Wegbereiter für die Zukunft

Interview mit Dominik Roth, Geschäftsführer der Wennmacher Electronic GmbH

Die Wennmacher Electronic GmbH hat sich von einem reinen Handelsunternehmen zu einem international anerkannten Spezialisten für elektronische Komponenten entwickelt. „Wir konnten uns einen guten Namen am Markt erarbeiten und haben uns immer mehr zum Partner unserer Kunden entwickelt“, sagt Dominik Roth, der bereits seit über 18 Jahren im Unternehmen tätig ist. „Mittlerweile geht die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden so weit, dass wir bevorzugt bereits in der Entwicklungsphase involviert sind und sie bei der Umsetzung ihrer Produktideen unterstützen.“

Enge Zusammenarbeit mit Kunden

Karl Manfred Wennmacher und Sabine Wennmacher haben die Wennmacher Electronic GmbH 1993 gegründet. Damals wurden Steckverbinder aus Asien importiert und in Deutschland verkauft. Nach und nach wurde das Spektrum ausgeweitet. 2008 kam die Kabelkonfektion als Dienstleistung hinzu, initiiert von einem Kunden aus der Bahnindustrie. Dieser Geschäftsbereich hat sich so gut entwickelt, dass er heute 75% des Umsatzes ausmacht.

„Mittlerweile bieten wir über 5.800 verschiedene Kabelkonfektionierungen an, von der Losgröße 1 bis 100, in Einzelfällen auch in großen Serien bis zu 25.000 Stück“, erläutert Dominik Roth, der sich innerhalb des Unternehmens vom Auszubildenden bis zum Geschäftsführenden Gesellschafter entwickelt hat. „Wir sind besonders auf große und komplexe Kabelbäume spezialisiert. Außerdem arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen. Auf Basis unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir sie auch bei der Optimierung ihrer Fertigungsunterlagen und analysieren ihre Kabel nach Möglichkeiten der Kostenreduzierung oder dem Vereinfachen von Verdrahtungen. Ich selbst habe die ersten Kabelbäume in den ersten Elektrofahrzeugen von Streetscooter für die Deutsche Post eingebaut. Für die S-Bahn in Berlin haben wir eine LED-Leuchte entwickelt.“

Erfahrung und Know-how

Die langjährige Erfahrung und das Know-how in der Fertigung von Elektronikkomponenten ist den Kunden der Wennmacher Electronic GmbH vor allem in Krisenzeiten zugutegekommen. Die gesamte Branche ist von dem Rohstoffmangel betroffen und längere Lieferzeiten sowie steigende Preise sorgen für Probleme in den Produktionsprozessen.

„Wir haben bereits frühzeitig Ende 2020 angefangen, unseren Lagerbestand aufzubauen“, bemerkt der Geschäftsführer, der seine Ausbildung als Bayerns bester Auszubildender abgeschlossen hat. „Für uns stand die Lieferfähigkeit über dem Deckungsbeitrag, um unsere Kunden weiter beliefern zu können. Außerdem konnten wir aufgrund unseres Know-how alternative Komponenten anbieten und diese relativ früh in die Entwicklungsprozesse unserer Kunden mit einbringen.“

Darüber hinaus pflegt das Unternehmen enge Beziehungen zu den Lieferanten. Im Laufe der Jahre wurde das Produktportfolio ergänzt, sodass heute komplette Geräte montiert und nach den Anforderungen der Kunden konfektioniert werden. Steckverbinder, bestückte und unbestückte Leiterplatten, flexible Verbindungssysteme, Kühlkörper, Lüfter, Displays und Anzeigen können ebenfalls kombiniert werden.

Hohe Qualität und Lieferfähigkeit

Seit Anfang 2021 ist die Wennmacher Electronic GmbH auch im Schaltschrankbau aktiv. Auf diesem Gebiet agiert das Unternehmen als verlängerte Werkbank seiner Kunden und ist in deren Produktionsprozesse integriert. Dank eigener Lieferwagen ist der Betrieb in der Lage, maßgeschneiderte Logistiklösungen anzubieten und liefert termintreu kundenspezifische Verpackungseinheiten.

Ein Großteil der Produktion erfolgt am Standort in Erlenbach am Main, der 2020 in Betrieb genommen wurde. Dort setzt Wennmacher Electronic auf ständige Investitionen, vor allem in die Automatisierung der Prozesse, um dem Bedarf nach wettbewerbsfähigen Kosten gerecht zu werden. Unter anderem erfolgen der Zuschnitt, die Bedruckung sowie die Kabelvorbereitung vollautomatisch, die Endkontrolle der Komponenten wird ebenfalls durch Software gestützt und ermöglicht auf diese Weise eine noch höhere Qualität.

