Sojasauce erobert Europas Küchen
Interview mit Hidekazu Yoshihashi, Geschäftsführer der Kikkoman Trading Europe GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Yoshihashi, Kikkoman ist in Europa längst kein Unbekannter mehr. Wie hat sich das Unternehmen in den letzten zwei Jahren entwickelt?
Hidekazu Yoshihashi: In den letzten zwei Jahren haben wir unseren Service stetig erweitert und neue Märkte in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika erschlossen. Vor allem unsere maßgeschneiderten Marketingstrategien und digitalen Kampagnen haben in Europa zu mehr Sichtbarkeit geführt. Wir haben uns stark auf die Bedürfnisse der einzelnen Regionen fokussiert und sind stolz darauf, dass wir speziell in Deutschland verstärkt größere Verpackungsgrößen unserer Produkte etablieren konnten. Diese Strategie zeigt, dass der Markt bereit ist, Sojasauce in vielfältigeren Rezepten zu verwenden, nicht nur in der asiatischen Küche.
Wirtschaftsforum: Wie haben Sie Ihre Marketingstrategie angepasst, um besser auf die Bedürfnisse der Verbraucher in Deutschland und Europa einzugehen?
Hidekazu Yoshihashi: Unser Fokus liegt darauf, die Sojasauce als universelles Gewürz zu etablieren, das sich in internationale und regionale Rezepte integrieren lässt. Die Konsumenten in Deutschland haben diese Botschaft gut aufgenommen, und wir sehen, dass unsere größeren Flaschengrößen, die wir speziell für den deutschen Markt eingeführt haben, sehr gut ankommen. Wir haben erkannt, dass deutsche Verbraucher bereit sind, Sojasauce in ihrer alltäglichen Küche zu verwenden. Das ist ein großer Erfolg für uns.
Wirtschaftsforum: Haben sich die Konsumgewohnheiten während der Pandemie verändert?
Hidekazu Yoshihashi: Definitiv. Während der Pandemie haben viele Menschen angefangen, mehr zu Hause zu kochen, und das Interesse an asiatischen Rezepten ist gestiegen. Diese Trends haben auch nach der Wiedereröffnung der Gastronomie Bestand. Die Verbraucher haben erkannt, dass es gar nicht so kompliziert ist, asiatische Gerichte zu Hause zuzubereiten. Mit einfachen Rezepten und hochwertigen Zutaten wie unserer Sojasauce gelingt dies jedem. Wir haben viele dieser Rezepte auf unserer Website veröffentlicht, um die Menschen zu inspirieren.
Wirtschaftsforum: Sie erwähnten größere Flaschengrößen. Wie passt das zu Ihrer allgemeinen Strategie?
Hidekazu Yoshihashi: Die Einführung größerer Flaschengrößen war ein strategischer Schritt, um den wachsenden Verbrauch von Sojasauce in Deutschland zu unterstützen. Unsere Kampagne, die Sojasauce als Allzweckgewürz zu positionieren, hat dazu beigetragen, dass sie nicht nur in asiatischen, sondern auch in europäischen und internationalen Gerichten verwendet wird. Das hat den Verkauf unserer Produkte deutlich gesteigert. Wir planen, diese Strategie in anderen europäischen Ländern fortzusetzen.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Ihrer Strategie?
Hidekazu Yoshihashi: Das sind zentrale Themen für uns. Wir arbeiten daran, unsere Prozesse weiter zu optimieren, um Ressourcen effizienter zu nutzen. Darüber hinaus wollen wir durch digitale Kampagnen und soziale Medien noch mehr Konsumenten erreichen und sie für unsere Produkte begeistern. Unsere Vision ist es, die kulinarischen Traditionen Asiens mit der europäischen Küche zu verbinden und gleichzeitig umweltfreundlich zu agieren.
Wirtschaftsforum: Teriyaki-Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit in Europa. Welche Strategie verfolgen Sie in diesem Bereich, um das Wachstum weiter voranzutreiben?
Hidekazu Yoshihashi: Ja, das stimmt – vor allem in Deutschland sehen wir eine steigende Nachfrage. Dabei konzentrieren wir uns auf eine kontinuierliche Erweiterung dieses Bereichs, sowohl im Einzelhandel als auch im Gastronomiebereich. In den nächsten Monaten planen wir, eine neue, auf Ramen basierende Suppe in Deutschland und anderen europäischen Ländern einzuführen, was ein weiterer Schritt zur Stärkung dieser Produktsparte ist.
Wirtschaftsforum: Sie erwähnten die Einführung einer Ramen-Suppenbasis. Wie wird dieses neue Produkt in den Markt integriert?
Hidekazu Yoshihashi: Ja, die Ramen-Suppenbasis ist ein neues Produkt, das wir speziell für den europäischen Markt entwickelt haben. Sie bietet den Konsumenten eine einfache Möglichkeit, authentische Ramen-Suppen zu Hause zuzubereiten. Dieses Produkt wird zunächst in ausgewählten Ländern eingeführt, und wir haben bereits positive Rückmeldungen erhalten. Die Suppe wird in einer praktischen 250-ml-Flasche angeboten und ergänzt unser bestehendes Sortiment an Sojasaucen und Teriyaki-Saucen ideal.
Wirtschaftsforum: Was sind die nächsten Schritte für Kikkoman in Europa und planen Sie eine Expansion in weitere Märkte?
Hidekazu Yoshihashi: Unser Fokus liegt tatsächlich auf dem Ausbau unserer Präsenz in neuen Märkten wie Nordafrika und dem Nahen Osten. Gleichzeitig wollen wir unser Kerngeschäft mit Sojasauce in Europa weiter ausbauen und mit Teriyaki-Saucen eine zweite Produktsäule etablieren. Wir sind optimistisch, dass wir durch unsere kontinuierliche Innovation und maßgeschneiderten Marketingstrategien unsere Position als Marktführer weiter festigen können.