Kapitalanlage mit Gewinn für Kunde, Umwelt und Gesellschaft

Interview mit Stefan Keller, Geschäftsführender Gesellschafter der UDI-Gruppe

„Wir haben die komplette Wertschöpfung im Haus: Kapitalmarktprodukte bis hin zur Realisierung der Projekte“, sagt Stefan Keller. Ein Schwerpunkt des Unternehmens sind Investitionen in Projekte aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie. Zweites wichtiges Standbein sind Investitionen in sogenannte grüne Immobilien, die aufgrund ihrer hervorragenden Energiebilanz von staatlichen Förderungen profitieren.

„In diesem Bereich fokussieren wir uns auf Serviced Apartments, zum Beispiel Hotels. Denn dort ist es am einfachsten, nach dem Wiederholungsprinzip zu arbeiten“, erklärt der Geschäftsführer. „Ein Hotel kann ich 10 oder 20 Mal nach dem gleichen Muster bauen, das gelingt bei einem Einfamilienhaus nicht.“

Der Wiederholungswert ist wichtig. „So kann man Fehler reduzieren und planbar bleiben.“ Die Arbeit der 60 Angestellten der UDI-Gruppe beginnt im wahrsten Sinne des Wortes auf der grünen Wiese. Sie kümmern sich um den Erwerb von Flächen, entwickeln mit Partnern die Projekte, kümmern sich um Baugenehmigungen und bei Bedarf um den Projektverkauf. „Im Biogasbereich kaufen wir zum Teil auch Objekte. Wenn ein Projekt einen gewissen Reifegrad hat, kaufen wir Flächen mit Genehmigung und bauen.“

Pioniere der Finanzbranche

Rückschau: Ende der 1990er-Jahre geht Firmengründer Georg Hetz mit Investitionen in Projekte der Solar- und Windenergie in die Selbstständigkeit. „Den Ausdruck EE für Erneuerbare Energien gab es damals noch gar nicht. Das waren echte Pioniere, die da investiert haben“, sagt Stefan Keller.

Das Konzept ging auf. Heute vermittelt das Unternehmen jährlich ökologische Geldanlagen in Höhe von 45 bis 50 Millionen EUR. Neben dem Hauptsitz in Nürnberg unterhält UDI Niederlassungen in München und Roth. In den kommenden Jahren soll der Umsatz deutlich steigen. „Um das zu erreichen, wollen wir in Kooperation mit einem Finanzdienstleistungsinstitut auch andere Angebote im Bereich Wertpapiere, zum Beispiel Anleihen, vermitteln.“

Stefan Keller
„Wir wollen nicht nur für erneuerbare Energien stehen, sondern künftig für allgemein Sinnvolles.“ Stefan KellerGeschäftsführender Gesellschafter

Langfristig erweitert das Unternehmen sein Portfolio von rein ökologischen Investments hin zu ökonomisch sinnvollen Projekten mit sozialem Charakter, wie zum Beispiel Gesundheitsimmobilien. „Wir machen regelmäßig Umfragen bei unseren Kunden. Wir sehen auch auf dem Markt, in welche Richtungen sich Kunden interessieren. Aktuell werden neue Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien wie auch im Bereich energiesparende Immobilien geprüft. Gerade bei Letzteren muss man etwas tun, Lösungen finden. Wir wollen in diesem Bereich Dinge realisieren“, schaut Stefan Keller nach vorne.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Wohnungsmarkt. „Wir glauben, dass wir einfach auf der Bauseite sehr viel kostengünstiger bauen müssen.“ Modulares Bauen ist für ihn ein wichtiges Stichwort. „Das ist sinnvoll wegen der Planbarkeit und der Reduzierung der notwendigen Ressourcen.“ Dabei ist es aus seiner Sicht sinnvoll, selbst als Investor aufzutreten. „Sonst haben wir zehn Bauherrn mit zehn verschiedenen Wünschen“, sagt Stefan Keller.

Klare Prozesse

Was den Erfolg von UDI ausmacht? „Wir wissen genau, was mit dem Geld passiert. Und wir können Synergieeffekte nutzen, die nicht da wären, wenn jedes Mal ein anderer Projektentwickler auftritt.“ Auch die Unternehmensgröße spielt für Stefan Keller eine wichtige Rolle. „Wir sind klein, schnell und haben flache Entscheidungshierarchien. Gerade bei Immobilien ist das sehr, sehr wichtig.“

Digitale Zukunft

In diesem Bereich setzt Stefan Keller auch auf neue Impulse durch die Digitalisierung. „Bis zum Abverkauf des fertigen Projekts muss das gesamte Serviced Apartments digital ohne Medienbruch sein: Nicht mehr mit Mail und Dropbox, sondern eine Plattform – dann können alle Beteiligten jederzeit auf die Informationen zugreifen, sogar vom Smartphone aus.“ Wie Stefan Keller und seine Kollegen UDI in Zukunft entwickeln möchten?

