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Interview mit André Bubolz, Geschäftsführer der TKD KABEL GmbH

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Wirtschaftsforum: Herr Bubolz, die TKD Kabel basiert auf verschiedenen spezialisierten Unternehmen, die seit 1948 ihre eigene Historie haben. Wofür steht die TKD Kabel heute?

André Bubolz: Wir stehen für Customer Solutions – für kundenorientierte und kundenindividuelle Lösungen. Wir können mehr als Standardlösungen. Dabei fokussieren wir uns auf Kernsegmente und Kernbranchen, in denen wir heute schon stark sind, aber wir sind auch offen für neue Bereiche. Alternative Energiegewinnung und Power to X sind zum Beispiel neue Themen für uns. Das X steht für die verschiedenen Branchen, in denen alternative Energielösungen gefragt sind. Hier ist es wichtig, dass wir die richtigen Segmente herauszufiltern, in denen wir mit unseren Stärken und Lösungen punkten können oder aber mit unseren Produzenten innovative Sonderlösungen entwickeln können. Dabei geht es um mehr als nur um einzelne Produkte, sondern um echte Lösungen, zum Beispiel um komplette Bausätze inklusive Service.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuell Ihre wichtigen Branchen und Märkte?

André Bubolz: Die Kran- und Fördermittelbranche ist eines unserer Topsegmente. Aber auch in den Bereichen Maschinenbau, Mining, Automatisierungs- und Antriebstechnik können wir unsere Stärken ausspielen. Europa ist unser wichtigster Markt. Hier gibt es noch viel zu tun für uns. Wir wählen unsere Exportregionen in Übersee sehr bewusst aus und arbeiten mit ausgewählten Partnern. Russland ist ein wichtiger Markt, ebenso China.

Wirtschaftsforum: Wie gelingt es Ihnen, Innovationen voranzubringen?

André Bubolz: Wir untersuchen die verschiedenen Branchen sehr genau und hören unseren Kunden gut zu. Wir fragen die Kunden konkret, wofür sie uns schätzen. In den von uns als wichtig definierten Segmenten, wie zum Beispiel Fördertechnik und Krananlagen, hinterfragen wir unsere Produkte und deren Stärken. Konkret: Wir schauen, was haben wir zu viel und was fehlt uns. Dabei berücksichtigen wir natürlich nicht nur unsere bestehenden, sondern auch neue Segmente. Wir machen das gruppenintern, arbeiten aber dazu auch eng mit unseren Toplieferanten zusammen, führen zum Beispiel Strategiegespräche. Unser Ziel ist es, trotz Corona auf der SPS 2020 im November unsere neuen Lösungen zu präsentieren.

Wirtschaftsforum: Welche Branchen werden für die Zukunft von TKD Schlüsselbranchen werden?

André Bubolz: Elektrifizierung ist ein wichtiges Zukunftsthema – wir reden hier also über erneuerbare Energien, die Gewinnung von Energie aus Sonne, aus Biomasse, aus Wind. Auch E-Mobilität ist ein Thema, nicht nur in der Automobilbranche. Das ist definitiv ein Topfokus für die Zukunft von TKD. Grundsätzlich haben wir durch unsere breite Aufstellung viele Chancen und Möglichkeiten. Deshalb ist die Segmentierung für uns so wichtig – damit wir uns nicht verzetteln. Wir können nicht alles gleichzeitig angehen.

Wirtschaftsforum: Was sind für Sie die wichtigsten Themen auf Ihrer Agenda für die kommende Zeit?

André Bubolz: Ich selbst konzentriere mich stark auf die strategische Ausrichtung der Firma. Das geht einher mit der Einführung einer Segmentierung, eines Key-Account-Managements, eines Partnermanagements. All dies werde ich vorantreiben, sodass wir innerhalb der Gruppe ganz klar positioniert sind. Dies alles mit einer nachhaltigen Ausrichtung. Man kann ja nicht nur Richtungen vorgeben, sondern muss die Themen auch wirklich leben. Ganz wichtig, wie gesagt, ist mir, Transparenz und Teamwork vorzuleben. Ich möchte auch das Talent-Upgrade bei uns vorantreiben, sodass wir an Schlüsselpositionen die richtigen Menschen haben und die richtigen Menschen neu gewinnen. Auch in den Krisenmonaten haben wir eingestellt und Schlüsselpositionen besetzt. In diesem Zusammenhang möchte ich auch das Thema mobiles Arbeiten nach vorne treiben. Ich bin überzeugt, dass das positive Denken das Unternehmen fördert. Die Menschen arbeiten gerne, da es ihnen die Gestaltung von Work-Life-Balance einfacher macht.

Wirtschaftsforum: Woher nehmen Sie selbst Ihre Kraft für diese Zeit?

André Bubolz: Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung und kostet viel Kraft – bei Führungskräften und Mitarbeitern gleichermaßen. Es gilt mit Ängsten umzugehen und natürlich ist die Arbeitslast für jeden einzelnen höher, aufgrund von Kurzarbeit zum Beispiel. Ich bin begeisterter Fußballer, habe immer aktiv Mannschaftssport gemacht. Das hilft mir bei meiner Aufgabe jetzt, Teamgeist zu vermitteln, sportlich zu denken und positiv nach vorne zu schauen.

Interview: Manfred Brinkmann

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