Gehaltserhöhung: die „klassischen“ Gründe
In den meisten Berufsbildern gibt es sogenannten „klassische“ Gründe für eine Gehaltserhöhung:
Sie wurden befördert.
Die Beförderung ist quasi DER Grund für eine Gehaltserhöhung. Denn mit einer Beförderung geht grundsätzlich eine neue Aufgabe mit mehr Verantwortung oder mehr Führungsaufgaben einher. Sprich: Kommt ein neuer Titel, sollte auch mehr Gehalt auf Ihr Konto wandern. Dabei gilt die Faustregel: Je mehr Verantwortung Sie tragen und je wichtiger die Entscheidungen sind, die Sie treffen, desto mehr Gehalt können Sie verlangen.
Sie haben Ihre Ziele erreicht.
In vielen Betrieben werden Ziele für das laufende Geschäftsjahr formuliert. Das bedeutet: Sie suchen sich gemeinsam mit Ihren Vorgesetzten Bereiche oder Leistungen aus, die Sie erschließen beziehungsweise erbringen wollen. Manchmal sind diese Ziele an genau messbare Größen gebunden, wie zum Beispiel den konkreten Umsatz oder die Anzahl der Neukunden. Manchmal sind es aber auch weichere Faktoren, wie das Erlernen einer neuen Fähigkeit, die das gesamte Unternehmen weiterbringen kann. Wenn Sie im Gespräch die Ziele festlegen, sollten Sie gleich die „Folgen“ der Zielerreichung mit festlegen, also wie viel Prozent mehr Gehalt Sie nach Erreichen dieser Ziele erwarten.
Argumente für eine Gehaltserhöhung
Nicht immer müssen es offizielle Anlässe sein, um nach mehr Gehalt zu fragen. Es gibt gute Argumente, die auf Ihrer Seite sind:
Zeit im Betrieb
Natürlich ist „Anwesenheit“ noch lange kein Grund, Sie mit mehr Gehalt zu belohnen. Jedoch ist eine lange Betriebszugehörigkeit und somit die durch Sie bewiesene Treue und Verlässlichkeit ein gutes Argument, wenn Sie über eine Gehaltserhöhung nachdenken.
Besondere Leistung vollbracht
Sie haben einen neuen Kunden durch Ihre Leistungen oder Ihr persönliches Netzwerk gewonnen? Herzlichen Glückwunsch – für Sie und für die Firma. Wenn das Unternehmen in besonderem Maße von Ihren Leistungen profitiert, ist dies immer ein gutes Argument für die nächste Gehaltsverhandlung.
Vorsicht: Wann Sie besser nicht nach mehr Gehalt fragen sollten
Genauso, wie es Argumente für eine Gehaltserhöhung gibt, gibt es Situationen, in denen sich ein solches Verhandlungsgespräch nicht anbietet:
Sie haben in der Vergangenheit Mist gebaut
Eine wichtige Deadline verpasst? Dokumente verloren? Unfreundlich zum Kunden gewesen? Kann passieren – Irren ist menschlich. Aber natürlich auch kein gutes Argument, um mehr Gehalt zu fordern. Schließlich orientiert sich das im Idealfall an Ihren Leistungen.
Das Unternehmen steckt in der Krise
Finanziell sieht es in Ihrer Firma eher nicht so rosig aus? Das spielt dem Chef nicht wirklich in die Karten, um Mitarbeitern mehr Gehalt auszuzahlen. Heißt: Sollte gerade wenig Budget im Unternehmen zur Verfügung stehen, denken Sie lieber zweimal über eine Gehaltsverhandlung nach. Aber Vorsicht: Oft wird die finanzielle Situation des Unternehmens auch nur als Grund gegen eine Gehaltserhöhung vorgeschoben.
Ihre letzte Gehaltserhöhung ist noch nicht lange her.
Vier Mal im Jahr nach mehr Gehalt fragen? Das kommt bei den meisten Chefs nun wirklich nicht gut an. Maximal ein Mal pro Jahr, zum Beispiel bei Ihrem Jahresgespräch, sollten Sie das Thema aufgreifen – es sei denn, es gibt gesonderte Rahmenvereinbarungen mit Ihrem Arbeitgeber.