Wir machen gute Schuhe

Interview mit Thomas Gröger, Geschäftsführer der Hanwag GmbH

Hanwag stellt Berg- und Wanderschuhe her und folgt dabei nicht den Launen der Fashionindustrie oder wechselnden Kundenwünschen. „Unsere Schuhe sind keine Schnellschüsse, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung ganz in unserem eigenen Tempo. Dazu nutzen wir die besten Materialien. So kommt unser Leder ausschließlich aus Mitteleuropa, denn nur hier finden wie die Qualitätsstandards, die wir für eine nachhaltige Produktion suchen“, unterstreicht Geschäftsführer Thomas Gröger. „Produziert wird in Deutschland und einigen europäischen Ländern bei handwerklich begabten Partnerbetrieben und in unseren eigenen Produktionsstätten in Deutschland und Ungarn. Dort finden wir noch eine Ausbildung zum Schuhmacher in den Betrieben. Gutes Handwerk ist uns wichtig.“

Ein echter Longseller ist der Trekkingstiefel Alaska, der bereits unverändert seit 25 Jahren im Programm ist. Er ist Beweis für Hanwags Streben nach Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. „Der Alaska ist fast ein Markenprodukt und wird nach alter Handwerkskunst gefertigt“, sagt Thomas Gröger.

Nachhaltige Nachbesohlungen

Der große Vorteil handwerklicher Macharten: Die Modelle sind wiederbesohlbar und können so über viele Jahre genutzt werden. Ein Nachhaltigkeitsaspekt, den die Kunden zu schätzen wissen. Die Nachbesohlungen haben sich in den letzten Jahren fast verdoppelt.

Hanwag bleibt zwar seinen traditionellen Schuhen treu, integriert aber neue technologische Entwicklung, wie die direkt angespritzte Sohle, in sein wachsendes Portfolio. „Inzwischen bauen wir leichtere Schuhe und haben neben der gezwickten und zwiegenähten Machart auch die Direct-Injection-Technologie etabliert. Seit dem Sommer 2022 produzieren wir mit einem Partner Schuhe mit Direktansohlung“, so Thomas Gröger. Besonders wichtig ist das Segment mit mittelhohen und leichten Schuhen, das in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden soll.

Fit für die nächsten 100 Jahre

Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit sind prägende Themen, die Hanwag zu dem gemacht haben, was es heute ist: ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit und eine Produktion in Europa wertschätzt. Dazu kommt eine Unternehmenskultur, die sich vor allem auf das freundliche, offene und respektvolle Miteinander mit den rund 300 Mitarbeitern fokussiert. „Wir wünschen uns natürlich, dass Schuhkäufer bei Outdoorschuhen an Hanwag denken. Noch ist die Marke außerhalb Deutschlands recht klein, aber wir werden mehr in unsere Markenbekanntheit investieren“, betont Thomas Gröger.

Da passt es gut, dass in diesem Jahr das Wachstum bei über 30% liegen wird. „Ich sehe es als meine Aufgabe, Hanwag für die kommenden 100 Jahre fit zu machen“, sagt Thomas Gröger. „Wir erzielen 80% des Sales mit Produkten, die fünf bis sechs Jahre alt sind. Wir bauen Produktgruppen aus, überarbeiten unsere Schuhe, um mit dem richtigen Schuh zur richtigen Zeit im richtigen Laden zu sein.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Wir wollen es dem Entwickler so  einfach wie möglich machen!“

Interview mit Roland Appel, Manager Technical Marketing und Tim Möbus, Key Account Manager der Embarcadero Germany GmbH

„Wir wollen es dem Entwickler so einfach wie möglich machen!“

Auch Softwareentwickler benötigen eine Software, auf deren Basis sie die Anwendungen ihrer Wahl programmieren können: Genau diese Werkzeuge stellt ihnen Embarcadero bereit, damit sie ausgehend von einer einzigen Codebase eine…

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Interview mit Kilian Sohm, Geschäftsführer der Sohm HolzBautechnik GmbH

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Holz wächst leise – Schicht für Schicht, Jahr für Jahr. Es braucht Geduld, Beständigkeit und das richtige Maß. Wer mit Holz arbeitet, lernt diesen Rhythmus zu verstehen. Auch Unternehmen können…

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Interview mit Dipl.-Ing. Stephan Mauk, Vorstand der Concentrio AG

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Ob im Auto, im Flugzeug oder im Kraftwerk – Software entscheidet heute über Sicherheit, Effizienz und Leistung. Doch kaum jemand weiß, was im Hintergrund wirklich passiert. Genau hier setzt die…

Spannendes aus der Region Landkreis Dachau

Innovation im Vakuum

Interview mit Christopher Goebel, Geschäftsführer der ULVAC GmbH

Innovation im Vakuum

Die ULVAC GmbH bietet innovative Lösungen im Bereich der Vakuumtechnologie, die in einer Vielzahl von Indus­trien Anwendung finden, darunter Halbleiterfertigung, Automobilindustrie und Energiespeicherung. Die fortschrittlichen Vakuumgeräte und -systeme von ULVAC…

Einfach sichere E-Mails  verschicken

Interview mit Günter Esch, Geschäftsführer der SEPPmail Deutschland GmbH

Einfach sichere E-Mails verschicken

Als vor 25 Jahren die Lösung von SEPPmail für eine sichere E-Mail-Kommunikation entwickelt wurde, dachte niemand an ein langfristiges Geschäftsmodell: Zu schnell würden die großen Player den verschlüsselten Mailverkehr zum…

Sorgsame Hände für zarte Pflanzen

Interview mit Werner Leidner, Geschäftsführer der Rudolf Schrader GmbH

Sorgsame Hände für zarte Pflanzen

Grün ist die bestimmende Farbe und zugleich Eigenschaft der Rudolf Schrader GmbH in Ingolstadt. Das fast 125 Jahre alte Traditionsunternehmen ist heute Dienstleister im Garten- und Landschaftsbau und in der…

Das könnte Sie auch interessieren

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Interview mit Michele Ventrella, Geschäftsführer der Agentur Ventrella GmbH

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Für Michele Ventrella ist Mode weniger Beruf als Berufung: In der Branche ist er für seine ausgeprägte Affinität zu Mode und besonders für seinen hochentwickelten Sinn für nicht alltägliche Designs…

„Umwelt und Soziales war für mich immer untrennbar!“

Interview mit Kirsten Weihe-Keidel, Geschäftsführerin der Sense Organics Import & Trading GmbH

„Umwelt und Soziales war für mich immer untrennbar!“

Als Kirsten Weihe-Keidel 1996 mit der Gründung von Sense Organics antrat, nachhaltige Kinder- und Babymode zu produzieren und zu vertreiben, galt dieser Ansatz im Markt noch als exotisch. Heute liegt…

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Interview mit Karel Verlinde, CEO der Van de Velde NV

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Lingerie ist weitaus mehr als nur Unterwäsche für Damen. Sie ist gleichermaßen auch Statement und Ausdruck der Persönlichkeit ihrer Trägerin. Die drei Premiummarken der belgischen Van de Velde NV werden…

TOP