Factoring: Das bedeutet der Begriff
Offene Forderungen, ausstehende Rechnungen? Das kommt bei vielen Unternehmen vor. Das sogenannte Factoring ist eine Finanzierungsform, die schnell die Liquidität eines Unternehmens trotz oder gerade wegen offener Forderungen sichern kann. Unter „Factoring“ versteht man nämlich den Verkauf dieser offenen Forderungen an Dritte, also Factoring Unternehmen. So sichern sich Letztere die kompletten Rechte an der Geschäftsbeziehung. Damit diese offenen Forderungen erworben werden können, bezahlt das Factoring Unternehmen der jeweiligen Firma meist rund 90% der offenen Forderungen; die anderen 10 % gehen nach Bezahlung durch den Kunden bei der Firma ein.
Doch welchen Vorteil hat das Factoring Unternehmen von dieser Geschäftsbeziehung? Ganz einfach: Es erhebt Gebühren für den Auftrag. Diese Gebühren berechnen sich nach Auftragsvolumen und dem geschätzten Risiko. Durchschnittlich ist mit einer Gebühr von 0,6 und 2,5% vom Auftragsvolumen zu rechnen. Obendrauf kommen teilweise noch Gebühren für eine Bonitätsprüfung des Kunden.
So läuft Factoring ab
Das Factoring lässt sich grob in wenigen Schritten zusammenfassen:
- Eine offene Forderung entsteht, indem ein Unternehmen für seinen Kunden eine Leistung erbringt. Das kann zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung sein.
- Bevor die offene Forderung an das Factoring Unternehmen übergeben werden kann, prüft dieses die Bonität des Kunden.
- Nach erfolgreicher Prüfung werden die offenen Forderungen vom Unternehmen an das Factoring Unternehmen verkauft.
- Spätestens 48 Stunden nach Verkauf erhält das Unternehmen bis zu 90% der offenen Forderung vom Factoring Unternehmen ausbezahlt. Das Factoring Unternehmen ist nun Eigentümer der offenen Forderung.
- Der Kunde bezahlt den offenen Betrag an das Factoring Unternehmen.
- Die restlichen Prozente der Forderung werden an den Auftraggeber überwiesen. Dieser muss für die Dienste des Factoring Unternehmen ebenso bezahlen.
Vorteile und Nachteile des Factorings
Wie eingangs erwähnt, bietet das Factoring sowohl Vor- als auch Nachteile. Zu den Vorteilen gehört der schnelle Geldeingang. Wer diverse offene Forderungen hat, kann teilweise monatelang auf sein Geld warten. Durch das Factoring geht binnen weniger Tage beim Unternehmen Geld ein, die Liquidität ist zunächst gesichert. Auch braucht sich das Unternehmen über die offenen Forderungen keine Gedanken mehr zu machen, da diese abgetreten wurden. Der Nachteil beim Factoring: Diese Dienstleistung ist natürlich nicht umsonst und kann je nach Auftragsvolumen teuer werden. Daher lohnt sich im Vorhinein die Abwägung zwischen offener Forderung und den damit verbunden Kosten.