Essen, trinken, beisammen sein

Interview mit Kent Hahne, Geschäftsführer der apeiron restaurant & retail management gmbH

Wirtschaftsforum: Herr Hahne, welche Marken vereinen Sie unter dem Dach von apeiron?

Kent Hahne: Ich habe apeiron im Jahr 2008 gegründet, um junge Konzepte zu unterstützen. Dann aber habe ich selbst angefangen, Marken aufzubauen und Konzepte zu entwickeln. Heute hat apeiron eine Holdingstruktur und übernimmt Einkauf, Marketing, IT, Legal – alles, was man braucht, um eine Marke zu führen. Unter dem Dach von apeiron vereinen wir die Marken L’Osteria und The ASH. Bei L’Osteria sind wir Franchisenehmer, bei The ASH Franchisegeber. The ASH ist unsere Eigenmarke und unsere Herzensangelegenheit.

Wirtschaftsforum: Was kennzeichnet L’Osteria und The ASH?

Kent Hahne: L’Osteria verkörpert die typische italienische Osteria. Hier kommen unterschiedlichste Menschen zusammen, um lecker zu essen und zu trinken. Es ist lebhaft und herzlich und duftet nach italienischer Küche. Im The ASH wird Essen und Trinken als gemeinsames Erlebnis in großer oder kleiner Runde gefeiert. Serviert wird amerikanische Küche des Casual-Fine-Dining-Segments. Es gibt Steaks, Burger, Fisch und eine Auswahl an pflanzenbasierten Gerichten. The ASH ist keine Kneipe und auch kein Speiserestaurant, sondern vereint Restaurant und Bar, inspiriert von den Supper Clubs der 1920er- und 1930er-Jahre. Das Nachtleben und die Ausgehbedürfnisse haben sich in den letzten Jahren, auch durch die Pandemie, verändert. Das Segment Bar wird immer wichtiger.

Wirtschaftsforum: Das heißt, apeiron betreibt Systemgastronomie?

Kent Hahne: Wir nennen uns Markengastronomie, denn wir bauen mit kaufmännischem Systemdenken Marken auf. Zurzeit ist die Markengastronomie bei Vermietern beliebt, da sie Sicherheit bietet. Wir sind gefragter als vor der Pandemie.

Wirtschaftsforum: Sie sagen, Sie treffen mit Ihren Konzepten den Zeitgeist. Wie wichtig ist Nachhaltigkeit bei Ihren Konzepten?

Kent Hahne: Nachhaltigkeit ist in allen unseren Bereichen ein zentrales Thema. Wir kaufen immer mehr regional ein und bieten viele vegetarische Gerichte an. Im Immobilienbereich – wir sind ja auch Vermieter, bauen Gebäude und kaufen Grundstücke – setzen wir verstärkt nachhaltige Materialien ein, arbeiten mit Geothermie und überdachen Parkplätze mit Photovoltaik.

Wirtschaftsforum: Wie digital ist Ihr Geschäft, sind Ihre Lokale?

Kent Hahne: Unsere Lokale sind Full-Service-Restaurants. Wir wehren uns gegen zu viel Digitalisierung. Bei uns gibt es Bedienungen und Bar Tender sowie echte Speisekarten. Aber wir setzen zum Beispiel Bildschirme für die Kommunikation in der Küche ein, denn das spart Papier, Chaos und Inventory. Wir kooperieren mit Bar Brain, das ist ein Start-up, das eine Lösung entwickelt hat, mit der per iPhone Flaschen automatisch gezählt werden können. Selbstverständlich haben wir auch ein digitales Kassensystem.

Wirtschaftsforum: An welche Zielgruppen richten Sie sich?

Kent Hahne: Die Fokuszielgruppe von The ASH sind Menschen zwischen 20 und 60 Jahren. Es gibt aber auch Angebote für Kinder sowie einen Sonntags-Brunch und einen Business Lunch. Wir haben uns hier bewusst breit aufgestellt. L’Osteria zielt auf eine ähnliche Zielgruppe ab, ist aber günstiger, mit Pizza und Pasta.

Wirtschaftsforum: Wie international möchten Sie Ihre Konzepte ausweiten?

Kent Hahne: L’Osteria ist in Deutschland vertreten und wir haben drei Niederlassungen in Luxemburg sowie auch in den Niederlanden und Belgien. Wir eröffnen in Kürze The ASH in Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Vor Kurzem haben wir ein Grundstück für The ASH in Florida gekauft. Wir werden weiter internationalisieren, aber mit Fokus auf Europa.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für die kommenden Monate vorgenommen?

