Immer up to date: IT-Anwendungen werden nie wieder altern

Interview mit Mark Knill, CCO der Thinkwise Software BV

„Unser Produkt ist sehr stabil“, nennt Mark Knill, CCO von Thinkwise Software, einen der Gründe, warum sich so viele Kunden für den niederländischen Anbieter entscheiden.

„Und das ist wirklich etwas Besonderes, denn die gesamte IT-Landschaft eines Betriebes basiert auf unserer Plattform. So etwas spricht sich auch herum, denn alle wissen, wie viel bei IT-Projekten schiefgehen kann. Unsere Aufgabe und Herausforderung bestehen darin, unsere Geschichte zu erzählen, damit Menschen wissen, dass es unser Produkt überhaupt gibt und welche Möglichkeiten es bietet. Mit unserer Software braucht der Kunde beinahe nichts zu programmieren“, erläutert der CCO. „In Thinkwise wird ein Business-Prozess entworfen mit allen Erfordernissen des Kunden, die auch abgebildet werden. Daraus wird dann eine Applikation generiert. Anschließend erfolgt das Feintuning und am Ende des Prozesses, der 10- bis 15-mal schneller ist als bei herkömmlicher Programmierung, steht eine stabile und flexible Plattform, die den Kunden zahlreiche Vorteile und Arbeitsersparnis bringt.

So weit die Neuimplementierung von Thinkwise. Ist die Plattform einmal installiert und eine neue Version einer Fremdsoftware, zum Beispiel React, erscheint, braucht der Kunde nichts zu tun, er ist immer up to date. Mit dem Thinkwise Upcycler können unsere Kunden die Metadaten bestehender (veralteter) Anwendungen in ein Low-Code-Modell umwandeln. Damit können unsere Kunden die wichtigen Kernelemente ihrer bestehenden Software in der Thinkwise-Plattform wiederverwenden und die neuesten Technologien nutzen.“

2002 gegründet

2002 gründeten Robert van der Linden und Victor Klaren Thinkwise in Apeldoorn mit dem Ziel, eine Technologie-Plattform zu errichten, die niemals zu einer Altlast werden kann. Dank ihres Ansatzes ließen sich große Altsysteme mitsamt den meisten peripheren Anwendungen und der sogenannten Schatten-IT vollständig ersetzen.

In den folgenden Jahren wurde die Plattform stetig weiterentwickelt und bei immer mehr Kunden implementiert, zum Beispiel beim niederländischen Familienunternehmen VDL Groep in über 40 Fabriken. 2015 wurden neue Büros in Eindhoven und Rotterdam eröffnet und auch in den USA sowie im deutschen Mannheim ist Thinkwise mit eigenen Niederlassungen präsent. Insgesamt beschäftigt Thinkwise aktuell 130 Mitarbeiter.

Transparente IT-Landschaft

„Manche Betriebe können nicht mehr wachsen, weil ihre alte Software nicht mehr den neuen Anforderungen entspricht“, weiß Mark Knill. „In solchen Fällen werden wir häufig eingeschaltet, um die IT entsprechend anzupassen. Dabei liegt eine besondere Kompetenz von uns bei großen, betriebskritischen Systemen mit Millionen von Daten. Wir haben viele Familienbetriebe mit alter Software auf den neuesten Stand gebracht. Mit Thinkwise kann auch über die Betriebsprozesse gesprochen werden. Wir machen die IT-Landschaft transparent und Veränderungen, zum Beispiel bei der Übernahme eines Unternehmens, können allesamt auf unserer Plattform konfiguriert werden. Das gilt für alle Prozesse und für jegliche Software – und das komplett branchenunabhängig. Dabei bewegen wir uns zumeist in Größenordnungen von Betrieben zwischen 100 und 1.000 Beschäftigten.“

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sicherheit veralteter Systeme, die oft anfällig sind für Angriffe von außen. „Wer mit unserer Plattform arbeitet, hat bereits alle Securitylösungen dabei“, betont der CCO. „Es muss nichts zusätzlich programmiert werden. Alles kommt out of the box.“

Viele Partnerschaften

Die meisten Kunden von Thinkwise kommen aus den Sparten Einzelhandel, Transport und Logistik sowie Finanzen. Darüber hinaus begleitet das Unternehmen Kunden aus der Fertigungsindustrie, dem Dienstleistungssektor oder der öffentlichen Verwaltung. Zu den Kunden gehören unter anderem die Einzelhandelskette Xenos, das Schifffahrtsunternehmen Royal Wagenborg, der technische Dienstleister Van Dorp sowie der Obst- und Gemüsegroßhändler Aartsen.

Neben den eigenen Niederlassungen arbeitet das niederländische Unternehmen auch weltweit mit Partnern zusammen, zum Beispiel mit Systemintegratoren, unabhängigen Softwareanbietern sowie internen Softwareentwicklern. Um neue Kunden anzusprechen, nutzt Thinkwise seine Netzwerke, präsentiert sich auf Fachmessen wie der Greener Manufacturing Show in Köln oder bietet eigene Webinare und Diskussionsforen an.

Weiter wachsen

„Wir feiern Erfolge“, beschreibt Mark Knill das Vorgehen, um den Zusammenhalt und den Teamspirit innerhalb von Thinkwise zu stärken. „Weil viele von uns von zu Hause aus arbeiten, sehen wir uns zu wenig und deshalb sind diese Zusammenkünfte so wichtig“. In den nächsten fünf bis sechs Jahren möchte Thinkwise zum Marktführer in seinem Segment avancieren. „Außerdem peilen wir eine Mitarbeiterzahl von etwa 500 an“, sagt der CCO. „Dabei steht für uns das Motto ‘Free the world of legacy’ immer im Vordergrund sowie die gemeinsame Freude an dem, was erreicht werden kann und was bereits erreicht worden ist.“

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