Für reibungslose Abläufe im OP-Saal

Interview mit Hariet Dörling, Geschäftsführerin der M.E.D. Medical Products GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Dörling, könnten Sie sich bitte kurz vorstellen und uns erzählen, wie Sie zu M.E.D. Medical Products gekommen sind?

Hariet Dörling: Ich habe meine Ausbildung bei M.E.D. begonnen und bin seit 22 Jahren Teil des Unternehmens. Ich habe verschiedene Positionen durchlaufen, angefangen im Einkauf, dann im Vertrieb und zuletzt als Vertriebsleiterin. Seit Oktober vorletzten Jahres bin ich die alleinige Geschäftsführerin. M.E.D. gehört zur schwedischen Unternehmensgruppe AddLife AB, die mehrere Firmen in der Medizintechnik vereint.

Wirtschaftsforum: Welche Produkte und Dienstleistungen bietet M.E.D. an?

Hariet Dörling: Wir sind Hersteller von maßgeschneiderten Operationssets, die speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind. Dazu gehören Abdecksets und Verbrauchsmaterialien wie Kittel, Abdecktücher, Messer, Tupfer und Spritzen. Unsere Sets werden individuell den Anforderungen der Kliniken angepasst, was bedeutet, dass Ärzte und OP-Personal genau das erhalten, was sie für ihre spezifischen Abläufe benötigen.

Wirtschaftsforum: Wie tragen die maßgeschneiderten Sets zur Effizienzsteigerung in Kliniken bei?

Hariet Dörling: Die Verwendung maßgeschneiderter Einwegsets spart Zeit und reduziert den Aufwand für das OP-Personal erheblich. Anstatt verschiedene Materialien aus dem Lager zu holen und zusammenzustellen, können die Schwestern einfach das Set auf den Tisch legen und mit der Operation beginnen. Das ermöglicht es, mehr Zeit mit den Patienten zu verbringen und erhöht die Anzahl der durchführbaren Eingriffe. 

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und grüne Lösungen in Ihrem Unternehmen?

Hariet Dörling: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für uns, auch wenn wir Einwegprodukte herstellen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Materialien umweltfreundlicher zu gestalten. Beispielsweise haben wir neue Spunbond-Materialien entwickelt, die ohne Plastikelemente auskommen. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, ‘grüne’ Handschuhe und andere nachhaltige Produkte zu verwenden, auch wenn diese oft teurer sind. Wir sind uns bewusst, dass die Balance zwischen Preis und Nachhaltigkeit eine Herausforderung darstellt.

Wirtschaftsforum: Sie haben kürzlich neue Räumlichkeiten bezogen. Was waren die Gründe dafür?

Hariet Dörling: Der Umzug war notwendig, da wir besonders in den letzten Jahren schnell gewachsen sind und die alten Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Durch den Wechsel haben wir unsere Kapazitäten verdoppelt und können nun effizienter produzieren. Außerdem haben wir begonnen, mit einem externen Partner zusammenzuarbeiten, um unsere Produktionsabläufe zu optimieren und die Qualität zu sichern.

Wirtschaftsforum: Wie wichtig ist das Qualitätsmanagement für M.E.D. und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Qualität Ihrer Produkte sicherzustellen?

Hariet Dörling: Qualitätsmanagement hat für uns oberste Priorität. Wir sind stolz darauf, in der Ophthalmologie als Vorreiter im Bereich Qualitätsmanagement zu gelten. Um die Qualität unserer Produkte sicherzustellen, setzen wir auf strenge Kontrollen während des gesamten Produktionsprozesses. Dazu gehören regelmäßige Prüfungen der Rohmaterialien, die Überwachung der Produktionsabläufe und die Durchführung von Qualitätskontrollen. 

Wirtschaftsforum: Welche He-rausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Hariet Dörling: Eine der größten Herausforderungen ist die fortlaufende Anpassung an die sich ändernden Marktbedingungen und die Anforderungen der Kunden. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur qualitativ hochwertige Produkte anbieten, sondern auch flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren können. Zudem ist die Einhaltung der neuen gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Medizintechnik eine ständige Herausforderung.

Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die Rolle von M.E.D. in der internationalen Medizintechnik?

Hariet Dörling: Wir möchten weiterhin als verlässlicher Partner in der Medizintechnik wahrgenommen werden. Unser Ziel ist es, nicht nur in Europa, sondern auch in anderen internationalen Märkten Fuß zu fassen. Die positive Rückmeldung beispielsweise aus Australien zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, um weitere Märkte zu erschließen.

Wirtschaftsforum: Was motiviert Sie persönlich, in diesem Unternehmen zu arbeiten?

Hariet Dörling: Die Menschen, die hier arbeiten, sind meine größte Motivation. Es ist erfüllend zu sehen, wie das Team zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt, um die bestmöglichen Lösungen für unsere Kunden zu finden. Die Dynamik und die ständigen Veränderungen in der Branche halten die Arbeit spannend und herausfordernd. Es ist schön, einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Menschen zu haben und zu wissen, dass unsere Produkte dazu beitragen, das Leben der Patienten zu verbessern.

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