„Die Leute wollen sich sehen.“
Interview mit Marco Steg, CEO der SYMA HOLDING AG
Wirtschaftsforum: Herr Steg, was waren die wichtigsten Meilensteine in Ihrer Unternehmensgeschichte?
Marco Steg: Unser Firmengründer Marcel Strässle hat 1961 ein neuartiges Profil- und Verbindungssystem auf den Markt gebracht, dessen Stabilität nicht durch Bohrungen geschwächt wurde. Dank dieser Erfindung war die Firma die erste, die den Messebau systematisierte. Ein Querschnitt dieses Profils bildet unser Firmenlogo. Wie für Schweizer Unternehmen typisch, erfolgte die internationale Expansion rasch, zunächst in die benachbarten Märkte in Deutschland, Österreich und Tschechien, dann vor allem nach Hongkong, von wo aus wir heute den gesamten chinesischen Markt bedienen.
Wirtschaftsforum: Was sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Marco Steg: Unser Erfolg beruht auf Innovation und für unsere Zukunft ist Kreativität entscheidend. Es ist wichtig zu verstehen, was der Kunde will, besonders wenn dieser Schwierigkeiten hat, dies genau zu formulieren. Deshalb sind unsere Mitarbeiter unser größtes Kapital. Bei uns gilt: ‘geht nicht gibt‘s nicht’. Eine frühzeitige Festlegung des Bedarfs ist der Schlüssel zur Einhaltung von Budgets und Zeitplänen.
Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihr Produkt- und Dienstleistungsspektrum aus?
Marco Steg: Wir sind sowohl Systemlieferant als auch Messebauer. Im Systembereich liefern wir innerhalb eines standardisierten Rahmens größtmögliche Flexibilität, während wir im individuellen Messebau ein maßgeschneidertes und geschreinertes Konzept liefern. Damit haben wir den Vorteil, Produkte, die im Individualbau gut funktioniert haben, auch im Systembau zu übernehmen.
Wirtschaftsforum: Welche wichtigen Trends können Sie in der Branche beobachten?
Marco Steg: Nachhaltigkeit ist ein sehr großes Thema und durch unsere modularen Systeme haben wir bereits eine sehr nachhaltige Lösung. Die hohe Flexibilität unserer Modul-Systeme bedeutet, dass sie immer wieder verwendet werden können. Darüber hinaus ist die Logistik unsere eigentliche Kernkompetenz. Wir liefern die benötigten Materialien aus unseren Lagern, bauen sie auf dem Messegelände auf und bauen sie dann wieder ab, um sie für die nächste Messe einzulagern. Im Bereich der Materiallagerung sind wir einer der drei größten Anbieter auf dem europäischen Markt. Für die Zukunft gilt es, diesen Kreislauf noch effizienter zu gestalten.
Wirtschaftsforum: Wer sind Ihre Zielgruppen?
Marco Steg: Wir haben drei Zielgruppen. Das sind einmal die Austeller für den individuellen Messestand, die Messeveranstalter für den Systembau und die Systemanwender wie beispielsweise Museen oder Einzelhändler. Den Kundenfokus wollen wir in Zukunft noch weiter ausschärfen. Wir freuen uns darauf, unseren neuen Auftritt auf der kommenden EuroShop in Düsseldorf vorzustellen.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Marco Steg: Wir wollen uns ständig verbessern und zielen insbesondere auf Effizienz- und Produktivitätssteigerungen bei der Organisation der verschiedenen Warenflüsse im Unternehmen. Das Stichwort heißt agiles Projektmanagement. Die Branche ist sehr handwerklich geprägt, muss aber industrielle Konzepte wie das Lean Management übernehmen, um kosteneffizienter zu agieren.
Wirtschaftsforum: Was motiviert Sie persönlich?
Marco Steg: Für mich ist eine offene Firmenkultur ein zentrales Anliegen. Wir arbeiten in einem schnelllebigen Umfeld mit nicht verhandelbaren Fristen. In dieser Situation ist jeder Beitrag wertvoll und erwünscht.