Aus Überzeugung für Qualität
Interview mit Markus Wagner, Geschäftsführer der ALEXANDER EYCKELER GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Wagner, welche Daten und Fakten lassen sich als wichtige Meilensteine in der Geschichte der ALEXANDER EYCKELER GmbH hervorheben?
Markus Wagner: Im Herbst 2009 wagten Alexander Eyckeler, Andreas Gitschel und ich einen mutigen Schritt: Wir gründeten unser eigenes Unternehmen. Zuvor hatten wir alle drei in einer Firma gearbeitet, die sich auf die Fleischzerlegung spezialisiert hatte. Doch wir hatten eine Vision: Den Import von hochwertigem Qualitätsfleisch voranzutreiben. Mit nichts außer unseren Branchenkontakten und langjähriger Erfahrung begannen wir, unser Netzwerk zu nutzen – ein Schritt, der sich schon bald auszahlen sollte. Bereits kurz nach der Gründung konnten wir bedeutende Partner für uns gewinnen, die bis heute eine zentrale Rolle in unserem Geschäft spielen.
Ein entscheidender Meilenstein war die Zusammenarbeit mit der neuseeländischen Alliance Group limited. Gemeinsam schufen wir die Grundlage für ihre Plattform in Deutschland, was den Weg für unseren Erfolg ebnete. Heute importieren wir allein aus Neuseeland rund 4.500 t hochwertiges Fleisch pro Jahr. Auch in Argentinien konnten wir wertvolle Partnerschaften aufbauen. Mit zwei dortigen Betrieben entwickelten wir unsere Eigenmarke, die inzwischen ein fester Bestandteil unseres Angebots ist. Diese Partnerschaften und Meilensteine bilden das Fundament unseres Unternehmens – und das Sprungbrett für unseren kontinuierlichen Erfolg.
Wirtschaftsforum: Sie bewegen sich mit Ihren Produkten in einem überaus hochqualitativen Bereich. Wie schätzen Sie den Markt dafür ein?
Markus Wagner: Unser Schwerpunkt liegt auf der Vermarktung von hochwertigem Lamm- und Hirschfleisch aus Neuseeland – sowohl frisch als auch tiefgefroren – sowie erstklassigem Rindfleisch aus Argentinien, Irland und den USA. Dabei bedienen wir vor allem den deutschen Markt, der etwa 90% unseres Absatzes ausmacht. Unsere Kunden sind überwiegend der Großverbraucherservice, Cash-&-Carry-Märkte und der Lebensmitteleinzelhandel. Von Anfang an war es unsere Überzeugung, ausschließlich Premiumprodukte anzubieten. Wir wollten nicht einfach nur Fleisch kaufen und verkaufen, sondern für echte Qualität stehen.
Dieser Anspruch ist in einem preisbewussten Markt wie Deutschland eine Herausforderung, denn die Konsumenten hier sind oft sensibler gegenüber höheren Preisen als in anderen Ländern. Dennoch sind wir überzeugt, dass unser Weg der richtige ist. Zwar mögen unsere Margen im Vergleich zu anderen Importeuren geringer ausfallen, doch dafür punkten wir mit unvergleichlicher Qualität und einer Reklamationsquote, die nahezu bei null liegt. Unser Ziel ist es, nicht nur Fleisch zu liefern, sondern ein Versprechen für Exzellenz und Zuverlässigkeit einzulösen.
Wirtschaftsforum: Worin sehen Sie Ihre USPs gegenüber dem Wettbewerb?
Markus Wagner: Qualität steht bei uns an erster Stelle – sie ist das Fundament unseres Erfolgs. Um diese hohen Standards zu gewährleisten, investieren wir gezielt in strenge Kontrollen und eine lückenlose Qualitätssicherung. In Argentinien betreiben wir nicht nur ein eigenes Büro, sondern setzen auch auf die Expertise eines fest angestellten Veterinärs, der jede Produktion unserer Eigenmarke Alexander Eyckeler Argentine Beef überwacht. So können wir sicherstellen, dass unser Fleisch stets den höchsten Ansprüchen genügt. Im Bereich Lammfleisch haben wir mit der Marke Ashley ein echtes Qualitätsversprechen etabliert. Diese Marke ist für viele unserer Kunden, insbesondere in der Gastronomie, unverzichtbar geworden. Köche und Gastronomen wissen, dass sie sich bei der Marke Ashley auf gleichbleibend hohe Qualität verlassen können – Jahr für Jahr. Mit unseren starken Eigenmarken Argentine Beef, Ashley, Irish Beef und US Beef haben wir ein Portfolio geschaffen, das das Vertrauen unserer Kunden genießt und uns klar im Markt positioniert. Jede dieser Marken steht für Exzellenz, Zuverlässigkeit und die Werte, die wir in unserem Unternehmen leben.
Wirtschaftsforum: Welche Themen und Veränderungen beschäftigen Sie im Moment am meisten?
Markus Wagner: In den vergangenen Jahren haben Themen wie Klimaschutz, ausgewogene Ernährung und Tierwohl zunehmend an Bedeutung gewonnen. Besonders das Tierwohl steht im Fokus vieler Diskussionen – leider oft begleitet von dem Vorurteil, dass Fleischproduktion zwangsläufig mit Massentierhaltung gleichzusetzen sei. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus. Auch hier in Deutschland gibt es bemerkenswerte Fortschritte, und ein Blick auf die Herkunftsländer unserer Produkte – Neuseeland, Argentinien oder Irland – verdeutlicht, wie viel Wert dort auf artgerechte Haltung gelegt wird. Unsere Tiere wachsen auf weitläufigen Flächen auf, ernähren sich von natürlichem Futter und leben das ganze Jahr über an der frischen Luft. Diese Bedingungen sorgen nicht nur für das Wohl der Tiere, sondern auch für eine Fleischqualität, die ihresgleichen sucht. Das ist für uns der entscheidende Punkt: Erstklassige Fleischqualität und schlechte Haltung schließen sich gegenseitig aus. Wer sich für hochwertiges Fleisch entscheidet, setzt gleichzeitig ein Zeichen für nachhaltige und verantwortungsvolle Landwirtschaft.
Wirtschaftsforum: Zum Schluss eine persönliche Frage, Herr Wagner: Was motiviert Sie an Ihrer Arbeit am meisten?
Markus Wagner: Die schönsten Momente in meinem Berufsalltag sind die, in denen ich direkt positives Feedback erhalte. Es motiviert mich ungemein, wenn Köche unsere Produkte loben und die Qualität unserer Ware schätzen. Besonders erfreulich ist es, wenn Handelsfilialen uns direkt kontaktieren – sogar an ihren Einkäufern vorbei – und fragen, wie sie unsere Produkte beziehen können. Solche Rückmeldungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Arbeit geschätzt wird.
Was hingegen immer wieder für Frust sorgt, ist die überbordende Bürokratie, die unseren Arbeitsalltag unnötig verkompliziert. Für jeden einzelnen Artikel sind unzählige Bescheinigungen erforderlich – als würden wir gefährliche Chemikalien transportieren. Diese unverhältnismäßigen Anforderungen kosten nicht nur Zeit, sondern rauben auch Energie, die wir viel lieber in unsere eigentliche Mission stecken würden: hochwertige Fleischprodukte anzubieten.