Bezahlbares Wohnen für jung und alt

Interview mit Dipl.-Ing. Uta Woge, Geschäftsführerin der WOBAG Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Grevesmühlen

Wirtschaftsforum: Frau Woge, zu Beginn unseres Gesprächs zunächst eine grundsätzliche Frage: Was treibt Sie persönlich an?

Uta Woge: Es macht mir eine Riesenfreude, in diesem Unternehmen zu arbeiten und die WOBAG seit vielen Jahren zu begleiten und in bester Weise wachsen zu sehen. Toll ist für mich auch die Zusammenarbeit mit meinen coolen Kolleginnen und Kollegen. Sie inspirieren mich und sie können sich aktiv einbringen. Bei uns sind die Entscheidungswege kurz.

Wirtschaftsforum: Vielleicht skizzieren Sie unseren Lesern einmal kurz die Aktivitäten der WOBAG.

Uta Woge: Als kommunales Wohnungsunternehmen haben wir mehr als 2.200 eigene und verwaltete Wohneinheiten in unserem Bestand. Wir bieten spezielle Lösungen für Familienwohnen, ‘Junges Wohnen’ sowie ‘Wohnen im Alter’ an. Weiter gehören Hauswartdienste, WEG-Verwaltung, Fremdverwaltung, Betrieb einer Gästewohnungen für unsere Mieter, sowie Wohnungsanpassungen für unsere Mieter und vieles mehr.

Wirtschaftsforum: Welches sind Ihre aktuellen Projekte?

Uta Woge: Wir stehen gerade vor unserer zweiten Sanierungswelle und wollen unsere Wohnungen noch schicker und praktischer machen und auch sonst verbessern. Dazu gehören zum Beispiel der Einbau von Aufzügen sowie Barrierefreiheit. Unser Quartier Ploggenseering verfügt in 16 Wohnblöcken über 528 Wohnungen. Hier steigern wir die Aufenthaltsqualität und verbessern Klimaschutz und energetische Ausstattung.

Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns doch bitte etwas zur Geschichte der WOBAG.

Uta Woge: Die Anfänge der WOBAG liegen noch in der DDR-Zeit. Sie wurde als VEB Kommunale Wohnungsverwaltung 1959 gegründet und 1972 in die VEB Gebäudewirtschaft Grevesmühlen umgewandelt. Bis zur Wende 1989 kümmerten sich 111 Beschäftigte um rund 2.000 Wohnungen. Nach der Wende übernahm ein kompetenter Geschäftsführer die Verantwortung, ich war als Bauingenieurin in der technischen Abteilung tätig. Es wurden Kredite aufgenommen und schon 1991 wurde mit der Modernisierung des Baubestandes begonnen. Zwischen 1991 und 1999 haben wir den kompletten Wohnungsbestand saniert und marktfähig gemacht. Auch die Bewirtschaftung änderte sich. Die Mieten waren niedrig und Betriebskosten wurden kaum umgelegt. Hier haben wir das ganze System umgestellt. Wir haben außerdem neue Geschäftsfelder entdeckt, zum Beispiel das betreute Wohnen, womit wir zu den Vorreitern gehörten. Bis heute ist auch die Stadtentwicklung unser Thema. Wir entwickeln Quartiere neu und reißen alten Baubestand ab.

Wirtschaftsforum: Und wie war Ihr Werdegang innerhalb der WOBAG?

Uta Woge: Als Bauingenieurin habe ich 1984 im Unternehmen angefangen, danach habe ich meine Ausbildung um den Immobilienfachwirt erweitert. Viele Jahre habe ich die Technische Abteilung geführt und war damit zufrieden. Als der frühere Geschäftsführer dann 2013 in den Ruhestand ging, habe ich mir zugetraut, seine Nachfolge anzutreten. Seitdem bin ich als Geschäftsführerin verantwortlich.

Wirtschaftsforum: Und was sind Ihre Aufgaben?

Uta Woge: Meine strategische Zielrichtung ist es, innovativ am Markt zu bestehen. Ich kümmere mich aber auch um das Operative, lese die Post und bin Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter. Wo wir besser sein können, gebe ich meinen Senf dazu. Ich interessiere mich für alles und deshalb wird es auch nie langweilig. Mein Anspruch ist es, dass die Mitarbeiter für die Mieter da sind. Wir wollen kundenfreundlich sein und uns nicht selbst verwalten.

Wirtschaftsforum: Wie sind die Strukturen der WOBAG?

Uta Woge: Die WOBAG ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Stadt Grevesmühlen. Aktuell beschäftigen wir 25 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende. Unsere fünf Hauswarte kümmern sich eigenverantwortlich um ihre Wohngebiete. Wir haben Wohnungsbestand in Grevesmühlen, Boltenhagen, Gadebusch und in den Gemeinden. Unser Umsatz liegt bei 8,9 Millionen EUR.

Wirtschaftsforum: Betreiben Sie auch Marketing?

