Unternehmensverkauf – Das sind die häufigsten Gründe

Der richtige Verkaufszeitpunkt
Ist man bereits fest entschlossen, sein Unternehmen zu verkaufen, ist der strategisch gewählte Verkaufszeitpunkt maßgeblich für einen erfolgreichen Abschluss. Eine pauschale Antwort, in welchem Alter oder in welcher Phase man sein Unternehmen verkaufen sollte, gibt es zwar nicht, jedoch sollte der Verkauf ausreichend vorbereitet sein und sich vor allem richtig anfühlen.
Viele Unternehmer unterschätzen den Aufwand, der mit einem Verkauf des Geschäfts in Verbindung steht. So müssen nicht nur organisatorische Dinge, wie etwa die Organisation eines Teams für die Transaktion und eine geeignete Strategie für den Verkauf entwickelt werden. Es lohnt sich zudem, den Firmenwert berechnen zu lassen, um eine genaue Bewertung des Unternehmens zu erhalten. Nicht selten kommt es zu Diskrepanzen bezüglich der Preisvorstellung zwischen dem Verkäufer und dem Käufer.
Wer also einen angemessenen Preis für seine Schöpfung erhalten möchte, sollte früh genug mit der Planung und Vorbereitung des Verkaufs beginnen, um so den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Die 5 häufigsten Gründe für den Unternehmensverkauf
Warum sich Unternehmer nach jahrelanger harter Arbeit, viel Blut, Schweiß und Tränen dafür entscheiden, ihr Lebenswerk zu verkaufen, ist höchst individuell. Die genauen Gründe können vielseitig sein und sind nicht selten von persönlicher Natur. Aber auch äußere Umstände können bei der Verkaufsentscheidung eine große Rolle spielen.
1. (Teil-)Kapitalisierung des Unternehmens
Verkauf ist nicht gleich Verkauf. Grundsätzlich haben Unternehmer die Möglichkeit, einen sogenannten Pre-Exit zu vollziehen. Soll das Unternehmen in sofort verfügbares Kapital umgewandelt werden, aber der Entrepreneur ist noch nicht bereit, sich vollständig aus dem Geschäft zurückzuziehen, kann ein Pre-Exit eine gute Strategie sein.
In der Regel gründet der Käufer mit dem Verkäufer ein neues Unternehmen, das 100-prozentiger Anteilseigner des verkauften Unternehmens wird. Der Käufer übernimmt dabei die Anteilsmehrheit.
Das neu gewonnene Kapital kann der Unternehmer so neu anlegen, investieren oder für anderweitige Träume und Wünsche verwenden. Gleichzeitig ist der Fortbestand des verkauften Unternehmens gesichert und der Verkäufer kann bis zum Verkauf der restlichen Anteile im Geschäft bleiben.
2. Berufliche Neuorientierung
Verändern sich im Laufe des Lebens die Interessen und Vorstellungen eines Unternehmers, kann dies ebenfalls ein Anlass zum Verkauf des Konzerns sein. Mit dem Erlös des Verkaufs kann so ein neues Unternehmen in einer anderen Branche gegründet oder neue Projekte finanziert werden.
Besonders Geschäftsführer größerer Unternehmen ziehen diese Möglichkeit in Betracht und nutzen die Gelegenheit, um sich ihre beruflichen Träume zu verwirklichen.
3. Angedachter Ruhestand
Einer der häufigsten Gründe für den Verkauf eines Unternehmens ist der geplante Ruhestand. Nach jahrzehntelanger harter Arbeit freuen sich Geschäftsführer auf ihre wohlverdiente Rentenzeit, möchten ihr Unternehmen dennoch in guten Händen wissen.
Einen würdigen Nachfolger finden, ist jedoch nicht immer leicht. In einigen Fällen kann das Unternehmen auf Kinder oder Enkelkinder übertragen werden und somit in der Familie bleiben. Ist dies nicht möglich, muss der Verkauf an einen geeigneten Unternehmer strategisch geplant werden.
4. Konsolidierung
Liquiditätsprobleme, negative wirtschaftliche Entwicklung oder ein hoher Wettbewerb kann die Konsolidierung eines Unternehmens erfordern. Das bedeutet, die Jahresabschlüsse einzelner Unternehmen werden buchhalterisch zusammengefasst, um die Schulden zu einem einzigen, langfristigen Kredit zu bündeln. Somit kann die Bilanz des Unternehmens verbessert werden.
Da der Verkauf eines Unternehmens nicht aus einem Geistesblitz heraus entstehen, sondern strategisch geplant sein sollte, ist ein Verkauf an eine größere Firma nicht unbedingt die beste Methode, um den Fortbestand des eigenen Unternehmens zu sichern. Auch in diesem Falle wäre ein Pre-Exit eine geeignete Alternative, um weiterhin in die Abläufe des Betriebs involviert zu sein.
5. Todesfall
Regelrechte Workaholics bleiben meistens bis über das Rentenalter hinaus im eigenen Unternehmen tätig. Der eigens gegründete Betrieb ist schließlich das Lebenswerk eines Unternehmers und somit auch fester Bestandteil seiner gesamten Existenz.
Doch irgendwann kommt die Zeit, an der es nicht mehr möglich ist, am Leben festzuhalten. Auch wenn es ein unangenehmes Thema ist, kann der plötzliche Tod eines Unternehmers zum Verkauf des Geschäfts führen. Daher ist es wichtig, bereits im Voraus eine geeignete Nachfolge zu finden und dies vertraglich festzuhalten, um den Übergang zu vereinfachen.