Reverse Factoring: Das bedeutet der Begriff
Die Definition steckt teilweise noch im Namen. „Reverse“ ist Englisch und bedeutet so viel wie „umgedreht“. Somit geht man von der umgedrehten Finanzierungsart des Factorings aus. Hierbei verkaufen Unternehmen ihre offenen Forderungen an Factoring Anbieter, die einen Großteil der Forderung sofort auszahlen, den Rest nach Bezahlung durch den Kunden. Beim Reverse Factoring schließt der Factoring Anbieter einen Vertrag mit dem Unternehmen und sichert so zu, die Ware des Lieferanten vorzufinanzieren. Somit muss das Unternehmen im ersten Schritt nicht selbst für die Ware zahlen, sondern lässt die Bezahlung durch das Factoring Unternehmen durchführen.
So läuft Reverse Factoring ab
Das Factoring Unternehmen – auch Factor genannt – bezahlt die Kosten des Lieferanten – auch Kreditor genannt – vom Auftraggeber – auch Debitor genannt. Das Ganze läuft folgendermaßen ab:
- Das Factoring Unternehmen wird vom Debitor mit dem Vorgang beauftragt. Der Factor und der Debotir schließen hierbei einen Vertrag.
- Außerdem schließt der Factor mit dem Kreditor, also dem Lieferanten der Ware, einen separaten Vertrag. Dieser beinhaltet die Forderungen, die gegenüber dem Abnehmer der Ware, also dem Debitor, vorhanden sind.
- Nach Lieferung der Ware und Erhalt der Rechnung wird diese an den Factor weitergeleitet.
- Der Factor zahlt den Betrag an den Lieferanten.
- Der Abnehmer der Ware, der Debitor, muss den Betrag zu einem bestimmten, späteren Zeitpunkt an den Factor überweisen.
- Zusätzlich muss das Unternehmen, welches den Auftrag an das Factoring Unternehmen erteilt hat, die Gebühren für die Transaktion sowie die Bereitstellung weiterer Services über den Factor tragen.
Vorteile und Nachteile des Reverse Factorings
Durch das Factoring können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Lieferanten fristgerecht und ohne Verzögerungen bezahlt werden. Somit wird die vertrauensvolle Beziehung zwischen Unternehmen und Lieferanten auch für zukünftige Aufträge gesichert. Zeitgleich müssen Unternehmen natürlich für die Leistung des Factoring Unternehmens bezahlen. Nur so ist das Ganze auch für den Factor ein rentables Geschäft. Diese Zahlung bemisst sich an der Höhe des Auftrags, den das Factoring Unternehmen übernimmt. Hinzu kommen eventuelle Sonderzahlungen, wie zum Beispiel für die Prüfung der Bonität. Unternehmen sollten also im Vorhinein sicherstellen, dass sich das Reverse Factoring für sie lohnt.