„Wir wollen eine Plattform für interessante Produkte sein mit einer klaren, professionellen Abwicklung. Und wir wollen Positives bewegen“, hat Stefan Keller eine klare Vorstellung von der Zukunft. Großes Entwicklungspotenzial sieht er im Bereich der dezentralen Energieversorgung im Bereich Wärme und Mobilität. „Wir sind heute schon Stromversorger. E-Mobility ist eine logische Fortsetzung.“ Anknüpfungspunkte sieht er zudem bei Immobilien. „Nachhaltiges und modulares Bauen in einem industriellen Prozess mit möglichst hohem Wiederholungsfaktor. Wir suchen Diversifizierung, die aber nach unseren Prinzipien sinnvoll ist.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Energie & Umwelt

„Finanzplanung ist Lebensplanung!“

Interview mit Bernd Steinhart, Vorstand Vertrieb und Frank Wemheuer, Vorstand der GLOBAL-FINANZ AG

„Finanzplanung ist Lebensplanung!“

Finanzprodukte und Vorsorgekonzepte sind oftmals äußerst komplex: Viele Menschen setzen deshalb unverändert auf den Rat kompetenter Vertriebspartner, die sich ganz auf ihre individuelle Situation einstellen können. Die GLOBAL-FINANZ AG ist…

Für die Menschen in der Region

Interview mit Mag. (FH) Bettina Sax, Vorstandsdirektorin und Vorstandsmitglied für den Bereich Markt der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG

Für die Menschen in der Region

Den Menschen in der Region finanzielle Sicherheit und Unterstützung zu bieten – das war der Gedanke, der vor 170 Jahren hinter der Gründung der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG stand.…

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Interview mit Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank)

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Förderung ist ein Schlüssel für Wachstum, Innovation und Stabilität – besonders in Zeiten des Wandels. Als zentrale Förderbank des Landes nimmt sich die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) in Hannover…

Spannendes aus der Region Nürnberg

Wo Methodik Geschmack schlägt

Interview mit Marion Endres, Geschäftsführerin der IDEENHAUS GmbH

Wo Methodik Geschmack schlägt

Ihren Kunden sagt Marion Endres mitunter gerne ein bisschen provokant, dass sie deren Geschmack gar nicht interessiere – denn Geschmack sei in Fragen der Markenführung oder des Designs ohnehin ein…

Digitale Transformation zwischen KI, Remote-Arbeit und Verantwortung

Interview mit Guido Aehlen, Geschäftsführer der Hitachi Solutions Germany GmbH

Digitale Transformation zwischen KI, Remote-Arbeit und Verantwortung

Digitale Transformation, Remote-Arbeit und künstliche Intelligenz stellen Unternehmen vor große Aufgaben. Die Hitachi Solutions Germany GmbH begleitet sie dabei mit technologischem Know-how und internationaler Schlagkraft. Geschäftsführer Guido Aehlen erklärt, wie…

„Je ausgefallener, desto lieber!“

Interview mit Gernot Ramsauer, Geschäftsführer der Langguth + Co. GmbH

„Je ausgefallener, desto lieber!“

Erst, wenn es herausfordernd wird, macht es so richtig Spaß. Das ist die Einstellung von Gernot Ramsauer, Geschäftsführer der Langguth + Co. GmbH. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz im Nürnberg…

Das könnte Sie auch interessieren

Zukunftsfähige Elektronik – mit Verantwortung gefertigt

Interview mit Emil Kurowski, Geschäftsführer der TOP. Thomas Preuhs GmbH

Zukunftsfähige Elektronik – mit Verantwortung gefertigt

Regionale Nähe, gelebte Nachhaltigkeit und technische Präzision – auf diesen drei Säulen hat sich die TOP. Thomas Preuhs GmbH in den vergangenen 30 Jahren vom kleinen Dienstleister zum flexiblen Full…

Intelligenz im Stromnetz: Neue  Maßstäbe im Energiemanagement

Interview mit Marijan Valic, Geschäftsführer der Berg GmbH

Intelligenz im Stromnetz: Neue Maßstäbe im Energiemanagement

Wie lässt sich die Energiewende konkret vorantreiben? Die Berg GmbH aus dem bayerischen Martinsried zeigt es mit einem klaren Ansatz: Energie effizient steuern, Kosten senken und neue Technologien sinnvoll nutzen.…

Wenn Innovation Gewicht spart

Interview mit Marnie Tietje, Leiterin Vertrieb der SOMMER GmbH

Wenn Innovation Gewicht spart

Der Fahrzeugbau verändert sich rasant: Leichtbau, Nachhaltigkeit und flexible Lösungen sind heute gefragter denn je. Ein Unternehmen, das diese Entwicklung seit Jahren prägt, ist die SOMMER GmbH aus Laucha an…

TOP