Stundensatz berechnen: So gehen Sie vor

Grundsätzliche Regeln zum Stundensatz

  • Die Ausgaben sollten die Einnahmen nicht übersteigen.
  • Berücksichtigen Sie wirklich alle Kosten, sprich Ausgaben.
  • Seien Sie realistisch in der Einschätzung Ihrer Arbeitszeit.
  • Denken Sie auch an Krankheits- oder Urlaubstage und andere „Fehlzeiten“.
  • Orientieren Sie sich an den Gehältern von Angestellten in vergleichbaren Positionen.


Kosten und Zeiten im Blick behalten

Sie sind neu am Markt und freuen sich über Ihren ersten Auftrag. Der Kunde bietet Ihnen einen Festpreis. Der sieht auf den ersten Blick sehr fair aus, aber schauen Sie genauer hin. Wie viele Stunden sitzen Sie tatsächlich an dem Auftrag? Wie viel Zeit zur Vorbereitung müssen Sie ansetzen, die beim Auftrag selbst nicht erkennbar ist?

Vielleicht haben Sie Angst, den Auftrag zu verlieren, wenn Sie den Preis zu niedrig ansetzen, aber stellen Sie in Ruhe eine Kosten- und Zeitübersicht auf, sodass Sie einen Überblick haben, wie viel Zeit Sie investieren müssen und welche zusätzlichen Kosten hinzukommen. Dann erkennen Sie, dass der Auftrag möglicherweise gar nicht so lukrativ ist, wie zunächst angenommen. Für den ersten Auftrag mag das noch angehen, aber ansonsten: Lieber nein sagen, anstatt die Preise für die ganze Branche nach unten zu ziehen.

Nur die „reine Arbeitszeit“ zählt

Berechnen Sie genau, wie hoch Ihre Einnahmen am Monatsende sein müssen, damit Sie von Ihrer Arbeit leben können. Überlegen Sie, wie viele Stunden Sie in der Woche arbeiten können. Berücksichtigen Sie, dass Ihre Arbeitszeit nicht nur aus „produktiven“ Stunden besteht, in denen Sie Geld verdienen. Auch zusätzliche Zeitpuffer für administrative Arbeiten wie Rechnungs- und Angebotserstellung, Steuern und Finanzen sowie Kundenpflege und Ähnliches müssen Sie einplanen. Da stellt sich schnell heraus, dass bei einem Acht-Stunden-Tag nur vier oder fünf Stunden „reine Arbeitszeit“ bleiben, in denen Sie Ihre Aufträge bearbeiten können.

Alle Kosten auf den Tisch

Aber halt, auch Ausgaben für Ihr Büro dürfen nicht vergessen werden: Büromiete, Büroausstattung und Kosten für Fachzeitschriften, Reisekosten und alle weiteren Kosten wie Steuern, Versicherungen oder Beiträge, die entstehen, damit Sie Ihren Beruf ausüben können. Das läppert sich. Diese Kosten verbuchen Sie auf der Ausgabenseite. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie an alles gedacht haben, fragen Sie Ihren Steuerberater.

Stundensätze bei Festpreisen kalkulieren

Wenn Sie vom angestrebten Monatseinkommen (bitte realistisch einschätzen) im nächsten Schritt alle Kosten (und auch wirklich alle!) abziehen, sind Sie schon einmal einen guten Schritt weiter. Diesen Betrag teilen Sie durch die zur Verfügung stehenden Arbeitsstunden und schon ergibt sich ein Indikator für Ihren Stundensatz. So können Sie auch bei einem Festpreis, den Ihnen der Kunde anbietet, direkt sehen, ob der Auftrag sich für Sie rechnet: Multiplizieren Sie die voraussichtlich benötigten Stunden mit Ihrem Stundensatz und Sie haben einen Wert, der (hoffentlich) mit dem Festpreis des Kunden übereinstimmt.

Mischkalkulation bei Stundensätzen

Bleiben Sie flexibel: Es gibt immer Aufträge, die besser bezahlt werden und weniger Spaß machen, und es gibt jene, die Sie mehr fordern, obwohl die Bezahlung geringer ausfällt. Wenn Sie es sich leisten können und sich lukrative und weniger lukrative Aufträge in etwa die Waage halten, dann sollten Sie zweigleisig fahren. Denn schließlich ist Arbeit nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Zufriedenheit. Aber denken Sie immer daran: Auch wenn Sie selbstständig sind, sollten Sie sich nicht von Ihren Kunden ausbeuten lassen.

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