Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben

Interview mit Christian Nau, Geschäftsführer der Jochen Schweizer mydays Group

Wirtschaftsforum: Herr Nau, Jochen Schweizer und mydays waren ursprünglich eigenständige Unternehmen. Was hat sich durch die Zusammenführung geändert?

Christian Nau: Die beiden Marken bestehen weiterhin eigenständig, sind aber seit 2017 unter dem Dach der Jochen Schweizer mydays Group vereint. Jochen Schweizer steht für actionreiche Erlebnisse mit Adrenalin-Faktor, während mydays den Fokus auf gemeinsame Zeit legt – zum Beispiel romantische Wochenendreisen oder kulinarische Erlebnisse. Diese klare Differenzierung hilft uns, unterschiedliche Zielgruppen gezielt anzusprechen, während wir im Hintergrund von gemeinsamen Strukturen profitieren.

Wirtschaftsforum: Was macht Ihr Unternehmen besonders?

Christian Nau: Unsere Stärke liegt in der Kombination aus einem riesigen Angebot und höchster Qualitätssicherung. Wir arbeiten mit über 8.000 Erlebnispartnern zusammen, bieten regelmäßige Qualitätskontrollen und garantieren unseren Kunden eine flexible Einlösung ihrer Gutscheine. Sollte ein Anbieter einmal ausfallen, kümmern wir uns um Ersatz – diese Sicherheit ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Direktbuchungen.

Wirtschaftsforum: Welche Erlebnisse sind besonders gefragt?

Christian Nau: Die Klassiker wie Fallschirmspringen oder Bungee-Jumping sind nach wie vor sehr beliebt. Doch wir beobachten auch, dass außergewöhnliche Übernachtungen stark nachgefragt werden – etwa in Baumhäusern oder Glaskuppeln unter freiem Himmel. Auch DIY-Kurse wie Messer schmieden oder Sushi-Workshops liegen im Trend. Unser Ziel ist es, Menschen dazu zu inspirieren, nicht nur zu konsumieren, sondern selbst aktiv zu werden.

Wirtschaftsforum: Welche Herausforderungen bringt dieses breit gefächerte Portfolio mit sich?

Christian Nau: Unsere größte Aufgabe ist es, Kunden dabei zu helfen, das perfekte Erlebnis für sich selbst oder als Geschenk zu finden. Dabei setzen wir zunehmend auf künstliche Intelligenz: Durch personalisierte Empfehlungen wollen wir die Auswahl erleichtern und gezielt neue Vorschläge machen. Vergleichbar mit Streamingdiensten, die anhand von Nutzungsverhalten passende Inhalte vorschlagen, entwickeln wir unser System, um unsere Kunden noch besser zu beraten.

Wirtschaftsforum: Welche Trends sehen Sie aktuell im Bereich Erlebnisse?

Christian Nau: Neben außergewöhnlichen Übernachtungen und DIY-Workshops sehen wir einen klaren Trend zur Nachhaltigkeit. Kunden fragen vermehrt nach umweltfreundlichen Angeboten – von E-Motorsport-Erlebnissen bis hin zu naturnahen Outdoor-Abenteuern. Zudem setzen wir verstärkt auf Erlebnisse in der eigenen Umgebung, um nachhaltigen Tourismus zu fördern. So können unsere Kunden über eine interaktive Karte Angebote in ihrer Nähe entdecken. Außerdem ist natürlich Social Media zu einem Treiber von Trends geworden. Viele dieser Trends machen wir für Kunden tatsächlich erlebbar, denn echte eigene Erlebnisse schlagen immer die virtuellen Erlebnisse anderer.

Wirtschaftsforum: Ihr Fokus liegt nicht nur auf dem Schenken, sondern auch darauf, dass das Erlebnis auch tatsächlich stattfindet. Was tun sie dafür, dass aus einem Gutschein auch ein Erlebnis wird?

Christian Nau: Ein Erlebnisgutschein ist nichts wert, wenn er in der Schublade verstaubt. Deshalb setzen wir alles daran, dass unsere Kunden ihr Erlebnis auch tatsächlich wahrnehmen. Und das machen wir ihnen künftig einfacher als je zuvor. Mit einer klaren Customer first-Strategie für maximale Flexibilität. Jeder Gutschein kann jetzt direkt in alle 8.000 Erlebnisse eingelöst werden – ohne Umtausch oder Kontaktaufnahme. Um das Erlebnis vom Kauf bis zur Einlösung so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir ein eigenständiges Redemption-Team mit zehn Experten aufgebaut, das sich ausschließlich darum kümmert, die Einlösebedingungen für die Kunden stetig weiter zu verbessern.

Wirtschaftsforum: Ihr Unternehmen bietet auch B2B-Lösungen an. Was genau umfasst dieses Angebot?

Christian Nau: Wir arbeiten eng mit Unternehmen zusammen, um Erlebnisse als Incentives oder Teambuilding-Maßnahmen anzubieten. Viele Unternehmen nutzen unsere Gutscheine zur Mitarbeitermotivation oder als besondere Prämien für Kunden. Auch individuelle Eventorganisation gehört zu unserem Portfolio – von exklusiven Reisen bis zu einzigartigen Teambuilding-Erlebnissen.

Wirtschaftsforum: Ein Blick in die Zukunft: Welche Entwicklungen planen Sie?

Christian Nau: Wir wollen weiterhin Innovationsführer im Erlebnisbereich sein. Das bedeutet, dass wir Trends frühzeitig erkennen und unser Angebot stetig erweitern. Auch die Integration neuer Technologien wird ein wichtiger Bestandteil sein – sei es in der Erlebnisbuchung oder im Kundenservice. Unser Ziel bleibt es, unvergessliche Erlebnisse für unsere Kunden zu schaffen und immer wieder neue Möglichkeiten zu bieten.

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