Markenprofil zu schärfen. Durch die Verjüngung unserer Marke streben wir auch an, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und unsere Präsenz am Markt zu stärken.

Wirtschaftsforum: Was planen Sie für 2024?

Jana Keym: Trotz der herausfordernden Marktbedingungen freuen wir uns, mit einer Umsatzsteigerung von 5% im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen zu haben. Unser Ziel für das Jahr 2024 ist es, dieses Wachstum beizubehalten oder sogar zu übertreffen, insbesondere durch unsere neue Produktpalette. Wir setzen verstärkt auf Spezialisierung, konzentrieren uns auf nachhaltige Produkte ohne Zusatzstoffe, um eine kaufkräftige Zielgruppe anzusprechen. Der Fokus auf vegane Produkte entspricht dem wachsenden Trend in diesem Marktsegment, wobei unsere Kunden zudem verstärkt Wert auf die Herstellungsweise legen. Zusätzlich werden wir unsere Produkte in einer jüngeren und moderneren Verpackung präsentieren, um den sich wandelnden Präferenzen unserer Zielgruppe gerecht zu werden. Diese strategischen Schritte sollen dazu beitragen, unsere Position am Markt weiter zu stärken und den Erfolgskurs fortzusetzen.

Wirtschaftsforum: Was ist Ihr langfristiges Ziel für Twardy?

Jana Keym: Wir streben an, unsere Produktpalette kontinuierlich zu erweitern, indem wir innovative und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel entwickeln. Das langfristige Ziel für Twardy ist es, sich als führende Marke im deutschsprachigen Bereich der Nahrungsergänzungsmittel im Apothekenmarkt zu etablieren und dabei einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Verbraucher auszuüben.

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