„In Asien und Amerika müssen wir vor Ort sein!“

Interview mit Sven Achilles, Geschäftsführer der ZIM AIRCRAFT SEATING GmbH

„Wir geben unseren Kunden eine ordentliche Beratung und sind, was ihre Wünsche betrifft, auch äußerst flexibel“, stellt Sven Achilles, Geschäftsführer der ZIM AIRCRAFT SEATING GmbH, einige Vorzüge des Unternehmens heraus. „Außerdem geben wir unsere Erfahrung gerne an unsere Kunden weiter und legen auch großen Wert auf ein ehrliches Miteinander.“

Mit Economy Class, Premium Economy Class und Business Class deckt das Unternehmen gleich drei Kategorien von Flugzeugsitzen ab. „Mit der Premium Economy Class haben wir eine Nische entdeckt und uns hier mittlerweile zum Weltmarktführer entwickelt“, freut sich der Geschäftsführer, der seit dem Jahr 2000 in der Luftfahrtbranche tätig ist und August 2021 zu ZIM kam. „Da es eine wohlhabende ältere grad wachsende Bevölkerung gibt, wächst auch der Bedarf nach Sitzen der Premium Economy Class.“

Mit einem von Angelika und Peter Zimmermann in Immenstaad gegründeten Engineering-Dienstleister für die Luftfahrtindustrie, aus dem 2008/2009 die ZIM Luftsitze GmbH hervorgegangen ist, beginnt die Geschichte des Unternehmens.

In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen, ein zweites Werk in Schwerin kam dazu und der Umsatz ging in Richtung 50 Millionen EUR. 2020 wurde die Firma an die Aurelius Gruppe verkauft, die den insolventen Betrieb übernahm und in Eigenverwaltung sanierte. Das Werk Schwerin wurde geschlossen und innerhalb von nur fünf Monaten war das Unternehmen saniert.

An den zwei Standorten Immenstaad und Markdorf beschäftigt ZIM heute 134 Mitarbeiter, deren Zahl bis Ende des Jahres auf 152 wachsen soll. Beeindruckend sind auch die Umsatzzahlen seit der erfolgreichen Sanierung. Lagen sie 2020 bei 19 Millionen EUR, so waren sie 2022 bereits auf 26 Millionen EUR gestiegen. Und für das laufende Geschäftsjahr peilt Sven Achilles 35 Millionen EUR an.

Agiler Vertrieb

„Mit 100% Qualität und Termintreue punktet unser Vertrieb ebenso bei unseren Auftraggebern wie mit Nähe zum Kunden und mit Customization unserer Sitze“, sagt der Geschäftsführer. „Unser Vertriebsteam weiß, wie mögliche Kunden zu finden und wie sie anzusprechen sind.“ Zu diesen Kunden gehören die weltweit bekannten Fluggesellschaften sowie die klassischen Ferienflieger. Vor zwei Jahren wurde auch ein Marketingteam aufgebaut.

„Dieses Team kümmert sich darum, dass wir viral unterwegs sind“, erklärt Sven Achilles. „So haben wir natürlich eine Webseite und bespielen auch soziale Medien wie LinkedIn und Instagram.“ Dabei kommt diesen Kanälen auch eine große Bedeutung bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter zu und informieren zum Beispiel über das innovative Arbeitszeitmodell der Viertagewoche im zweiwöchigen Rhythmus.

Nachhaltig unterwegs

Große Fortschritte macht ZIM auch bei der Digitalisierung. Sven Achilles: „Wir wollen unser Wachstum durch Digitalisierung begleiten. Dabei denken wir auch an die Entwicklung unserer neuen Sitze.“ Mit Nachdruck wird das Thema Nachhaltigkeit vorangetrieben, wie auch die Einstellung eines Nachhaltigkeits-Managers beweist. „Wir beginnen hier vorne in der Kette, prüfen Verträge mit Lieferanten und wollen den Ausschuss am Anfang der Hestellungskette reduzieren. ‘Design to sustainability’ lautet unser Anspruch und bis zum Ende des Jahres werden wir auch die entsprechende Zertifizierung bekommen.“

Junges Team aufbauen

Seit seinem Einstieg bei ZIM hat Sven Achilles auch die Atmosphäre im Unternehmen verändert: „Wir pflegen eine Kultur der offenen Tür und gehen offen und respektvoll miteinander um. Wir lassen zu, dass sich Leute entfalten können, sind gegenüber allen anderen tolerant und sehr offen für neue Ideen.“ Bis zum Ende der Dekade will der Geschäftsführer noch einiges erreichen.

„Wir möchten den Kreis unserer Kunden deutlich erweitern. Dabei denken wir an Asien und Amerika, da sind die großen Märkte, da müssen wir vor Ort sein. Globalisierung steigert unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ich sehe da viele Vorteile. Außerdem möchte ich in naher Zukunft unsere beiden Standorte Immenstaad und Markdorf in einem zusammenfassen und weiter ein junges, schlagfertiges und motiviertes Team aufbauen.“

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