Eine der Regionen, die einen großen Teil zu dieser Wertschöpfung beitragen, ist der Tessin. Mit ihrem mediterranen Flair lockt die nicht von ungefähr als “Sonnenstube der Schweiz” bezeichnete Region im Süden der Schweiz Jahr für Jahr zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland an, die sich während des Aufenthalts in ihrem Hotel oder Ferienhaus im Tessin eine Auszeit vom Alltag erhoffen.
Doch was heißt das in konkreten Zahlen? Und wie sehr hat die Corona-Krise diesem so wichtigen Wirtschaftszweig zu schaffen gemacht?
Zahlen, Daten und Fakten zum Tourismus im Tessin
Mit Blick auf Sehenswürdigkeiten wie dem bezaubernden Lago Maggiore, beliebte Ferienorte wie Lugano, Ascona oder Locarno oder majestätischen Gebirgszügen wie dem Monte Bré, von dem man einen unvergesslichen Ausblick genießen kann, verwundert es nicht, dass der Tessin zu den beliebtesten Regionen der Schweiz zählt - was sich auch anhand konkreter Zahlen belegen lässt.
So verzeichneten die Hotels nach Angaben des Schweizer Tourismusverbandes im Jahr 2018 fast 1,4 Millionen Logiernächte. Rund 400.000 weitere Logiernächte wurden im gleichen Zeitraum für Kollektivunterkünfte erfasst. Eine ähnlich hohe Zahl wurde für jene Touristen registriert, die sich bei einem Anbieter wie Interhome ein Ferienhaus im Tessin gemietet haben, um den Aufenthalt mit einem Maximum an Privatsphäre zu genießen. Weitere rund 700.000 Logiernächte entfielen auf jene Touristen, die sich für die Übernachtung auf einem der 33 erfassten Campingplätze im Bereich des Kantons entschieden haben.
Mit diesen Zahlen zählt der Tessin nach Graubünden, Bern, Zürich und Wallis zu den am stärksten frequentierten touristischen Regionen der Schweiz. Deswegen verwundert es nicht weiter, dass die Tourismusbranche auch hier eine wichtige Rolle für die Wirtschaftsleistung und den Aufbau und den Erhalt von Arbeitsplätzen spielt.
Wie wirkt sich die Corona-Krise auf den Tourismus im Tessin aus?
Die Tourismusbranche musste mit am meisten unter der Corona-Krise leiden - rund 40% weniger gebuchte Hotelnächte für das Jahr 2020 vermeldete etwa der Schweizer Tourismusverband. Der Tourismus im Tessin war dabei natürlich keine Ausnahme. Dementsprechend mussten auch die Hotels, Ferienhausanbieter und Gastronomen in der Region zum Teil dramatische Umsatzverluste hinnehmen.
Entsprechend niedergeschlagen war auch die Stimmung in der Region. Schließlich mussten nicht nur viele der in der Gastronomie beschäftigten mit der ständigen Angst um ihren Job leben. Die Tatsache, dass gerade im Frühling die sonst so vollen Bars und Restaurants plötzlich menschenleer waren, trug ihr übriges zur allgemeinen Tristesse bei.
Das galt zumindest für das Frühjahr 2020. Zu Ostern 2021 sah die Welt plötzlich ganz anders aus. Denn plötzlich waren die Straßen der Altstadt von Locarno, das Seeufer des Lago Maggiore oder die Berge des Tessins voll mit Touristen. Laut Ticino Tourismo, der offiziellen Tessiner Touristenagentur, waren es insgesamt rund 80.000 Touristen die es ins Tessin zog. Dabei handelte es sich in erster Linie um Schweizer aus anderen Regionen des Landes, vor allem aus der Deutschschweiz.
Noch scheint unklar, wie sich die Lage weiter entwickeln wird. Wird sich der Trend zum Inlandstourismus weiter fortsetzen? Oder werden schon bald, wenn sich die Lage wieder weitestgehend normalisiert hat, Touristen aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und anderen Ländern den Weg in die Südschweiz finden und sich ein Hotel oder ein Ferienhaus im Tessin buchen?
Eins scheint zumindest sicher: die Tessiner Hoteliers, Gastronomen und Ferienhausanbieter sowie alle Beschäftigten der Branche werden weiterhin mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass ein Urlaub im Tessin ein unvergessliches Erlebnis bleibt.