Nicht zuletzt in Zeiten der Pandemie zeigen sich zunehmend die Vorteile der Produktion am Standort Deutschland. „Die Betriebe kommen immer mehr zu der Erkenntnis, dass es Vorteile bringt, die Produktion nach Deutschland zurückzuholen“, beschreibt Dominik Roth die Resonanz im Markt. „Höhere Kosten werden durch eine höhere Qualität und Haltbarkeit kompensiert. Außerdem können wir eine gewisse Sicherheit in der Lieferfähigkeit bieten, die zum Beispiel bei Produkten aus China nicht gewährt werden kann.“

Weiter wachsen

Kunden aus der Luftfahrt, dem Aufzugbau oder dem Bahnsektor verlassen sich heute auf die Wennmacher Electronic GmbH. Dabei ist das Unternehmen international aktiv und arbeitet auch mit weltweit operierenden Konzernen. Auf Basis der Zuverlässigkeit, hohen Qualität und Flexibilität wächst das Netzwerk kontinuierlich weiter und allein 2021 konnte ein Umsatzwachstum von über 18% auf etwa neun Millionen EUR realisiert werden.

„In naher Zukunft möchten wir die Zehn-Millionen-EUR-Marke überschreiten“, so Dominik Roth. „Bei Kunden wie Liebherr wollen wir uns als einer der größten Konfektionäre etablieren und auch im Bereich der Bahntechnik weiter wachsen. Darüber hinaus planen wir zeitnah den Einzug in unser neu gebautes zweites Obergeschoss. Dort wird es ein eigenes Fitnessstudio für unsere 80 Mitarbeiter geben. Unsere Belegschaft ist ein elementarer Bestandteil unseres Erfolges und wir wollen uns als Team weiterentwickeln.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

„Nicht jeder Erdbeerjoghurt kann aus Erdbeeren sein“

Interview mit Holger Wetzler, Geschäftsführer der Bell Flavors & Fragrances GmbH

„Nicht jeder Erdbeerjoghurt kann aus Erdbeeren sein“

Um den richtigen Geschmack und Duft zu treffen, sind individuelle Lösungen gefragt: Die Bell Flavors & Fragrances GmbH mit Sitz in Leipzig entwickelt für mittelständische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen…

„Wir gestalten das  Nervensystem der Fabrik!“

Interview mit Dr. Daniel Tomic, Geschäftsführer der Tomic TEC GmbH

„Wir gestalten das Nervensystem der Fabrik!“

Seit beinahe 50 Jahren engagiert sich die Tomic TEC GmbH als Systemlieferant für Produktionsanlagen, die vornehmlich in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Wie das Unternehmen dabei an der ökologischen und…

Die Spezialisten für Compounds und Formteile

Interview mit Dries Feys, Sales Manager der Hercorub nv

Die Spezialisten für Compounds und Formteile

Sie sind auf keine Branche festgelegt, doch jeder Auftrag ist individuell. Die Herstellung von Kunststoffformteilen und die Lieferung von Compounds ist die Kompetenz der belgischen Hercorub nv. Dabei achten die…

Spannendes aus der Region Landkreis Miltenberg

Stilvolle Herrenmode für jeden Moment

Interview mit Sascha Mader und Ulrich Franke, Geschäftsführer der Miltenberger Otto Aulbach GmbH

Stilvolle Herrenmode für jeden Moment

Die Marke Daniel Hechter war in den 1980er- und 1990er-Jahren eine DER relevanten Premium-Marken im Bereich Menswear. Nachdem es Anfang der 2000er-Jahre ruhiger um die Marke geworden war, erlebt sie…

Seit Jahrzehnten auf der richtigen Spur

Interview mit Karl Diehm, Geschäftsführender Gesellschafter der Robert Kunzmann GmbH & Co. KG

Seit Jahrzehnten auf der richtigen Spur

Die Automobilbranche befindet sich im Wandel; Mobilität wird neu gedacht. Autos werden auch in Zukunft einen festen Platz im Mobilitätsmix haben, werden klimafreundlich und smart sein und autonom fahren. Bei…

Mit der rosaroten Brille in den Urlaub

Interview mit Michael Lambertz, Geschäftsführer der JUST TRAVEL GMBH

Mit der rosaroten Brille in den Urlaub

Mit Golfurlaub.com und JT.de betreibt die JUST TRAVEL GMBH zwei Marken, die unverkennbar für hochwertige Individualreisen stehen. Im Interview mit Wirtschaftsforum sprach Geschäftsführer Michael Lambertz über aktuelle Verschiebungen im Kundenverhalten,…

Das könnte Sie auch interessieren

Mit Sensortechnik zum Weltmarktführer

Interview mit Bernd Kagerer, President Business Unit Entrance Automation der CEDES AG

Mit Sensortechnik zum Weltmarktführer

Groß geworden ist man mit Aufzugssensoren. Im Laufe der Zeit wurde die Expertise aus dem Aufzugsbereich in immer mehr andere Sektoren übertragen, von Fahrtreppen über Personentüren bis hin zu Industrietoren.…

Sicherheit made in Germany

Interview mit Dr. Timo Stock, Geschäftsführer der Telenot Electronic GmbH

Sicherheit made in Germany

Wohnungseinbrüche haben um mehr als 20% zugenommen – so eine Pressemeldung des BMI aus dem März 2023. 2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – ein Anstieg von 21,5% im…

„We Love to Shine!“

Interview mit Sofie Dahlberg, Geschäftsführerin der LTS Licht & Leuchten GmbH

„We Love to Shine!“

Seit fast 40 Jahren ist die LTS Licht & Leuchten GmbH für ihre innovativen und energieeffizienten Beleuchtungslösungen bekannt, die in den Bereichen Retail, Hospitality und Office zum Einsatz kommen. In…

TOP