Mehr Netto vom Brutto: So klappt’s

Haben Sie die bestmögliche Steuerklasse?
Für Verheiratete kann es sich lohnen, die Steuerklasse zu wechseln. Nach der Heirat werden beide Ehepartner der Steuerklasse 4 zugeordnet. Das ist nicht vorteilhaft, wenn die Gehälter sehr unterschiedlich hoch sind. In diesem Fall wäre der Besserverdienende besser mit der Steuerklasse 3 bedient, derjenige mit dem niedrigeren Gehalt hätte dagegen mit Steuerklasse 5 weniger Abzüge. Bis zum 30.11. eines Jahres können Sie beim Finanzamt einen Wechsel beantragen.
Krankenkassen vergleichen
Die gesetzlichen Krankenkassen unterscheiden sich nicht nur in ihren Leistungen, sondern auch in der Beitragshöhe. Hier gilt es also, genau hinzuschauen und abzuwägen. Prüfen Sie, bevor Sie wechseln, ob die vielleicht günstigere Krankenkasse auch ihren persönlichen Anforderungen entspricht. Oftmals bieten die Kassen freiwillige zusätzliche Leistungen oder erstatten unter bestimmten Bedingungen Beiträge zurück.
Nutzen Sie Steuerfreibeträge
Meistens werden zunächst mehr Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen, als eigentlich gezahlt werden müssten. Die Differenz bekommen Sie im Rahmen Ihrer Steuererklärung zurückerstattet. Wer nicht auf die Rückerstattung vom Finanzamt warten will, hat die Möglichkeit, sich auf der Lohnsteuerkarte einen Freibetrag eintragen zu lassen.
Geben Sie eine Steuererklärung ab
Apropos Steuererklärung: Geben Sie jedes Jahr eine Steuererklärung ab. Das mag lästig sein, kann aber bares Geld sparen. Denn oftmals wird die Mühe durch eine beträchtliche Lohnsteuerrückerstattung belohnt. Neben Versicherungsbeiträgen können beispielsweise Handwerkerrechnungen oder auch Werbungskosten abgesetzt werden. Zu letzteren zählen unter anderem Reisekosten, die im Zusammenhang mit einer Auswärtstätigkeit entstehen. Die Reisekosten umfassen auch die Kosten für die Verpflegung. Hier wird nicht jedes Essen abgerechnet, sondern es werden Pauschalbeträge geltend gemacht. Und nicht zu vergessen die Pendlerpauschale: Für jeden gefahrenen Kilometer zur Arbeitsstelle erhalten Pendler 30 Cent. Bei langen Anfahrtswegen kann so eine beträchtliche Summe zusammenkommen.
Mehr Netto vom Brutto durch Leistungen des Arbeitgebers
Auch verschiedene Leistungen des Arbeitgebers können dazu beitragen, dass Sie am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto haben. Dazu gehören:
Vermögenswirksame Leistungen
Mit bis zu 40 Euro im Monat kann der Arbeitgeber zum Vermögensaufbau des Arbeitnehmers beitragen, indem er für ihn in einen Sparvertrag einzahlt. Das so Ersparte kann auf verschiedene Weisen angelegt werden. Ob Sie die Möglichkeit haben, vermögenswirksame Leistungen in Anspruch zu nehmen, und wie hoch diese ausfallen, ist im Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt.
Betriebliche Altersvorsorge
Betriebliche Altersvorsorge kann von jedem Angestellten in Anspruch genommen werden. Der Arbeitgeber zahlt dabei einen Teil des Gehalts steuer- und abgabefrei in eine Direktversicherung, einen Pensionsfonds oder eine Pensionskasse ein. Für den Angestellten bedeutet das ein zusätzliches Polster für das Rentenalter sowie steuerliche Vorteile.
Geldwerter Vorteil
Daneben hat der Arbeitgeber zahlreiche Möglichkeiten, seinen Angestellten anstelle eines höheren Gehalts, von dem netto meist nicht viel übrig bleibt, Sachleistungen zukommen zu lassen. Diese als „geldwerter Vorteil“ bezeichneten Leistungen sind bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei. In Betracht kommen zum Beispiel:
- Dienst-Laptop und -Smartphone, auch für den privaten Gebrauch
- Essenszuschuss
- Fahrkarten für Bahn und ÖPNV
- Dienstwagen
- Fortbildungen
- Gesundheitsprogramme
- Kinderbetreuung
Mehr Netto vom Brutto muss also kein Wunschdenken bleiben. Wer sich die Mühe macht, all diese Punkte zu überprüfen, kann fast immer noch etwas mehr Geld aus seinem hart verdienten Gehalt herausholen.