Brot mit dem Geschmack von morgen
Interview mit Andreas Swoboda, Geschäftsführer der BIO BREADNESS GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Swoboda, BIO BREADNESS verzeichnet ein bemerkenswertes Wachstum. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?
Andreas Swoboda: Unser Ziel war von Anfang an, das Beste aus Tradition und Innovation zu vereinen. Wir möchten Bio-Brot herstellen, das wirklich gut schmeckt und aus reinen, natürlichen Zutaten besteht. Das ist nicht nur eine Geschäftsstrategie, sondern auch eine zutiefst persönliche Mission. Ich bin fest davon überzeugt, dass Bio-Produkte mehr sein müssen als nur ein Label – sie sollten für alle zugänglich, ehrlich und wirklich genussvoll sein. Diese Überzeugung teilt unser ganzes Team – ebenso wie unsere Partner, die sich ebenfalls für sinnvolle und nachhaltige Lebensmittel einsetzen. Es geht darum, eine Zukunft aufzubauen, in der Respekt gegenüber Mensch und Umwelt im Mittelpunkt steht. Für mich ist diese Mission eng mit meinen Werten und unserer Verantwortung gegenüber kommenden Generationen verknüpft. Wir möchten Menschen dazu inspirieren, echtes Brot abseits von Trends zu schätzen – denn wahre Qualität und Geschmack sind zeitlos.
Wirtschaftsforum: Wie verbinden sich bei Ihnen Technologie und traditionelle Methoden zur Sicherung dieser Qualität?
Andreas Swoboda: Wir setzen auf traditionelles Handwerk wie unsere 24-stündige Sauerteiggärung und das Backen in langen Steinöfen. Das sorgt für das intensive Aroma, die luftige Krume und die knusprige Kruste, für die unser Brot bekannt ist. Moderne Technologie hilft uns, diese Qualität auf gleichbleibend hohem Niveau und in größerem Maßstab zu sichern. Die Automatisierung unterstützt uns zum Beispiel in der Logistik und Lagerung – etwa in unserem vollautomatischen Tiefkühllager in Meppel mit 14.000 Palettenstellplätzen. Gleichzeitig ermöglicht sie es uns, menschliche Energie auf die Arbeitsschritte zu konzentrieren, die echte Sorgfalt benötigen. Diese Balance ist essenziell – Qualität darf niemals kompromittiert werden. Technologie dient unseren Grundwerten: Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit. Die Kombination aus handwerklichem Backen und intelligenter Infrastruktur erlaubt es uns, der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und dabei unserer Verantwortung für eine nachhaltige Produktion gerecht zu bleiben.
Wirtschaftsforum: Wie schaffen Sie es, auch Menschen für Ihr Brot zu begeistern, die normalerweise keine Bio-Produkte kaufen? Und welche Rolle spielen dabei Ihre landwirtschaftlichen Partner?
Andreas Swoboda: Geschmack ist unser stärkstes Argument. Viele Menschen entscheiden sich für unser Brot einfach, weil es hervorragend schmeckt – unabhängig davon, ob sie sonst Bio kaufen oder nicht. Unser authentischer Geschmack und die 100% natürlichen Zutaten sprechen für sich. Auf der Angebotsseite arbeiten wir eng mit Landwirten zusammen und bieten ihnen verlässliche und faire Abnahmevereinbarungen. So unterstützen wir die nachhaltige Landwirtschaft, den Schutz der Biodiversität und das Vertrauen innerhalb der Lieferkette. Diese Partnerschaften sind uns sehr wichtig – denn vom Feld bis in die Backstube sollen alle profitieren. Diese persönliche Verbindung und das Verantwortungsgefühl sind zentral für unsere Arbeitsweise. Wir sehen uns als Teil eines größeren Ökosystems, in dem jedes Glied zählt. Die Unterstützung der Landwirte sichert auch die Qualität der Rohstoffe und stärkt die lokalen Wirtschaftskreisläufe – das verbessert die gesamte Wertschöpfungskette.
Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Lebensmittelbranche.
Andreas Swoboda: Nachhaltigkeit muss greifbar und in jeden Prozess integriert sein. Wir betrachten jedes Detail – vom Rohstoff über den Energieverbrauch bis hin zu Verpackung und Abfall. Unabhängige Zertifizierungen sorgen für Transparenz und Verantwortung. Aber darüber hinaus ist es für mich auch eine persönliche und gemeinsame Verantwortung. Ich möchte zu einem Ernährungssystem beitragen, das Mensch und Natur respektiert. Das bedeutet: ständige Weiterentwicklung, Offenheit und das Festhalten an unseren Werten – nicht, weil es ein Trend ist, sondern weil es für die Zukunft notwendig ist. Nachhaltigkeit ist für mich eine kontinuierliche Reise, kein Ziel, und sie verlangt täglich echtes Engagement. Es bedeutet auch, Konsumenten und Partner aufzuklären – über die Wirkung ihrer Entscheidungen und über die Notwendigkeit eines breiteren ökologischen Bewusstseins.
Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft von BIO BREADNESS und des Bio-Backens aus?
Andreas Swoboda: Ich möchte, dass BIO BREADNESS weiter wächst, dabei aber authentisch bleibt. Wir jagen keinen Trends hinterher, sondern bauen Vertrauen auf – durch verlässliche Qualität und verantwortungsvolles Handeln. Bio-Brot soll Teil des Alltags werden und nicht bloß ein Nischenprodukt bleiben. Wir verbinden Tradition mit Fortschritt und arbeiten mit Landwirten, Mitarbeitern und Kunden zusammen – von führenden Einzelhändlern und Gastronomieketten in Deutschland bis hin zu Bake-Off-Stationen und Fachgeschäften in sechs weiteren europäischen Ländern. Unser Ziel ist es, einen echten Beitrag zum ökologischen Wandel zu leisten. Wenn wir beweisen können, dass nachhaltige, ehrliche Lebensmittel möglich und erstrebenswert sind, schaffen wir ein Vermächtnis – für Menschen und Planet – und laden andere dazu ein, mitzumachen.