„Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut”
Interview mit Michael Menzel, Geschäftsführer von mydocking
mydocking wurde im Jahr 2008 unter dem Namen docking Solution und Service GmbH als 100%iges Tochterunternehmen von Novoferm — einem der größten Anbieter von Gargentorantrieben und Industrietorsteuerungen Europas — gegründet. In diesem Zuge wurde der Bereich Verladetechnik komplett neu aufgebaut. „Wir haben sämtliche Produkte von der Pike auf neu konstruiert, indem wir ihnen einen gewissen Kundennutzen hinzugefügt haben. Die Komponenten lassen wir an ausgewählten Standorten speziell für uns produzieren”, so Michael Menzel, Geschäftsführer von mydocking.
Kleines Team — großer Erfolg
Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter, welche die Produkte entwickeln, beschaffen und weltweit vermarkten.
Der Umsatz beläuft sich auf etwa 30 Millionen EUR. Die Produktion der Komponenten erfolgt in Rumänien und in einem polnischen Werk der Unternehmensgruppe Novoferm. Zur Produktpalette gehören Überladebrücken, Verladeschleusen, Torabdichtungen sowie Anfahrpuffer und -systeme.
Einmalig in Europa
mydocking hebt sich unter anderem durch eine patentierte Stromsparfunktion von der Konkurrenz ab. Zudem werden im Webshop auch Ersatzteile für Produkte des Mitbewerbers angeboten. „So sind wir im Fachhandel aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung quasi zum Drittanbieter neben den etablierten Marken geworden. Grundsätzlich wird der Fachhandel recht mager mit Ersatzteilen vom Hersteller versorgt, weil dieser den Service gern selbst übernehmen möchte. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Universal-Lösungen im Sortiment, sodass wir mit unserem Produkt verschiedene Marken abdecken können. Seit vielen Jahren garantieren wir unseren Kunden eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden. Durch dieses Alleinstellungsmerkmal haben wir uns europaweit einen Namen gemacht”, ergänzt der Geschäftsführer.
Spitzenerfolg durch einzigartige Produkte
Das mydocking-Team hat Steuerungen entwickelt, die die gesamte Verladestelle abdecken. Beispielsweise wird der Arbeiter durch LED-Lampen geführt. Zudem können sämtliche Systeme mit nur einem Tastendruck wieder zurückgefahren werden. „Dabei geht die Überladebrücke in Ruhestellung, die Ampel wird geschaltet und das Sektionaltor wird sowohl geschlossen als auch gleichzeitig verriegelt. Unsere patentierten Überladebrücken mit Vorschub schließen die Lücke zwischen der Ladefläche des Lkw und der Verladerampe. Wir haben eine Funktion entwickelt, bei der der Vorschub sozusagen dem Lkw folgt. Dies ist eine Weltneuheit, die demnächst auf den Markt kommt”, fügt Michael Menzel hinzu. Sämtliche Steuerungen können über eine App programmiert, miteinander vernetzt und in jegliche Systeme — auch von anderen Herstellern — transportiert werden.
Besondere Unternehmenskultur
Der Schlüssel zum Erfolg von mydocking liegt im Miteinander. „Teamarbeit ist nicht nur eine Floskel, sondern wird bei uns gelebt. Wir organisieren gemeinsam viele Veranstaltungen. So hatten wir beispielsweise vor Kurzem einen Familientag, an dem wir unsere Angehörigen mitgebracht haben. Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Wir verbringen hier so viel Zeit miteinander, da muss die Arbeit auch Spaß machen. Bei uns gibt es praktisch keine Fluktuation — wer hier anfängt, der bleibt”, schmunzelt der Geschäftsführer. Das Unternehmen legt zudem viel Wert auf eine Ausbildung im eigenen Hause. „Viele unserer erfolgreichen Mitarbeiter sind ehemalige Auszubildende — die wir auch weiterbilden. Wir haben zwar einige ältere, erfahrene Mitarbeiter, der Altersdurchschnitt liegt jedoch bei unter 40 Jahren.”
Vorreiter im Konzern in puncto Digitalisierung
mydocking hat in der Coronazeit die Digitalisierung extrem vorangetrieben. „Bei uns gibt es kaum noch Papier, wir sind mit anderen Unternehmen in einer Art und Weise verbunden, dass keine Bestellungen mehr geschrieben werden müssen. Stattdessen werden die Daten automatisch gesendet, sodass auch keine Rechnungen mehr notwendig sind. Wir sind aktuell Vorreiter im Konzern und transportieren die Digitalisierung in die anderen Konzernunternehmen. Das hilft uns sehr in den einzelnen Prozessen. Wir konnten unseren Umsatz im Jahr nach Corona um 50% steigern. Unser Ziel ist es, unsere Einnahmen alle fünf Jahre zu verdoppeln”, erläutert Michael Menzel.