Verlässlicher Partner der Landwirte

Interview mit Jürgen Ströde, Geschäftsführer der Friedländer Landhandels- und Dienste GmbH

Von den vielen Leistungen der Friedländer Landhandels- und Dienste GmbH – Lagerung und Transport von festen und flüssigen Düngemitteln, Pflanzenschutz und Düngung, Getreidelager, Dienstleistungen für die Baubranche, Verkauf von Kleinmengen sowie Werkstattservice, Straßen- und Winterdienst sowie der Umschlag von Zuckerrüben am zweiten Standort Ducherow – nehmen die Düngemittel den größten Raum ein.

„Unsere Kernkompetenz ist der Umschlag von festen und flüssigen Düngemitteln im Auftrag der SKW-Piesteritz und der K+S“, erklärt Jürgen Ströde, Geschäftsführer der Friedländer Landhandel- und Dienste GmbH. „Wir verfügen über Lagerkapazitäten für 25.000 t Festdünger und 12.000 t Flüssigdünger. Wir vertreiben vier Sorten Feststoffdünger der SKW Stickstoffwerke Priesteritz – darunter Piamon 33 und Piagran Pro – sowie drei Sorten Flüssigdünger. Viele Düngemittelhändler sind deutlich größer als wir. Für uns entscheiden sich die Landwirte trotzdem wegen unserer Fachkompetenz und der über viele Jahre gewachsenen persönlichen Beziehungen. In Friedland sind wir die Einzigen mit einem Zentrallager der SKW. Dass wir den Dünger zentral verteilen, ist in Mecklenburg-Vorpommern einmalig.“

Nach der Wende gut entwickelt

Entstanden ist die Friedländer Landhandels- und Dienste GmbH nach der Wende aus einem ehemaligen DDR-Unternehmen. Da sich die Führung mit elf Landwirtschaftsbetrieben als Eigentümern schwierig gestaltete, haben die ehemaligen Mitarbeiter Jürgen Ströde und Manfred Scharff das Unternehmen 1993 kurzerhand übernommen.

„Weil wir das nötige Know-how hatten, haben wir die Anteile der Inhaber schrittweise und kreditfinanziert gekauft“, erinnert sich Jürgen Ströde. Mit der Einführung moderner Organisationsstrukturen sowie innovativer Pflanzenschutztechnik entwickelte sich der Betrieb zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen.

„Jahr für Jahr sind wir weiter gewachsen und schlagen zurzeit 60.000 t Dünger jährlich um“, sagt der Geschäftsführer. „Wir haben eine positive Entwicklung genommen, wachsen kontinuierlich und sind als Standort immer schöner geworden.“ Aktuell beschäftigt die Firma 40 Mitarbeiter, die Jahresumsätze zwischen acht und zehn Millionen EUR erwirtschaften.

Warum sich der ehemalige DDR-Betrieb nach der Wende zu einem gesunden und leistungsfähigen Unternehmen entwickelt hat, liegt für Jürgen Ströde auf der Hand: „Wir waren fleißige Leute mit Know-how und gut ausgebildet. Manfred Scharff als Techniker und ich als Verantwortlicher für Düngemittel und Pflanzenschutz wussten, worum es geht. Wir haben in harten Zeiten gut zusammengearbeitet. 'Geht nicht' gab es nicht und wir haben mit guten Leuten aus dem alten Betrieb viel geleistet.“

Preise stark gestiegen

Auch für die Friedländer Landhandels- und Dienste GmbH sind die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. Jürgen Ströde: „Den Standort unserer Fahrzeuge können wir jederzeit abrufen. Im Transportwesen ist es ganz wichtig zu wissen, wo sich Fahrzeuge und Produkte gerade befinden.“

In punkto Nachhaltigkeit erfüllt das Unternehmen sämtliche Auflagen und kontrolliert deren Einhaltung penibel. „Außerdem betreibt die SKW intensive Forschung, um Düngemittel weiter zu optimieren“, weiß der Geschäftsführer. „So wird in der Versuchsstation in der Nähe von Leipzig nach neuen Möglichkeiten geforscht, zum Beispiel Alzon neo N als Langzeitdünger.“

