Vom kleinen Handwerksbetrieb zum regionalen Marktführer

Interview mit Yvette Rathberger-Stächelin und Harald Rathberger, Geschäftsführer der Rathberger GmbH

Heute ist das Unternehmen von Harald Rathberger und seiner Frau Yvette Rathberger-Stächelin der regionale Marktführer im Bereich Fassadenverkleidungen und Dacheindeckungen. Der Mut, auch unkonventionelle Wege zu gehen, hat das Unternehmen auch zum geschätzten Partner von international renommierten Architekten gemacht, die Fassaden und Dächer aus Metall immer häufiger als markante Gestaltungselemente einsetzen.

Wenn im Dreiländereck (DE/FR/CH), aber auch darüber hinaus ein Metalldach oder eine Fassade aus Metall besonders ins Auge fällt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie vom Efringen-Kirchener Unternehmen Rathberger stammt. Um diese Marktposition zu erreichen, waren etliche Entwicklungsschritte nötig: So erfolgte 1995 der Bau eines eigenen Firmendomizils, das seither stetig ausgebaut wurde. Mit der Aussiedlung spezialisierte sich Harald Rathberger auf Verkleidungen von Fassaden und Dächern sowie ganzer Baukörper und Ensembles.

Mit den eigenen, modernen Räumen war auch der Einstieg in die CNC-Technik möglich, die ein computergesteuertes, hochpräzises Arbeiten ermöglicht. Der Aufbau eines modernen Blechbearbeitungszentrums sowie einer eigenen Konstruktionsabteilung begann. Um den wachsenden, hochmodernen Maschinenpark, der stetig auf dem aktuellen Stand der Technik gehalten wird, auszulasten, stieg man 1998 in die Anfertigung von Blechteilen und Baugruppen für die Industrie ein. Das Auftragsvolumen in diesem Bereich steigt seither stetig.

Das innovative Unternehmen kann im Bereich Blech und Metall alle Leistungen, die heute am Markt verlangt werden, aus eigener Kraft individuell, hochwertig, präzise und termintreu erledigen. Diese gebündelte Kompetenz ist für Harald Rathberger ein wesentlicher Erfolgsfaktor seines Unternehmens.

Gefertigt wird auf modernsten Anlagen, unter anderem CNC-Stanz-Laser- und Laserschneidmaschinen, leistungsfähigen Biegepressen sowie einer CNC-5-Achs-Fräsmaschine. Auch das große Blechlager ist voll automatisiert. Auf 700 Materialplätzen werden Platten aus Stahl, Edelstahl, Kupfer, Aluminium und Messing in allen gängigen Größen undStärken vorgehalten. Moderne Beladeroboter sorgen für die Materialzufuhr zu den Maschinen.

Nicht nur das Stanzen, Kanten, Falzen und Umformen erledigt die Firma Rathberger, auch viele Finishingarbeiten wie Schweißen, Schleifen, Lochen oder Beschichten sind kein Problem. Auch wenn es gilt, Metalle mit einer besonderen Oberflächenstruktur zu versehen, etwa mit einer Rostpatina, ist die Firma Rathberger ein geschätzter Partner.

Die Synergien zwischen den Betriebszweigen Industriezulieferung sowie Fassaden- und Dachgestaltung bieten einen Riesenvorteil. Das große Know-how aus beiden Bereichen, die Möglichkeit, Teile in allen nur erdenklichen Formen und mit jeglicher Oberflächenbeschaffenheit selbst zu produzieren können, macht das Unternehmen gerade im Bereich der individuellen Fassadengestaltung besonders stark und bei Architekten interessant.

„Wir können damit anspruchsvolle Visionen von der Planung und Konstruktion über die Fertigung bis zur Montage eigenständig umsetzen“, so Harald Rathberger. Das funktionierende Zusammenspiel beider Sparten garantiert kurze Lieferzeiten und alles aus einer Hand zu bekommen ist das, was Kunden erwarten. Seit 2001 managt Yvette Rathberger-Stächelin die Bereiche Verwaltung und Administration. Unter ihrer Regie entwickelte sich parallel zur Produktion auch der kaufmännische Bereich stetig und effektiv weiter.

Heute verfügen Harald Rathberger und Yvette Rathberger-Stächelin über ein Areal mit einem Verwaltungstrakt sowie sieben Hallen auf 4.500 m². Der weiteren technologischen Entwicklung steht Harald Rathberger, der insgesamt 100 Fachkräfte beschäftigt, aufgeschlossen gegenüber: Industrie 4.0 – darin sieht er eine Chance, den Fachkräftemangel durch den verstärkten Einsatz intelligenter Roboter zu kompensieren und Abläufe weiter zu optimieren. Fachkräfte, die sich mit dem Unternehmen identifizieren, wird es aber immer brauchen. Deshalb hat die Ausbildung eigenen Nachwuchses weiterhin einen sehr hohen Stellenwert.

„Noch gelingt es uns, gute, qualifizierte Lehrlinge in ausreichender Zahl zu finden“, sagt Harald Rathberger. Dafür unternimmt er auch große Anstrengungen. So kooperiert Rathberger mit dem örtlichen Schulzentrum, stellt dort sein Unternehmen vor, zeigt Karrieremöglichkeiten auf und bietet Praktika an, um die Jugendlichen früh an sein Unternehmen heranzuführen. Ausgebildet werden Lageristen, Klempner und Konstruktionsmechaniker.

„Wir bieten unseren Mitarbeitern alle Möglichkeiten der Weiterbildung und Weiterentwicklung, denn sie sind der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Unternehmens“, steht für Harald Rathberger fest, der viele Kräfte seines heutigen Stammpersonals selbst ausgebildet hat.

„Jeder ist wichtig“, sagt auch die Verwaltungschefin, die immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter hat und versucht, ihnen nicht nur im beruflichen Leben weiterzuhelfen. Diese Fürsorgepflicht hebt das Familienunternehmen deutlich von anonymen Indus-triebetrieben ab. Großzügig wird mit den Mitarbeitern auch gefeiert und regelmäßige Ausflüge fördern den Zusammenhalt und das Betriebsklima. Bei Stellenbesetzungen wird nicht nur auf die fachliche Kompetenz geachtet, sondern auch auf die Fähigkeit des Bewerbers oder der Bewerberin, sich ins Team einzufügen.

„Größte Zukunftsaufgabe ist es aber, das Unternehmen in die nächste Generation zu überführen und motiviertes Führungspersonal heranzubilden, das mithilft, die Geschäfte im Sinne von mir und meiner Frau langfristig fortzusetzen“, meint Harald Rathberger abschließend.

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