Intelligenz im Stromnetz: Neue Maßstäbe im Energiemanagement
Interview mit Marijan Valic, Geschäftsführer der Berg GmbH

Die Berg GmbH zeigt, wie Mittelständler die Energiewende aktiv mitgestalten können. Mit integrierten Software- und Hardwarelösungen, eigener Entwicklungsabteilung und einem klaren Fokus auf Effizienz bietet das Unternehmen Antworten auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: den verantwortungsvollen Umgang mit Energie.
Von der Messtechnik zum ganzheitlichen Energiemanagement
„Ich bin seit 2011 bei der Berg GmbH, zunächst im Vertrieb, später als Vertriebsleiter und seit 2019 als Geschäftsführer“, berichtet CEO Marijan Valic. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1980 – damals mit Fokus auf Messtechnik und Lastmanagementsysteme. Über die Jahrzehnte entwickelte sich Berg Schritt für Schritt weiter. „Ein wichtiger Meilenstein war, dass wir vor rund neun Jahren begonnen haben, unsere Lastmanagementsysteme selbst zu entwickeln“, sagt Marijan Valic. „Das hat uns enorme Flexibilität und Innovationskraft verschafft.“ Heute vereint das Unternehmen seine Lösungen in einem digitalen Gesamtpaket. „Unsere Kunden arbeiten nicht mehr mit verschiedenen Insellösungen, sondern mit einem integrierten Ökosystem“, betont Marijan Valic. „Unter dem Dach eines Portals lassen sich die Produkte Efficio® (Energiemanagement), Optimo (Lastmanagement) und Berg.Charge (Lademanagement für Elektromobilität) kombinieren. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal: Wir bieten ein Komplettsystem, das Energieflüsse intelligent steuert, Kosten senkt und zugleich regulatorische Vorgaben erfüllt.“ Dass diese Systeme Wirkung zeigen, beweisen viele Kundenbeispiele. „Mit Optimo sparen energieintensive Betriebe, etwa aus der Stahlindustrie, bis zu 80% ihrer Netzentgelte. Aber auch mittelständische Unternehmen, zum Beispiel aus der Lebensmittelbranche, profitieren – dort bewegen sich die Einsparungen im mittleren fünfstelligen Bereich“, erläutert Marijan Valic. Die Amortisationszeit liegt in der Regel unter einem Jahr.
Innovation mit IoT und Cloud
Neben den klassischen Energiemanagementlösungen investiert Berg stark in Zukunftstechnologien. „Wir betreiben eine eigene Cloud und bieten IoT-Lösungen an, die über LoRaWAN®-Funkmodule Daten von Zählern und Sensoren erfassen“, so Marijan Valic. Damit lassen sich auch Messpunkte an entlegenen Standorten zuverlässig anbinden. Ergänzt wird das Portfolio durch die hauseigene Eye-oT-App: „Unsere Kunden können damit Berg-Sensoren einfach per QR-Code einrichten, Batteriestatus und Signalstärke prüfen und die Daten direkt im Energiemanagementsystem nutzen.“ Die technische Kompetenz kommt nicht von ungefähr: Rund ein Drittel der Belegschaft sind Softwareentwickler. „Wir haben 13 Entwickler, die in Java, C++ und App-Entwicklung arbeiten. Das unterscheidet uns von vielen Wettbewerbern. Kunden schätzen, dass wir Schnittstellen individuell anpassen und Daten bidirektional in bestehende Systeme wie SAP integrieren können.“ Auch bei regulatorischen Änderungen bleibt Berg am Ball. „Der Paragraf 19 der Stromnetzentgeltverordnung wird sich ab nächstem Jahr ändern. Themen wie dynamische Tarife werden an Bedeutung gewinnen. Wir sind bereits in der Entwicklung entsprechender Lösungen, damit unsere Kunden rechtzeitig vorbereitet sind.“ Das Erfolgsrezept ist laut dem CEO die Verbindung von Erfahrung, technischer Innovationskraft und praxisnaher Umsetzung. „Wir sind stolz darauf, eines der leistungsstärksten Systeme am Markt zu haben – und gleichzeitig nah an den Bedürfnissen der Kunden zu bleiben. Energieeffizienz ist heute kein ‘Nice-to-have’ mehr, sondern entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.“








