Nachhaltige Wohnqualität

Interview mit Astride Esteve, Geschäftsführerin der Alulux GmbH und Christian Scheer, Verkaufsleiter DACH der Alulux GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Esteve, Herr Scheer, was sind aktuell wichtige Bereiche in Ihrem Produktprogramm?

Astride Esteve: Die Säulen unseres Portfolios sind Rollladen, Raffstores, Textilscreens und Garagentore. Darüber hinaus haben wir eine ganze Reihe an neuen Produkten herausgebracht.

Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns doch einige Beispiele für Ihre Produktinnovationen.Christian Scheer: Da ist vor allem Optimax zu nennen, eine eigene Rollladen-Plattform mit abgestimmten Profilen und optimalen Wickelwerten. Wir haben dazu intensiv in unsere Entwicklung und in die Produktionsanlagen investiert und eine Coil-to-Curtain-Produktion aufgebaut. Das bedeutet, die Anlage führt am Anfang das flache Bandmaterial ein.

Das wird zu einem Rollladenstab gerollformt, dann ausgeschäumt und die Stäbe werden zu einem Behang arretiert. Ist der Panzer arretiert, kommt er als Gesamtelement aus der Maschine heraus. Früher waren das mehrere Arbeitsgänge. Des Weiteren haben wir einen Mini- und einen Maxistab entwickelt, mit 39, respektive 52 mm Deckfläche, ein neues Raffstore-Schachtsystem (EAS), das einfach zu montieren ist und eine eingebaute Körperschalldämmung hat.

Wirtschaftsforum: Inwieweit ist Nachhaltigkeit ein Treiber für Innovationen?

Astride Esteve: Wir haben gerade ein eigenes Solarsystem, das Alulux Solar 2.0 System, herausgebracht. Dies sind mit Photovoltaik angetriebene Rollladen. Das Thema Photovoltaik wird in der nächsten Zeit sehr wichtig. Wir werden noch weitere Produkte mit Solarantrieb lancieren, unter anderem einen Solar-Screen. Wir gehören zur französischen Stella-Gruppe, die sich ambitionierte ESG-Ziele gesetzt hat. So soll zum Beispiel der CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Wir haben bei Alulux eine eigene Roadmap entwickelt, um diese Ziele zu erreichen. Neben nachhaltigen Produktinnovationen kaufen wir zum Beispiel recyceltes Aluminium und recyceln auch selbst. Unsere Coil-to-Curtain-Methode resultiert in weniger Verschnitt und Schrott. An unserem Standort in Verl haben wir in ein neues, energiesparendes Heizsystem investiert. Wir nennen diesen Prozess ‘Green Energy Transformation’.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet Alulux von den zahlreichen Wettbewerbern am Markt?

Christian Scheer: Wir haben eine besondere Beziehung zu unseren Kunden, auf Augenhöhe und partnerschaftlich. Unsere Kommunikation zielt auf ein ‘Wir-Gefühl’ ab. Wir sind zuverlässig und mit unseren Innovationen immer am Puls der Zeit.

Wirtschaftsforum: In welchen Ländern sind Sie aktuell tätig und wo sehen Sie Potenzial für die Zukunft?

Astride Esteve: Aktuell ist die DACH-Region unser wichtigster Markt, insbesondere Deutschland. Auch in Frankreich sind wir stark aufgestellt. Darüber hinaus bedienen wir Kunden in den Niederlanden , Luxemburg und England. Wir liefern grundsätzlich weltweit. Europa wird aber, auch in der nächsten Zeit, unser Kernmarkt bleiben.

Wirtschaftsforum: Was steht auf Ihrer Agenda für das Jahr 2023?

Christian Scheer: Unsere neuen Produkte stehen ganz oben auf unserer Agenda. Wir möchten sie entsprechend am Markt platzieren und bekannter machen. Ein Highlight dazu im kommenden Jahr 2024 ist als Leitmesse unserer Branche sicher die R&T in Stuttgart. Wichtig ist uns aber auch, den persönlichen Austausch mit unseren Kunden wieder stärker zu fördern. Über unsere Workshops lernen die Kunden unsere neuen Produkte und ihre Vorteile kennen. Darüber hinaus werden wir wieder Kundentage organisieren. Die waren schon vor Corona sehr erfolgreich. Selbstverständlich fördern wir auch den digitalen Austausch über unser digitales Partner-Portal (Online-Shop).

Wirtschaftsforum: Welches langfristige Ziel haben Sie sich für Alulux gesetzt?

