„Games sind das Herz der gesamten Popkultur!“
Interview mit Oliver Frese, COO der Koelnmesse GmbH
Das Interview führten: Manfred Brinkmann und Dr. Endre Hagenthurn
Wirtschaftsforum: Herr Frese, hat die gamescom 2024 Ihre Erwartungen erfüllt?
Oliver Frese: Die gamescom 2024 hat unsere Erwartungen in vielerlei Hinsicht sogar übertroffen. Wir haben neue Rekorde bei der Ausstellerzahl, der internationalen Beteiligung der Länderpavillons und der digitalen Reichweite erzielt und mehr Besucherinnen und Besucher als im Vorjahr angezogen. Auch der gamescom congress und die Entwicklerkonferenz devcom schlossen mit Rekordwerten ab. Das sind Ergebnisse, auf die wir sehr stolz sind. Gleichzeitig zeigten die Vielfalt der auf der gamescom präsentierten Spiele und die überwältigende Resonanz sowohl seitens der Ausstellenden als auch der Besuchenden, wie dynamisch und zukunftsweisend die Branche ist. Diese positiven Entwicklungen bestätigen uns darin, dass wir mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der gamescom auf dem richtigen Kurs sind.
Wirtschaftsforum: Was war Ihr persönliches Highlight?
Oliver Frese: Das ist wirklich schwer zu sagen, da die komplette gamescom-Woche überwältigend ist und jeden Tag neue Highlights mit sich bringt. Für mich persönlich ist es immer ein besonderer Moment, wenn sich morgens die Hallen füllen und die Begeisterung der Besuchenden spürbar wird. Wenn ich darüber hinaus noch konkrete Beispiele nennen müsste, dann war sicherlich der gamescom congress in unserem neuen Conference- und Exhibition-Center Confex ein Highlight. Es war, zusammen mit der Entwicklerkonferenz devcom, die allererste Veranstaltung, die hier stattgefunden hat, und das hat für mich einen besonderen symbolischen Wert während unseres 100-jährigen Jubiläums der Koelnmesse. Wir freuen uns auf viele weitere Veranstaltungen, die wir in Zukunft hier ausrichten dürfen – im Rahmen der gamescom und darüber hinaus.
Ein zweites Beispiel wäre sicherlich, dass wir die Anzahl an Views der gamescom Opening Night Live verdoppeln konnten im Vergleich zum Vorjahr und auch insgesamt die Views für digitale Inhalte um 75% im Vergleich zu 2023 stiegen. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Events für die Games-Branche und die globale Strahlkraft, die von der Veranstaltung ausgeht.
Wirtschaftsforum: Wie kamen Wirtschafts- und Strategiespiele bei den Gamern an?
Oliver Frese: Wir haben gesehen, dass die Wirtschafts- und Strategiespiele auch in diesem Jahr bei den Besucherinnen und Besucher sehr gut angekommen sind. Sowohl in der indie area als auch in der entertainment area wurden einige neue Spiele präsentiert, die von den Spielerinnen und Spielern begeistert angenommen wurden. Lange Schlangen vor den Ständen zeigten, dass diese Genres nach wie vor einen festen Platz in der Gaming-Community haben.
Um auch hier konkrete Beispiele zu nennen, waren Age of Mythology: Retold wie auch Sid Meier’s Civilization VII Highlights des Genres, auf die die Gaming-Community genau geschaut hat. Im Rahmen der gamescom Opening Night Live konnte zu beiden nicht nur ein neuer Trailer enthüllt, sondern im Anschluss für letzteren auch das Spiel als solches erstmalig präsentiert werden.
Wirtschaftsforum: Gaming trifft auf Film, Musik und Co. – wie wird die gamescom künftig verschiedene Entertainment-Welten noch enger miteinander verknüpfen?
Oliver Frese: Die gamescom wird auch in Zukunft darauf abzielen, die dynamischen Entwicklungen der Games- und Entertainment-Branche aktiv mitzugestalten und eine Plattform zu bieten, auf der innovative und aufstrebende Projekte optimal präsentiert werden können. Wie wir in diesem Jahr mit der neuen cards & boards area gesehen haben, gibt es immer mehr Bereiche, bei denen eine Unterscheidung kaum noch notwendig ist und eine Verzahnung bereits stattgefunden hat. Längst sind Games zum Herzen der gesamten Popkultur geworden. Das zeigt sich auch auf der gamescom, die die gesamte Games-Kultur und das dahinterstehende Ökosystem abbildet.
Interview:
Manfred Brinkmann
und Dr. Endre Hagenthurn