Dolce Vita in Perfektion – seit 1952

Interview mit Andrea Babbi, Verkaufsleiter der Babbi Srl

Wirtschaftsforum: Herr Babbi, Ihr Unternehmen blickt auf eine lange Familientradition zurück. Wie hat sich die Firma über die Jahre entwickelt?

Andrea Babbi: Das Unternehmen wurde 1952 von meinem Urgroßvater Attilio Babbi gegründet, der zuvor als Handelsvertreter für Süßwaren tätig gewesen war. Er startete mit der Produktion von Eiswaffeln, nachdem eine der von ihm vertretenen Firmen nach dem 2. Weltkrieg zerstört worden war. Schnell folgten hochwertige Zutaten für die Eisherstellung. Ende der 1950er-Jahre erweiterten wir unser Sortiment um edle Patisserie-Spezialitäten, die bis heute ein zentraler Bestandteil unseres Geschäfts sind. Heute führen wir die Familientradition fort und kombinieren bewährte Handwerkskunst mit moderner Technologie.

Wirtschaftsforum: Worin unterscheidet sich Babbi von anderen Anbietern auf dem Markt?

Andrea Babbi: Unsere DNA besteht aus zwei Säulen: erstklassige Zutaten für die Eis- und Patisserie-Produktion sowie exklusive Süßwarenspezialitäten für den gehobenen Einzelhandel. Unsere Produkte sind keine Massenware, sondern stehen für höchste Qualität. So verwenden wir beispielsweise nur die besten Rohstoffe wie sizilianische Pistazien und Haselnüsse aus dem Piemont. Hinzu kommt unser Fokus auf Innovation: Mit unserer Marke „Babbi Home Bakery“ bringen wir seit Kurzem hochwertige Backzutaten für Endverbraucher auf den Markt. Außerdem setzen wir stark auf Weiterbildung: Unsere Babbi Academy bietet Fachkräften weltweit Schulungen an, um die Kunst des handwerklichen Gelato und der Patisserie weiterzugeben.

Wirtschaftsforum: Welche Schulungsprogramme bietet die Babbi Academy an und wie profitieren Ihre Teilnehmer davon?

Andrea Babbi: Jährlich bieten wir über 40 praxisnahe Schulungen an – von Einsteigerkursen bis zu Profitrainings. Neben unserer Hauptakademie in Italien betreiben wir Schulungseinrichtungen in Deutschland und Spanien, um Kunden und Partner direkt vor Ort zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Trends, innovative Rezepte und effiziente Produktionsprozesse. Mit diesem Wissen steigern wir die Qualität unserer Produkte, fördern kreative Impulse in der Branche und stärken unsere Marke weltweit.

Wirtschaftsforum: Welche internationalen Märkte spielen für Babbi eine besondere Rolle?

Andrea Babbi: Unser Hauptmarkt bleibt Italien, aber die Internationalisierung schreitet schnell voran. Wir sind mittlerweile in rund 70 Ländern aktiv, mit Schwerpunkten in Deutschland, der Schweiz, Spanien und Japan. Besonders stolz sind wir auf unsere Partnerschaften mit Premium-Warenhäusern wie dem KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München oder Isetan in Japan. Während unser Eiszutaten-Geschäft bereits stark internationalisiert ist, bauen wir unsere Süßwarenlinie mit einer selektiven Strategie weiter aus. Dabei legen wir großen Wert darauf, unsere Marke gezielt in hochwertigen Feinkostgeschäften und exklusiven Boutiquen zu positionieren, um unser Premium-Image weltweit zu stärken.

Wirtschaftsforum: Die vergangenen Jahre waren wirtschaftlich herausfordernd. Wie hat Babbi sie gemeistert?

Andrea Babbi: Flexibilität war der Schlüssel. Während der Pandemie haben wir unsere digitalen Vertriebswege gestärkt, unser Geschäft diversifiziert und uns auf unsere Kernkompetenzen besonnen. Trotz steigender Rohstoffpreise, insbesondere bei Pistazien, Haselnüssen und Kakao, konnten wir dank langfristiger Partnerschaften mit Lieferanten unsere Qualität und Produktionssicherheit aufrechterhalten. Zudem sehen wir eine wachsende Nachfrage nach hochwertigen Produkten – Menschen legen wieder mehr Wert auf Qualität statt Quantität, insbesondere in unserem Premium-Segment.

Wirtschaftsforum: Welche Zukunftspläne verfolgt Babbi mittel- bis langfristig?

Andrea Babbi: Unser Ziel ist es, unsere internationale Expansion konsequent weiter voranzutreiben und neue Märkte zu erschließen. In Deutschland haben wir bereits eine eigene Niederlassung in Augsburg etabliert, während wir in Spanien mit einem Logistikzentrum eine noch effizientere Versorgung unserer Kunden sicherstellen. Parallel dazu investieren wir kontinuierlich in die Entwicklung neuer Produkte und innovativer Rezepturen, um unser Sortiment weiter zu verfeinern und noch gezielter auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Gleichzeitig bleibt Nachhaltigkeit ein zentrales Thema unserer Unternehmensstrategie: Wir optimieren stetig unsere Produktionsprozesse, setzen verstärkt auf umweltfreundliche Verpackungen und achten darauf, unsere Rohstoffe verantwortungsvoll zu beziehen. Unser langfristiges Ziel ist es, Babbi als Synonym für exklusive Süßwaren und Premium-Eiszutaten weltweit zu etablieren und damit unsere Position als führender Anbieter in diesem Segment nachhaltig zu festigen.

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