Erfolgreich, mittelständisch im Baustoff-Großhandel

Interview mit Carsten Zoll, Geschäftsführer der Baustoff Brandes GmbH

Baustoff Brandes ist ein Beispiel dafür, dass ein mittelständisches Unternehmen den großen überregionalen Händlern erfolgreich die Stirn bieten kann. 1899 vom Dachdeckermeister Heinrich Brandes gegründet, startete die Firma als Hersteller von Zementdachplatten, bevor sie im Jahr 1914 in den Baustoffhandel einstieg.

Über mehrere Generationen und im Zuge der Technisierung änderte sich vieles. Eines blieb jedoch: Bei Brandes dachte man groß und handelte entsprechend. Im Zeichen des Wachstums stand auch der Neubau der Lagerhalle und des Verwaltungsgebäudes am heutigen Standort in der Dieselstraße, der 1978 eröffnet wurde.

„In 118 Jahren haben wir uns als zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner für das Bauen und Renovieren positioniert. Aus kleinen Anfängen haben wir uns zu einem bedeutenden regionalen Vollsortimenter im Baustoff-Groß- und Einzelhandel entwickelt“, führt Geschäftsführer Massimo La Mela mit Stolz aus. Gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer Carsten Zoll leitet er das operative Geschäft im Auftrag des Alleingesellschafters des Unternehmens.

Der Umsatz des starken Mittelständlers beträgt inzwischen 70 Millionen EUR; 210 Mitarbeiter sind heute an den acht Standorten in Peine, Hannover, Braunschweig, Burgdorf, Magdeburg, Blankenburg, Teltow und Aschersleben beschäftigt.

Gesicht zeigen

Neben Baustoffen für den Hoch- und Tiefbau, den umsatzstärksten Sparten, bietet Baustoff Brandes auch ein breites Angebot im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Etwas weniger umsatzstark, jedoch nicht weniger qualitätvoll sind im Vergleich die Bereiche Dach- und Dämmsysteme sowie Fliesen.

Geschäftsführer, Massimo La Mela und Carsten Zoll
„Mit unserer Logistik und den Hochkran-Lkw sind wir sehr leistungsfähig und lösen fast jedes logistische Problem.“ Carsten ZollGeschäftsführer

Auch in Sachen Sanitäranlagen und Bodenbeläge findet der Kunde für jeden Bedarf das passende Produkt. „In allen Sparten haben wir ein breites und tiefes Warenangebot zu besten Konditionen, bieten dazu einen vorbildlichen Kundenservice und nutzen die neueste Technik“, betont Carsten Zoll.

Sowohl der Profi als auch der Privatkunde kommt so voll auf seine Kosten. Zu fast 80% handelt es sich um Geschäftskunden: Bauträger, Bauunternehmen und Handwerksfirmen jeder Größenordnung. Daneben ist Baustoff Brandes in Verbänden und Einkaufsnetzwerken wie dem Industrieclub Hannover sowie anderen Innungen aktiv.

Auch als Sponsor von Sportevents und des Vereins Eintracht Braunschweig tritt das Unternehmen regelmäßig in Erscheinung. „Es macht uns Spaß, Unterstützer der sympathischen Eintracht-Familie zu sein, auch wenn jetzt in der dritten Liga gespielt wird“, unterstreicht Massimo La Mela das Engagement.

Logistisch auf hohem Niveau

„Als Mittelständler sind wir stolz, viele prominente Baustellen beliefern zu dürfen“, sagt Carsten Zoll. Ein Grund dürfte sein, dass den Baustoff-Profis keine logistische Herausforderung zu groß und kein Bau zu hoch ist. „Mit unserer Logistik und den Hochkran-Lkw sind wir sehr leistungsfähig und lösen fast jedes logistische Problem“, versichert er.

So ist selbst die Auslieferung in die obersten Stockwerke nichts, was die Experten von Baustoff Brandes ins Schwitzen bringt. Dies sei ein starker Wettbewerbsvorteil, den man weiter ausbauen wolle. Die leistungsfähige Logistik erlaubt zudem eine zuverlässige und sichere Auslieferung sowie die unbedingte Einhaltung von Lieferterminen. „Durch flache Entscheidungsstrukturen und unsere Flexibilität können wir Veränderungen schneller umsetzen als große Wettbewerber“, ergänzt Massimo La Mela.

Gemeinsam erfolgreich

Besonders im Bereich Logistik sei es zunehmend schwierig, Fachkräfte zu finden, erklären die Geschäftsführer. Ausbildung ist bei ihnen ein großes Thema. „Wir legen großen Wert auf kompetente Mitarbeiter und bilden daher an unseren Standorten seit vielen Jahren junge Leute aus“, erzählt Massimo La Mela.

16 Auszubildende sind es aktuell, sechs weitere folgen im August. „Das werden unsere Fachkräfte der Zukunft.“ Etwas, das die beiden Geschäftsführer besonders bewegt, ist die Digitalisierung. Ein Thema, das in der Baubranche oft noch stiefmütterlich behandelt wird. Sie haben wichtige Digitalisierungsprojekte auf den Weg gebracht, unter anderem eine neue integrierte Unternehmenssoftware.

„Dies wird uns effizienter machen, papierlose Vorgänge ermöglichen und Medienbrüche vermeiden. Für unsere Kunden können wir so noch kostengünstiger werden“, ist Carsten Zoll überzeugt und betont: „Alle neuen Strukturen und IT-Systeme dienen dazu, die Mitarbeiter in ihren Aufgaben zu unterstützen.“

Diese stets einzubeziehen und mitzunehmen sei oberstes Ziel, macht Massimo La Mela deutlich, denn: „Nur gemeinsam werden wir auch in Zukunft so erfolgreich sein.“

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