Ganz spezielle Atmosphäre
Interview mit Marcus Praschinger, Mitgründer und Eigentümer der WOMBATS Holding GmbH und Saskia Haas, Managerin von wombat's - München

Wirtschaftsforum: Herr Praschinger, wombat’s betreibt Hostels in Berlin, München, London, Budapest und Wien. Wie suchen Sie Ihre Standorte aus und was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Hostels?
Marcus Praschinger: Unsere Kriterien bilden die Lage, die Größe und die Wirtschaftlichkeit eines Standorts. Unser Ziel ist es, bei jedem Projekt die DNA der jeweiligen Stadt, des Gebäudes und von wombat’s in einem kreativen, emotionalen und stimmigen Konzept zu vereinen. Die Gemeinsamkeit liegt in diesem Ansatz, in der wombat’s-DNA sowie in den von uns herausgearbeiteten Bedürfnissen der Gäste. Die Unterschiede ergeben sich aus dem kreativen Prozess, der dem jeweiligen Konzept vorangeht.
Wirtschaftsforum: Die Demografie der Reisenden ist sehr vielschichtig: Amerikaner, Australier, Europäer und seit Kurzem auch immer mehr Asiaten übernachten in Ihren Hostels. Wie stellen Sie sich auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nationen ein?
Marcus Praschinger: Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen unseren Gästen aus unterschiedlichen Kulturen. Wir erkennen die Gemeinsamkeit der Bedürfnisse unserer jungen Reisenden jenseits der kulturellen Hintergründe. Landesspezifische Angebote und Infos vermitteln hier ein zusätzliches Gefühl von ‘home away from home’.
Wirtschaftsforum: Welche Bedeutung hat Social Media in Ihrer Marketingstrategie?
Marcus Praschinger: Social Media spielt bei wombat’s eine sehr große Rolle. Unsere Gäste und Mitarbeiter sind großteils Millenials. Daher sind für uns Plattformen wie Instagram, YouTube, Facebook und Twitter Hauptkommunikationskanäle. Mitunter sind diese Kanäle auch schon zu direkten Verkaufskanälen geworden.
Wirtschaftsforum: Sie sind selbst viel gereist. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit haben Sie in Ihre Geschäftsidee für wombat‘s einfließen lassen?
Marcus Praschinger: Das Bewusstsein, dass wombat’s ein Ort für junge und junggebliebene Reisende sein soll, wo sich Gäste und Mitarbeiter auf der gleichen Wellenlänge treffen. Wir schaffen Räume, in denen wertvolle und schöne Begegnungen und Erfahrungen mit anderen Menschen erlebt werden. Ein sicheres, schönes und sauberes Umfeld sowie eine ganzheitliche Wertschätzung sind uns hier besonders wichtig.
Wirtschaftsforum: Frau Haas, gibt es den typischen Gast im wombat‘s München? An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Angebot hauptsächlich?
Saskia Haas: Der typische Gast im wombat’s München ist zwischen 20 und 28 Jahre alt und kommt aus dem angelsächsischen Raum. Unsere Zielgruppe bilden junge Reisende aus aller Welt, welche das einzigartige bayrische Lebensgefühl und die hohe Braukunst erleben möchten.
Wirtschaftsforum: München ist in der Regel eine sehr ‘teure’ Stadt. Welche Möglichkeiten haben Budget-Reisende und wie unterstützt Ihr Haus diese in München?
Saskia Haas: Durch das Teilen des Zimmers und anderer Angebote werden die Kosten für den einzelnen Reisenden minimiert. Das Angebot umfasst Mehrbettzimmer mit Dusche und WC, ein günstiges ‘all you can eat’-Frühstück, unsere Wombar, Waschmaschinen und vieles mehr.
Wirtschaftsforum: Was kann ein Hostel wie das wombat‘s bieten, das andere Übernachtungsmöglichkeiten in München nicht können?
Saskia Haas: Eine spezielle Atmosphäre, welche sich aus dem Zusammenspiel von Mitarbeitern und Gästen, unserer klaren Ausrichtung und wertschätzenden Grundhaltung sowie den kreativ geschaffenen Räumen ergibt.
Wirtschaftsforum: Die Zahl der Hotelbetten in München wächst beständig, 2016 um 5%, während die Zahl der Übernachtungsgäste nur um 2% wuchs. Spüren Sie den wachsenden Druck und wenn ja, wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?
Saskia Haas: Wir arbeiten kontinuierlich an den Bedürfnissen unserer Gäste, an kreativen Möglichkeiten, die erworbene Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens zu erhalten sowie an der Entwicklung von wombat’s und seinen Mitarbeitern im Sinne des großen Ganzen.