Uta Woge: Ja, wir sind in den sozialen Medien präsent und haben eine Homepage. Wir setzen aber auch auf Printmedien wie Plakate und Flyer sowie Schilder an Bauzäunen und machen Buswerbung.

Wirtschaftsforum: Was macht für Sie den Erfolg der WOBAG aus und wie geht es weiter?

Uta Woge: Wir haben noch bezahlbare Mieten und kümmern uns intensiv um die Anliegen unserer Mieter. Wir möchten weiterhin schöne Wohnungen anbieten. Mit unserer Tochtergesellschaft GKB erwerben wir Grundstücke und erschließen diese zu Baugrundstücken in Grevesmühlen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Immobilien

Wie man stadtbildprägend wird

Interview mit Carmelo Panuccio, Projektentwickler der Immo-Holding GmbH

Wie man stadtbildprägend wird

Die Immo-Holding GmbH fungiert als Dachgesellschaft für mehrere Firmen aus dem Immobiliensektor. Die Unternehmensgruppe baut, entwickelt und saniert Projekte im gesamten südbayerischen Raum; ein Schwerpunkt liegt dabei auf neuen Mietwohnungen.…

Im besten Sinne anders

Interview mit Claas Anders, Geschäftsführer der Anders Immobilien KG

Im besten Sinne anders

Einerseits moderne Immobilienverwaltung in einer der beliebtesten Ferienregionen Deutschlands, andererseits der Tradition verpflichtet und im Denkmalschutz aktiv: Die Anders Immobilien KG ist im besten Sinne des Wortes anders. Das Familienunternehmen…

„Zufriedene Mieter sind unser wichtigstes Ziel!“

Interview mit Gordon Gattermann, Geschäftsführer der Beermann Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG

„Zufriedene Mieter sind unser wichtigstes Ziel!“

Seit mehreren Jahrzehnten legt die Beermann Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG ihren unternehmerischen Schwerpunkt auf die Vermietung von Einzelhandelsobjekten jeder Art und Größe. Inwiefern das starke Wachstum im E-Commerce-Segment relevante…

Spannendes aus der Region Landkreis Nordwestmecklenburg

Leckageortung für Fernwärmenetze

Interview mit Jörg Bartsch, Geschäftsführer der BRANDES GmbH

Leckageortung für Fernwärmenetze

Die Energiewende dominiert die Diskussion um die Netto-Null-Ziele. Genauso wichtig ist aber auch die Wärmewende. Laut dem Bundesamt für Umwelt entfallen rund die Hälfte des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs auf den…

Jetzt wird das Bad komplett

Interview mit Dirk Frank, Prokurist der Heinrich‘s Fliesenmarkt GmbH

Jetzt wird das Bad komplett

Heinrich‘s Fliesenmarkt GmbH mit Sitz in Lübeck ist in Norddeutschland nicht nur für ihre Fliesen, sondern auch für hochwertige Ausstellungen bekannt. Im Lübecker Raum ist das Unternehmen Marktführer. Im vergangenen…

Eat smarter!

Interview mit Lukasz Kujawa, Managing Director der Falken Trade GmbH

Eat smarter!

Zusatzstoffe in Lebensmitteln sind häufig besser als ihr Ruf. So gewinnen Lebensmittel beispielsweise durch die Anreicherung mit Vitaminen oder Antioxidantien an Nahrhaftigkeit und Geschmack. Die Falken Trade GmbH aus Lübeck…

Das könnte Sie auch interessieren

Fenster und Türen made in Germany

Interview mit Sylvia Meeth-Kainz, Geschäftsführerin der Josef Meeth Fensterfabrik GmbH & Co. KG

Fenster und Türen made in Germany

Fenster und Türen sind mehr als bloße Öffnungen in unseren Häusern – sie sind die Schnittstelle zwischen Innen und Außen, verbinden Räume mit der Welt da draußen und beeinflussen maßgeblich…

Zufriedene Kunden sind die beste Empfehlung

Interview mit Stefan Bock, Geschäftsführender Gesellschafter der TEKTURA Wohnbau GmbH

Zufriedene Kunden sind die beste Empfehlung

Den Anspruch an seine Arbeit formuliert Stefan Bock, Geschäftsführender Gesellschafter der TEKTURA Wohnbau GmbH, in wenigen Worten: „Mir gefällt es, wenn die Käufer zufrieden sind, ohne Ärger einziehen können und…

„Eine der größten Herausforderungen im Fensterbau ist die Logistik!“

Interview mit Willi Hartmann, Geschäftsführer der Fensterbau Hartmann GmbH

„Eine der größten Herausforderungen im Fensterbau ist die Logistik!“

Eine Termintreue von über 90% bei einer Vorlaufzeit von circa sechs bis zehn Wochen – das ist gerade im logistisch komplexen Baugewerbe eine deutliche Hausnummer. Wie die Fensterbau Hartmann GmbH…

TOP