Digitale Souveränität geht uns alle an
Interview mit Tobias Mirwald, Geschäftsführer der ADITO Software GmbH

Gerade die Transparenz und Flexibilität seiner Lösungen sind dem Softwarespezialisten sehr wichtig, denn diese würden viele Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen bei ihren Softwareprozessen vermissen, wie Geschäftsführer Tobias Mirwald unterstreicht: „Wir sehen uns als Alternative zu amerikanischen Großkonzernen, die zwar nach wie vor die Branchenprimusse sind, aber wir positionieren uns mit digitaler Souveränität und „Made in Germany“ auf dem Markt.“ Die digitale Souveränität ist für deutsche Unternehmen und Behörden und öffentliche Einrichtungen äußerst bedeutsam, ermöglicht sie es ihnen doch, selbst zu entscheiden, ob sie den Weg in die Cloud wählen, die auch von ADITO betrieben und in Deutschland angesiedelt ist, oder das Produkt sogar mit der Cloud-Technologie in ihrem eigenen Rechenzentrum betreiben, wenn die Daten im eigenen Haus bleiben sollen.
„Wenn der Kunde 100%ig souverän sein will, können wir ihm helfen, denn dafür stehen wir im Grunde“, so Tobias Mirwald. „Wir haben eine Plattform, die XRM-Plattform, unsere ADITO XM, die Standardmodule für den Vertrieb, fürs Marketing, für den Service, aber auch für Kollaborationen bietet.“
mmer wieder angepasst
Zwar lizenziert der Wettbewerb jedes Modul unterschiedlich und bepreist es auch unterschiedlich, aber ADITO möchte, dass Kunden mit ihrem Unternehmen mitwachsen – das heißt, es gibt einen Preis pro User, unabhängig davon, ob er ein Modul oder fünf Module einsetzt. „Ein Preis pro User ist ein sehr simples Lizenzmodell mit hoher Transparenz. Es gibt für den Kunden keine versteckten Kosten“, ergänzt Tobias Mirwald.
„Jetzt ist es natürlich so, dass unsere Produkte meist nicht ‘out oft he box’ genutzt werden, sondern die meisten Kunden haben Anpassungswünsche.“ Diese Anpassungen übernimmt entweder ADITO als Hersteller mit seinem eigenen Team für Consulting oder Implementierung oder ein Partner aus dem 2019 aufgebauten Implementierungs-Netzwerk. Diese Softwareunternehmen vertreiben die ADITO-Software nicht nur, sondern implementieren sie auch. Größter Partner ist hier momentan die Firma Adesso, die ADITO in ihrem Portfolio führt.
Digitalisierung geht weiter
„Über eine Low-Code-Plattform mit unserem ADITO-Designer, so heißt das Produkt, können wir, unser Partner oder der Kunde selbst Anpassungen vornehmen, es ist immer ein und dasselbe Produkt“, sagt Tobias Mirwald. „Es ist wichtig zu verstehen, dass Digitalisierung kein Projekt ist – ich führe also nicht ein CRM ein und dann läuft es –, sondern es ist ein kontinuierlicher Prozess. Es ist gut, dass der Kunde das auch selbst anpassen kann, weil Anforderungen sich ständig verändern, Prozesse sich weiterentwickeln, genau wie auch ein Unternehmen.“ Heute zählen Kunden aus dem Mittelstand und dem öffentlichen Bereich – in Deutschland, Österreich und der Schweiz – zu den Kunden des Unternehmens, das 15 Millionen EUR umsetzt und 170 Mitarbeiter beschäftigt.
Wir liefern unsere Software an bekannte Namen aus unterschiedlichsten Branchen wie Industrie, Handel und Sport. Unternehmen wie Seeberger, Dachser, uvex oder Werder Bremen zählen zu unseren Kunden. Darüber hinaus arbeiten auch Organisationen aus besonders sicherheits- und datensensiblen Bereichen wie der Finanzbranche und dem öffentlichen Sektor mit unserem CRM.
Hier können wir mit der amerikanischen Konkurrenz nicht nur mithalten, sondern Punkten mit unseren USPs wie digitale Souveränität. Nicht erst seit Trump ist das ein wichtiges Thema. Trotz der Krisen konnten wir im letzten Jahr 26% wachsen. Der Bedarf ist da, die Digitalisierung geht einfach weiter“, unterstreicht Tobias Mirwald. „KI wird uns immer stärker beschäftigen; dafür bauen wir ein eigenes Team auf. Viele unserer Fachkräfte bilden wir selbst aus. Wir sind hier im Landkreis Landshut der größte Ausbilder für Fachinformatiker, mit momentan 21 Auszubildenden“, so Tobias Mirwald. „Ich wünsche mir, dass wir diese Abhängigkeit von Tech-Großkonzernen im Softwarebereich überwinden, da kann auch eine europäische Alternative helfen.“