Sorgen bereiten Jürgen Ströde die enormen Preissteigerungen bei den Düngemitteln: „Wir betreiben heute viel größeren Aufwand bei der Organisation des Geschäfts. Früher kostete eine Tonne Düngemittel 300 EUR, heute sind es 1.000.“ Für das Jahr 2022 stehen deshalb für den Geschäftsführer die Festigung der Zusammenarbeit mit den Landwirten sowie die Anpassung der Strukturen an veränderte Bedingungen ebenso auf der Agenda wie sein Einsatz für die Sanierung der Bahnstrecke nach Friedland: „Wenn das Gleis nicht kommt, hat der Standort keine Zukunft. Dafür werde ich noch einmal alle meine Kraft einsetzen. Dann können wir auch in Zukunft Kalk und Materialien für die Bauwirtschaft umschlagen (als Ganz-Zug bis 2.000 t).“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Brauchen Aufklärung und Entstigmatisierung“

Interview mit Matthias Glaser, Geschäftsführer der Canopy Growth Germany GmbH

„Brauchen Aufklärung und Entstigmatisierung“

Cannabis ist nicht nur ein Lifestyle-Produkt. Als Tochter des kanadischen Mutterkonzerns Canopy Growth Corporation vertreibt die Canopy Growth Germany GmbH mit Sitz in St. Leon-Rot medizinisches Cannabis und steht dabei…

Mit starken Marken in die Zukunft gehen

Interview mit Frank Heller, Geschäftsführer und Eigentümer der BurnusCare GmbH

Mit starken Marken in die Zukunft gehen

Es ist schon ein großer Schritt, aus der Hotellerie in die Branche der Körperpflegemittel und Kosmetik als selbstständiger Unternehmer zu wechseln. Frank Heller ist diesen Schritt gegangen und hat die…

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Interview mit Karel Verlinde, CEO der Van de Velde NV

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Lingerie ist weitaus mehr als nur Unterwäsche für Damen. Sie ist gleichermaßen auch Statement und Ausdruck der Persönlichkeit ihrer Trägerin. Die drei Premiummarken der belgischen Van de Velde NV werden…

Spannendes aus der Region Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

„Wir sind die Problemlöser am Bau!“

Interview mit Ronny Keßler, Vorstand der Keßler Bau AG

„Wir sind die Problemlöser am Bau!“

Die Keßler Bau AG aus Brandenburg hat sich nicht nur im Wohn- und Gewerbebau sowie als Spezialist für typisch norddeutsches Verblendmauerwerk einen Namen gemacht, sondern auch durch ihren Sprung ins…

Energische Möglichmacher

Interview mit Christoph Teichert, Verkaufsleiter der Nikolaus energie GmbH und Steven-Noel Drengwitz, Standortleiter der Nikolaus energie GmbH

Energische Möglichmacher

Die Energiebranche befindet sich im Wandel. Der Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien, neue Speichertechnologien und die digitale Transformation in der Energieversorgung verändern die Art und Weise, wie…

Ganzheitliche Energielösungen durch Sektorenkopplung

Interview mit Jan Holewa, Geschäftsführer in der Unternehmensgruppe GLUTH

Ganzheitliche Energielösungen durch Sektorenkopplung

Wenn der Übergang zu erneuerbaren Energien in der Gebäude- und Heiztechnik gelingen soll, dann sind ganzheitliche Lösungen gefragt. Einzellösungen haben durchaus Vor- und Nachteile, die nur in Kombination voll ausgeschöpft…

Das könnte Sie auch interessieren

Einfach schnell durchstarten

Interview mit Georg Weiß, CEO von Quivo

Einfach schnell durchstarten

Es ist das Bindeglied zwischen Onlineshop und Endkunde und spielt deshalb im E-Commerce eine zentrale Rolle – das Fulfillment. Damit sämtliche Prozesse – Lagerung, Kommissionierung, Verpackung, Versand und Retourenabwicklung, aber…

Grenzüberschreitung mit Mehrwert

Interview mit Jan Dykhuizen, Geschäftsführer der ALS Holding GmbH

Grenzüberschreitung mit Mehrwert

Sie sind komplex und spielen im internationalen Warenverkehr eine große Rolle – Zollabfertigungen. Unternehmen, die sicherstellen wollen, dass Import- und Exportvorgänge rechtskonform, effizient und kosteneffektiv abgewickelt werden und damit Lieferketten…

Digital. Ganzheitlich. Mutig.

Interview mit Dr. Wolfram Jost, CEO der Scheer IDS und Chief Technology Advisor der Scheer Group

Digital. Ganzheitlich. Mutig.

Günstiger, schneller, mehr – die Anforderungen im schnelllebigen Zeitalter des 21.Jahrhunderts sind hoch. Digitale Prozesse unterstützen Unternehmen dabei, Strukturen und Prozesse agiler zu gestalten, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und so…

TOP