„Unsere Mission? Die Kraft der Pflanzen für alle Menschen nutzbar machen!“
Interview mit Dr. Andreas Raab, Geschäftsführer der Raab Vitalfood GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Dr. Raab, 1989 hat Ihr Onkel die Raab Vitalfood GmbH gegründet, die schon damals voll und ganz auf pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel in Bio-Qualität gesetzt hat – lange bevor das Wort ‘vegan’ en vogue war!
Dr. Andreas Raab: Beim Begriff ‘vegan’ muss man aus meiner Sicht etwas differenzieren – denn häufig wird er ja allgemeinsprachlich verwendet, um pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten, etwa in Form von Fleisch- oder Käseersatz, zu beschreiben. Von diesem Ansatz bin ich nicht besonders überzeugt, weil das Ergebnis aufgrund des hohen Verarbeitungsgrades dieser Lebensmittel oft nicht mehr sonderlich viel mit den natürlichen Ausgangsstoffen zu tun hat. Unsere Philosophie ist seit dem Gründungsimpuls unseres Unternehmens eine ganz andere: Wir wollen die Kraft der Pflanzen und damit auch ihre förderlichen Effekte für alle Menschen nutzbar machen. Schon 1990, im ersten Jahr unseres Bestehens, traten wir mit unseren pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln auf der ersten Bio-Fachmesse in Ludwigshafen, der bis heute größten Bio-Leitmesse der Welt überhaupt, auf – und sind dort seitdem jedes Jahr erneut vertreten.
Wirtschaftsforum: Worin unterscheidet sich Ihr Ansatz von dem Ihrer Wettbewerber?
Dr. Andreas Raab: Schon seit der Frühphase unseres Unternehmens setzen wir auf eine hausinterne Herstellung unserer Produkte und haben uns dazu eine entsprechend weitreichende Wertschöpfungstiefe aufgebaut – so behielten wir von Anfang an die volle Kontrolle über die Sicherheit und Qualität unserer Erzeugnisse. Darüber hinaus sourcen wir seit 35 Jahren unsere Rohstoffe selbst, im Rahmen eines breiten Netzwerks bewährter Lieferanten. Unsere damit einhergehende Wissenstiefe ist natürlich eine wichtige Grundlage für unsere beständigen Produktinnovationen.
Wirtschaftsforum: Welche Innovationen stehen in Ihrer Branche gerade im Zentrum der Aufmerksamkeit?
Dr. Andreas Raab: Das Thema Longevity steht nicht nur bei Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln, sondern beispielsweise auch bei den großen globalen Tech-Konzernen ganz weit oben auf der Agenda – aus offensichtlichen Gründen: Denn wenn man ein Mittel findet, das nachweislich zu einer Verlängerung der Lebensdauer bei guter Gesundheit beiträgt, hält man gewissermaßen den heiligen Gral der Gesundheitsforschung in Händen. Die wissenschaftlichen Grundlagen hierfür wurden aber schon gelegt, denn die molekularen und zellulären Ursachen und Zusammenhänge, die uns altern lassen, die sogenannten, ‘12 Hallmarks of Aging’, werden von der Wissenschaft inzwischen recht gut verstanden.
Wirtschaftsforum: Welche Produkte von Raab Vitalfood erfreuen sich derzeit besonders großer Beliebtheit?
Dr. Andreas Raab: Die erfolgreichste Neueinführung der letzten Jahre stellte sicherlich unser Elektrolytepulver dar, in dem wir Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium und Chlorid in einem Produkt vereinen konnten. Getreu unserer Überzeugung verzichten wir dabei konsequent auf Zusatzstoffe wir Aromen oder Zuckeraustauschstoffe – wir kaschieren also nicht das leicht salzige Geschmacksbild, sondern setzen auch in diesem Kontext voll und ganz auf eine naturbelassene Form. Darüber hinaus erfahren mehrfach ungesättigte marine Fettsäuren weiterhin eine große Nachfrage – diese werden traditionell aus Fischöl gewonnen, stammen aber ursprünglich aus Algen und gelangen insofern vor allem in die Fische, weil die Fische die Algen verzehren. Heute ist es jedoch auch möglich, die Algen in Fermenten anzuziehen; somit muss man sie also nicht mehr in ihrer natürlichen Umgebung ernten, wodurch sich auch der damit einhergehende mögliche Schadstoffeintrag vermeiden lässt.
Wirtschaftsforum: Bevor Sie 2013 Ihr Engagement bei Raab Vitalfood aufgenommen haben, waren Sie als Forschungsleiter bei einem Biotechnologieunternehmen beschäftigt. Welche Bedeutung ergibt sich aus Ihrem Hintergrund als Molekular- und Mikrobiologe für Ihre heutige Funktion?
Dr. Andreas Raab: Wir haben schon immer einen sehr wissenschaftlichen Ansatz in unserer Produktentwicklung vertreten und sondieren dabei die aktuelle Studienlage stets mit besonderer Aufmerksamkeit – wir würden deshalb niemals ein Produkt auf den Markt bringen, von dessen Sinnhaftigkeit wir nicht auf wissenschaftlicher Basis überzeugt sind. Ich freue mich deshalb, auf ein starkes Team aus versierten Ökotrophologen, Lebensmittelwissenschaftlern und Menschen aus vielen weiteren Fachdisziplinen setzen zu können. Nicht zuletzt dank unseres ambitionierten Ansatzes sind wir auch für entsprechende Fachkräfte attraktiv. Durch einen Frauenanteil von 80% spiegelt sich in unserer Belegschaft zudem unsere Kernzielgruppe wider – denn weiterhin scheint das Themenspektrum der bewussten Ernährung für Frauen relevanter zu sein als für Männer.