Astride Esteve: Wir möchten DER bevorzugte Partner für Fach- und Bauelementehändler sein. Grundsätzlich möchten wir unsere Fertigelemente, zum Beispiel die Screens und Raffstores, weiterentwickeln. Hier möchten wir wachsen und uns breiter aufstellen. Dazu müssen wir in diesem Segment unsere Bekanntheit steigern. Bei allen Wachstumsplänen bleiben wir aber unserem Heimatmarkt und vor allem unserem Standort in Verl treu. Wir nehmen hier einige große Investitionen vor, zum Beispiel in eine neue Heizung und eine neue Sprinkleranlage.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

„Wir müssen einfacher  bauen!“

Interview mit Matthias Burda, Geschäftsführer der Burda Plus GmbH

„Wir müssen einfacher bauen!“

Seit über 30 Jahren versorgt der Architekt, Wirtschaftsingenieur und Immobiliensachverständige Matthias Burda mit seinem Unternehmen Burda Plus die Top-Player im professionellen deutschen Real Estate-Segment mit fachkundigen Gutachten und umfassenden Projektsteuerungsleistungen,…

Modulbau statt Massivbau

Interview mit Stefan Stein, Geschäftsführer der Portakabin Mobilraum GmbH und der Portakabin Produktions GmbH

Modulbau statt Massivbau

Vom Baucontainer zum nachhaltigen Gebäude: Die Portakabin Mobilraum GmbH wandelt sich vom klassischen Vermieter temporärer Baulösungen zum innovativen Anbieter modularer Architektur. Mit 135 Mitarbeitern an sieben deutschen Standorten und einer…

Bodenständig stark: Erfolg zwischen Kies und Klima

Interview mit Jörg-Peter Kölling, Geschäftsführer der WRM-REESE Unternehmensgruppe

Bodenständig stark: Erfolg zwischen Kies und Klima

Ob Hochhaus, Brücke oder Straße – ohne Sand, Kies und Splitt geht in der Bauwirtschaft nichts. Diese natürlichen Rohstoffe bilden die Basis nahezu aller Bauvorhaben und sind damit ein stiller,…

Spannendes aus der Region Kreis Gütersloh

Antrieb für den Mittelstand

Interview mit Florian Hochstadt, Geschäftsführer der I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH

Antrieb für den Mittelstand

Die I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH aus Leopoldshöhe ist ein führender Anbieter von maßgeschneiderten Antriebssystemen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Maschinenhersteller zugeschnitten sind. Mit über 35 Jahren…

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Interview mit Andreas Stein, Geschäftsführer der enviplan® Ingenieurgesellschaft mbH

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Wunder vollbringen. Wie mikroskopisch kleine Bläschen, die Schadstoffpartikel im Wasser binden und so helfen, Wasser zu reinigen. Dieses Prinzip der Mikroflotation hat…

Wenn Standard nicht reicht

Interview mit Hubert Romoth, Geschäftsführer der TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH

Wenn Standard nicht reicht

Ob in Logistikzentren, Fertigungshallen oder der Automobilindustrie – Schutz- und Trennwandsysteme sind unverzichtbar für Sicherheit und Effizienz. Die TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH aus Werther setzt dabei seit 30 Jahren…

Das könnte Sie auch interessieren

Der Partner für den Gartenbau

Interview mit Simon Tabeling, Geschäftsführer der HAWITA Gruppe GmbH

Der Partner für den Gartenbau

Seit fast 100 Jahren behauptet sich die HAWITA Gruppe GmbH als verlässlicher Partner für Erden, Substrate und Kunststoffprodukte. Im Interview mit Wirtschaftsforum spricht Gesamtgeschäftsführer Simon Tabeling über die Verbindung von…

„Wir strahlen Begeisterung aus!“

Interview mit Kristof Vermeersch, General Manager der Modular Lighting Instruments NV

„Wir strahlen Begeisterung aus!“

Funktional und ästhetisch – für Kristof Vermeersch, General Manager der Modular Lighting Instruments NV und seit über 30 Jahren im Beleuchtungsgeschäft tätig, liegt in diesen beiden Ansprüchen kein Widerspruch, sondern…

Kunden zu Fans machen

Interview mit Sebastian Lauer, Gesellschafter und Marius Ollinger, Gesellschafter der ZAHL Gebäudetechnik KG

Kunden zu Fans machen

„Wir wollen Kunden zu Fans machen“ – mit dieser Philosophie führt Marius Ollinger seit 2019 das saarländische Familienunternehmen ZAHL Gebäudetechnik durch unbeständige Zeiten. Vom politisch getriebenen Heizungsboom bis zur aktuellen…

TOP