„Nicht härter, sondern effizienter arbeiten!“
Interview mit Geert Veenstra, Sales Manager der Wierda Voertuig Techniek
„Von A bis Z denken wir immer mit“, beschreibt Geert Veens-tra, Sales Manager der Wierda Voertuig Techniek (WVT) die Philosophie des Unternehmens. „Während des gesamten Prozesses haben wir die Bedürfnisse unserer Endkunden stets im Blick. Hinzu kommt unser ausgezeichneter Service. So sind wir rund um die Uhr für unsere Kunden erreichbar.“
Als QUL-Partner von MAN bekommt WVT lediglich das Chassis geliefert und nimmt die gewünschten Anpassungen vor. Das kann eine Änderung des Radstandes sein oder auch die Ergänzung um eine oder mehrere zusätzliche Achsen. Der hintere Überhang kann verlängert oder verkürzt werden, das Fahrerhaus kann angepasst werden. Was physikalisch und technisch machbar ist, setzt WVT in die Tat um.
„Wo MAN aufhört, fangen wir an“, beschreibt der Sales Manager die Möglichkeiten in einem Satz. Dabei reicht das Spektrum vom 7,5-Tonner bis hin zum Schwergewicht von 65 Tonnen.
Internationale Kunden
Besonders gefragt sind die Fähigkeiten von WVT bei Fahrzeugen für den Bau und Straßenbau, für Betonmischer, Lkw zum Transport von Stahlplatten für mobile Straßen, in der Mining-Industrie sowie für Schwerlasttransporte. Längst ist die Kompetenz von WVT weit über die Grenzen der Niederlande bekannt. So bedient das Unternehmen heute unter anderem Kunden in Belgien, Luxemburg, Deutschland, Großbritannien und Skandinavien. Weitere Absatzgebiete sind Polen und Tschechien sowie – ganz wichtig – auch Israel.
„Unsere Aufträge bekommen wir direkt von den Endkundenoder über Händler“, erläutert Geert Veenstra. „Die bestellen bei MAN das Chassis, das wir anschließend weiterbearbeiten.“ Um weitere Kundenkreise zu erschließen, präsentiert sich WVT auch auf der internationalen Transport- und Logistikmesse IAA in Hannover sowie auf der Münchener Baumaschinen- und Bergbaumesse Bauma. „Hier zeigen wir, was alles möglich ist“, sagt der Sales Manager. „Dafür nutzen wir aber auch Social Media, unter anderem YouTube.“
Typisch familiengeführt
1931 gründete Enne Jacob Wierda, der Großvater des heutigen Geschäftsführers René Wierda, das Unternehmen, baute, reparierte und wartete Firmenfahrzeuge. Sein Motto lautete „Wir müssen nicht härter, sondern effizienter arbeiten“. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich die heutige WVT immer weiter. So bearbeitet das Unternehmen zunächst Fahrgestelle eines skandinavischen Herstellers und kooperiert danach mit einem spanischen Hersteller. Seit 2004 besteht die Kooperation mit MAN.
Heute ist WVT zusammen mit Wierda Bedrijfswagens (drei MAN-Vertretungen) sowie Wierda Hybrid Technologies Teil der Wierda-Gruppe. Von den 120 Beschäftigten der Gruppe arbeiten 35 bei WVT. „Als klassischer Familienbetrieb haben wir eine flache Organisation, wo die Türen stets offenstehen“, beschreibt Geert Veenstra die Atmosphäre im Unternehmen.
Potenzial in Deutschland
Als modernes Traditionsunternehmen nutzt WVT die Möglichkeiten der Digitalisierung, zum Beispiel papierlose Prozesse und die Bereitstellung aller relevanten Daten über Monitore direkt am Arbeitsplatz. Ein Fokus liegt auch auf nachhaltigen Lösungen. So hat WVT bereits früh den Einsatz von Dieselmotoren nach Euro 6-Norm forciert und auch einen Hybrid-Betonmischer gebaut. Während der Fahrt sorgt ein Dieselaggregat für den Antrieb, an der Baustelle bewegt ein Elektromotor die Trommel mit dem flüssigen Beton.
Heutzutage liefert WVT eine Fernsteuerung für MAN-Lkw, damit der Fahrer beim Verlegen von Stahlplatten nicht mehr ein- und aussteigen muss. Und Straßenplatten werden oft für den Bau von Windkraftanlagen verwendet. „Auf Dauer wollen wir deutlich weniger vom niederländischen Markt abhängig sein“, nennt der Sales Manager die Ziele für die Zukunft. „Besonders auf dem deutschen Markt sehen wir noch viel Potenzial.“ Für Geert Veenstra ist sein Job genau das Richtige: „Ich haben schon immer ein Faible für Autos gehabt und ganz besonders für große und schwere Fahrzeuge.“