Wenn die Stadt den Wohnraum selber schafft

Interview mit Jens Kreische, Geschäftsführer der Wohungsbau Stadt Moers GmbH

Der Erhalt der Kolonie Meerbeck ist eine der Erfolgsgeschichten der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft und ein wichtiger Meilenstein in deren Geschichte. „Vor der Sanierung waren die Häuser in die Jahre gekommen und nicht besonders attraktiv“, erzählt Geschäftsführer Jens Kreische. „Durch die Sanierung unter Berücksichtigung historischer Aspekte konnten diese charmanten Häuser vor der Abrissbirne gerettet werden.“

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen bleibt schwierig

Wie in vielen Städten herrscht auch in Moers ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der durch hohe Baukosten noch verschärft wird. „Obwohl wir eine 100%ige Tochter der Stadt Moers sind, haben wir auch die Verpflichtung, profitabel zu wirtschaften, was unter den derzeitigen Marktbedingungen im Bereich Wohnungsbau sehr schwierig ist“, so Jens Kreische, der gebürtig aus Moers stammt. „Wir kümmern uns dabei auch um die Leute, die auf dem privaten Wohnungsmarkt kein bezahlbares Zuhause finden würden. Dass immer mehr Menschen unter diese Kategorie fallen, liegt an den steigenden Kosten auf breiter Front.“

Breites Portfolio

Neben den sehr beliebten Häusern in der Zechensiedlung verfügt das Unternehmen über ein breites Portfolio an Unterkünften. Mietinteressenten können ihr Interesse über ein Onlineformular anmelden. Bei einem Vermietungsstand von 99% müssen sie jedoch unter Umständen eine Weile warten, bis eine der Wohnungen frei wird. „Unser Kerngeschäft ist die Verwaltung unseres eigenen Mietportfolios“, erläutert Jens Kreische. „Wir verwalten aber auch Immobilien für Dritte, sind in der Verwaltung der städtischen Immobilien tätig und haben über ein Tochterunternehmen fast alle Schulen in der Stadt saniert. Wenn wir geeignete Grundstücke finden, schaffen wir selbstverständlich auch neuen Wohnraum.“

Wohnraum für alle

Aktuell hat das Unternehmen kein neues Projekt im Bau, blickt aber mit Stolz auf ein Vorzeigeprojekt aus dem vergangenen Jahr zurück. „Zuletzt haben wir ein Projekt gebaut, um Wohnraum für Menschen mit Behinderungen zu schaffen“, erklärt Jens Kreische. „Es ist jedoch rechtlich unglaublich kompliziert, WGs für junge Menschen mit Behinderungen zu bauen, aber wir haben das Projekt trotzdem zu einem großartigen Ergebnis gebracht. Der Mangel an geeigneten Unterkünften mit Gleichaltrigen führt allzu oft dazu, dass junge Menschen mit Behinderungen in Altersheimen untergebracht werden. Wir konnten stattdessen eine würdigere Alternative schaffen. Das ist nicht nur für mich, sondern für alle Beteiligten sehr befriedigend.“

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