Schön, preiswert und nachhaltig – Wohnen in Aalen

Interview mit Michael Schäfer, Geschäftsführer der Wohnungsbau Aalen GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Schäfer, welche Schritte sind aus heutiger Sicht für die Unternehmensentwicklung entscheidend gewesen?

Michael Schäfer: 2014 wurde gemeinsam mit der Stadt Aalen das Aalener Modell verabschiedet, mit dem Ziel, mehr geförderte Wohnungen zu schaffen. Heute kann man sagen, dass diese Anstrengungen von Erfolg gekrönt waren und sind. Insgesamt wurden über 100 Millionen EUR in Wohnraum investiert.

Wirtschaftsforum: Wie stellt sich das Unternehmen in Zahlen dar?

Michael Schäfer: Wir beschäftigen 45 Mitarbeiter und haben im Eigenbestand 1.500 Wohnungen. Hinzu kommen 1.200 Wohnungen in Fremdverwaltung. Unser Bilanzvolumen von 110 Millionen EUR kann sich durchaus sehen lassen.

Wirtschaftsforum: Sie selbst sind noch relativ neu dabei?

Michael Schäfer: Ich begann im Januar dieses Jahres als Geschäftsführer, komme aber aus der Branche. Meine Aufgaben sehe ich einerseits strategisch, bringe mich als Geschäftsführer aber auch operativ ein.

Wirtschaftsforum: Welche Impulse möchten Sie geben?

Michael Schäfer: Wir möchten strukturell eine spezielle Abteilung für die Projektentwicklung und die Bauabwicklung einrichten. Im Bereich Marketing soll der Wohnungsbau als Marke etabliert und über die sozialen Medien stärker in die Öffentlichkeit gebracht werden. Der Aufbau einer digitalen Strategie ist wichtig und die Kommunikation nach innen und außen ist ebenfalls ein vorrangiges Thema in der Wohnungsbaubranche. Wir wollen insgesamt effektivere Prozesse fördern und in Zukunft den Mietern auch die Möglichkeit geben, digital mit uns zu kommunizieren.

Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihr Portfolio heute aus?

Michael Schäfer: Wir fokussieren uns auf eine klassische Mietwohnungsverwaltung und vermieten 1.500 Wohnungen. Als Bauträger bauen und verkaufen wir Wohnungen und sind daneben als Makler und als WEG-Verwalter tätig.

Wirtschaftsforum: Gibt es aktuell besondere Referenzprojekte?

Michael Schäfer: Am Rötenberg haben wir gerade über 70 Wohnungen in sieben Gebäuden neu gebaut. Es ist ein sehr schönes Projekt. Zudem sind zahlreiche neue Bauten in Planung, unter anderem auch bei Nachverdichtungsprojekten. Wir haben einige Kirchengrundstücke erworben, auf denen wir bauen werden.

Wirtschaftsforum: Welche Zielgruppen sprechen Sie an?

Michael Schäfer: Im Angebot sind Wohnungen für alle Gruppen, von Familien über Senioren bis hin zu Singles. Neben preiswertem Wohnraum für 5,80 EUR bieten wir auch hochwertige Wohnungen – diese Breite zeichnet uns aus.

Wirtschaftsforum: Marketing ist für Sie ein wichtiges Thema.

Michael Schäfer: Wir möchten unsere Werte wie Nachhaltigkeit und faire, soziale Preise in den Vordergrund bringen. Wir sind deshalb so erfolgreich, weil wir ein breites Portfolio im Mieten und Verkaufen haben. Besonders wichtig ist unsere Sanierungsaufgabe, die wir in den kommenden Jahren verstärkt angehen, um den Bestand wieder auf Vordermann zu bringen, und zwar auch mit Blick auf die Klimaziele. Jedes Wohnungsbauunternehmen hat das Thema der Klimaneutralität.

Wirtschaftsforum: Derzeit treiben Sie viele Entwicklungen um?

Michael Schäfer: Das kann man so sagen, denn Baukosten und Zinsen steigen genau wie die Nebenkosten. Da ist der Druck groß, vor allem wenn 400.000 geförderte Wohnungen von Staatsseite entstehen sollen.

Wirtschaftsforum: Es wird also immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Michael Schäfer: Ja, zumal die Ukrainekrise das Ganze nicht einfacher macht. Wir haben die soziale Verpflichtung, auch für die aus dem Krieg geflohenen Menschen Wohnraum zu schaffen. Kurz gesagt, der Bedarf an gefördertem Wohnraum steigt und steigt. Derzeit ist nichts wirklich planbar. Zumal uns daneben auch noch der Fachkräftemangel trifft.

Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die Zukunft?

Michael Schäfer: Wir wollen ein modernes und freundliches Wohnbauunternehmen sein und weiterhin tolle Projekte umsetzen, wobei die Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen wird. Wir wollen noch professioneller nach außen auftreten. Ich sehe es als Privileg, die Entwicklung einer Stadt mitgestalten zu können.

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