Kent Hahne: Das Jahr 2024 wird bei uns ganz im Zeichen der Internationalisierung stehen. Wir werden in der nächsten Zeit den Markt konsequent besetzen. Aktuell werden viele Lokale aus der Gastronomie, dem Handel und der Immobilienbranche frei. Das werden wir nutzen – hier sind Chancen für uns entstanden. Wir sind solide aufgestellt und wachsen zurzeit antizyklisch zum Markt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Genusswelten

„Unsere Mitarbeiter möchten die Kunden glücklich machen!“

Interview mit Sofie De Lathouwer, CEO der Gudrun Groep

„Unsere Mitarbeiter möchten die Kunden glücklich machen!“

Pralinen und Trüffel aus Belgien genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Dass die leckeren Schokoladenprodukte diesem Ruf auch gerecht werden, ist der Anspruch der Gudrun Groep aus Lier. Unter dem Slogan…

Saft oder Suppe? Am besten mit Eiweiß

Interview mit Fred Bergmans, Geschäftsführer der Carezzo Nutrition BV

Saft oder Suppe? Am besten mit Eiweiß

Mangelernährung im Krankenhaus. Das hört sich unglaublich an, kann aber eintreten, wenn bei Patienten, besonders bei älteren, nicht auf die ausreichende Zufuhr von Proteinen geachtet wird. Dann muss schnell Abhilfe…

Seepferdchen & Co.: Zum Schmelzen süß

Interview mit Michael Strumpen, Geschäftsführer der Chocolaterie Guylian Deutschland GmbH

Seepferdchen & Co.: Zum Schmelzen süß

Die belgische Schokoladenmanufaktur gehört neben der aus der Schweiz zur Königsklasse im Reich der Pralinen und Schokoladen. Seit 1958 werden im belgischen Sint-Niklaas hochwertige Pralinen der Marke Guylian produziert. Die…

Spannendes aus der Region Bonn

Die Zukunft beginnt in der Cloud: Effiziente Prozesse für Ihr Business

Interview mit Alexander Kintzi, Vorstand der Scopevisio AG

Die Zukunft beginnt in der Cloud: Effiziente Prozesse für Ihr Business

Unsere Welt wird immer komplexer und entsprechend müssen die Geschäftsprozesse in Unternehmen mitwachsen, um einen Überblick und damit die Basis für fundierte Entscheidungen zu schaffen. Flexibilität und Skalierbarkeit für langfristige…

Dem Fortschritt Tür und Tor öffnen

Interview mit Moritz Baumgart, Production Manager, Annika Baumgart, Marketing und Organisation und Claus Baumgart, Seniorchef der geba Handels- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Dem Fortschritt Tür und Tor öffnen

Selbst öffnende und schließende Türen und Tore sind kein Luxus, sondern in vielen Bereichen unverzichtbar – das hat nicht erst die Coronazeit gezeigt, in der das kontaktlose Bedienen von Türen…

Erfahrung auf die Straße gebracht

Interview mit Jörg Sass, Geschäftsführer Dr. Fink-Stauf GmbH & Co. KG

Erfahrung auf die Straße gebracht

Deutschlands Brücken und Autobahnen sind in einem maroden Zustand. Das Autobahnnetz – Rückgrat der deutschen Verkehrsinfrastruktur – ist zum Teil an der Belastungsgrenze, die deutsche Autobahn eine Dauerbaustelle. Der Grund…

Das könnte Sie auch interessieren

„Unsere Mitarbeiter möchten die Kunden glücklich machen!“

Interview mit Sofie De Lathouwer, CEO der Gudrun Groep

„Unsere Mitarbeiter möchten die Kunden glücklich machen!“

Pralinen und Trüffel aus Belgien genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Dass die leckeren Schokoladenprodukte diesem Ruf auch gerecht werden, ist der Anspruch der Gudrun Groep aus Lier. Unter dem Slogan…

Tradition und Sonnenkraft

Interview mit Johannes Pilz, Geschäftsführer der Backwelt Pilz GmbH

Tradition und Sonnenkraft

In Deutschland ist Brot als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Mehr als 3.000 Sorten gibt es hierzulande. Auch im Nachbarland Österreich blickt die Brotkultur auf eine lange Geschichte zurück. Ein herausragendes Beispiel…

Eat the World von RTL Deutschland: Eine Stadt mit allen Sinnen erleben

Interview mit Astrid Hamer, Geschäftsführerin, und Tanja Zismer, Head of Marketing der Eat the World GmbH

Eat the World von RTL Deutschland: Eine Stadt mit allen Sinnen erleben

Sie möchten einen Stadtteil mit allen Sinnen erleben können und dabei Spannenderes erfahren, als wann die örtliche Kirche gebaut wurde? Seit 2008 nimmt Eat the World die Teilnehmer:innen seiner Städtetouren…

TOP