Ohne Murks und preisgekrönt

Interview

Schlüsselfertiges Bauen und Auftrags-Stahlbau sind die beiden Kompetenzfelder der Willy Johannes Stahlbau GmbH & Co. KG. Beim schlüsselfertigen Bauen – dem umsatzstärksten Segment – bietet das niedersächsische Unternehmen seinen Kunden alles aus einer Hand. Dazu gehören Beratung, Finanzierung sowie Entwurfs- und Genehmigungsplanungen ebenso wie das Stellen von Bauanträgen.

Prüffähige statische Berechnungen mit Positionsplänen, Wärmeschutzberechnungen und Feuerschutzgutachten sowie Ausführungsplanung und das Erstellen von Stahlkonstruktions-, Schal- und Bewehrungsplänen sind weitere Dienstleistungen.

Hinzu kommen Fertigung und Montage der beschichteten oder verzinkten Stahlkonstruktion sowie die Lieferung und Montage der kompletten und betriebsfertigen Elemente an jeden gewünschten Ort.

Schwerpunkte sind der Bau von Produktions- und Logistikgebäuden, Büro- und Ausstellungsgebäuden sowie Um- und Anbauten bestehender Objekte. Dabei koordiniert der Stahlbaubetrieb sämtliche Gewerke von Subunternehmen. Mit vielen arbeitet die Johannes Stahlbau GmbH seit Jahren eng und vertrauensvoll zusammen.

Höchster Treppenturm Europas

Der Stahlbau mit Stahlkonstruktionen jeglicher Art im Auftrag von Generalunternehmen, Architekten und Planungsbüros ist das zweite Betätigungsfeld. Hier errichtet Johannes Stahlbau unter anderem Stahl - konstruktionen von Gebäuden, Brücken und Sportstadien.

Für Konstruktion und Fertigung kann das Unternehmen auf eine umfassende Infrastruktur zurückgreifen. Dazu zählen zum Beispiel das 3-D-Konstruktionsprogramm BOCAD, eine neun-Spindel -Bohranlage, eine Bohrsäge-Kombination, drei Platten- Bohr-Brennanlagen, zwei Strahlanlagen, eine Schlagschere, eine Abkantbank, eine Rohrquetsche sowie zwölf Kräne.

„Qualität ist für uns ein absolutes Muss und deshalb beschäftigen wir keine Billiganbieter als Subunternehmen.“ Jörn Johannes

Das Stahlbauunternehmen verfügt über die Herstellerqualifikation Klasse E DIN 18800-7, den Eignungsnachweis nach DIN 4099 und ist zertifiziert nach DIN EN ISO 3834-2 sowie ISO 9001:2008. Referenzen sind unter anderem das als Stahlbetonkonstruktion mit Kassettenwand und Sinuswelle außen errichtete VW-Messezentrallager in Isenbüttel und die über 76 m frei spannende Stahlgitterbogenhalle der Fahlke Control Systems in Rotenburg/Wümme.

Beeindruckend sind auch die Schiffausstellungshalle ‘Sunseeker’ in Bad Oeynhausen mit einer schräggestellten Stahl- Glas-Fassade und einem 65 m langen Dreigurtbinder, an dem das ellipsenförmige Dachtragwerk hängt sowie Europas höchster Treppenturm auf dem Düsseldorfer Flughafen.

Als Dorfschmiede begonnen

Die Voraussetzungen für diese anspruchsvollen Projekte schuf Hermann Johannes, der das Unternehmen 1904 in Söhlingen als Dorfschmiede gründete. 1950 übernahm sein Sohn Willi die Firma, die über die Jahre kontinuierlich gewachsen ist.

Lange Zeit konzentrierte sich der Betrieb auf die Landmaschinentechnik. 1970 kam der erste Stahlbauauftrag, der eine neue Ära und einen Wechsel der Aktivitäten einleitete. 1974 übernahm Willy Johannes, der Enkel des Firmengründers, das Unternehmen, das seit 1975 unter dem jetzigen Namen firmiert.

„Wir haben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern.“ Jörn Johannes

Heute tragen die Brüder Marc und Jörn Johannes als geschäftsführende Gesellschafter in vierter Generation die Verantwortung. Mit zur Geschäftsleitung gehören Prokurist Karsten Flammann und Vertriebsleiter Dr. Klaus Piepmeyer. Neben dem Hauptsitz in Hemslingen unterhält das 100prozentige Familienunternehmen ein Büro in Neubrandenburg.

Zur Zeit beschäftigt Johannes Stahlbau 128 Mitarbeiter, darunter zwölf Auszubildende. Der Umsatz liegt – projektabhängig – zwischen 23 und 32 Millionen EUR. Pro Jahr werden etwa 8.000 bis 10.000 t Stahl verarbeitet.

Kaum Reklamationen

„Qualität ist für uns ein absolutes Muss und deshalb beschäftigen wir keine Billiganbieter als Subunternehmen“, erläutert Jörn Johannes eine der Stärken der Firma. Dank dieser Einstellung hat die Firma Johannes auch kaum Reklamationen zu bearbeiten. „Wir haben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern“, nennt der Geschäftsführer, der „keinen Murks mag“, einen weiteren Pluspunkt.

Hinzu kommen Verarbeitungsmöglichkeiten für Stückgewichte bis zu 63 t, eine Freistrahlanlage für Teile bis zu 30 m Länge sowie die flexiblen und schlanken Strukturen eines familiengeführten Betriebes. Kunden des Unternehmens sind vielfach Autohäuser, Bau- und Generalunternehmen sowie öffentliche Auftraggeber.

Bis dato profitiert Johannes hauptsächlich von Empfehlungen, erst seit zwei Jahren wird aktives Marketing betrieben. Auslandsaufträge gibt es bislang nur sporadisch. Ansonsten konzentriert sich die Firma auf Deutschland ‘von Rügen bis zum Bodensee’.

Das aktuellste Projekt ist der Bau großer Stützen und Stützwände für ein Kohlekraftwerk von Alstom in den Niederlanden. Welchen Stellenwert die Arbeit des Unternehmens in der Branche hat, belegt eine aktuelle Auszeichnung. 2010 erhielt der Betrieb den ‘Deutschen Stahlbaupreis’ für das Kunstmuseum Moritzburg in Halle.

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