Im Rahmen des Möglichen
Interview mit Fabian Pernpointner, Geschäftsführer SPAGL GmbH
„Wir bieten alles aus einer Hand und haben die gesamte Wertschöpfungskette intern,“ sagt Geschäftsführer Fabian Pernpointner. 2019 hat er die Führung von seiner Mutter übernommen. „Früher haben wir nur die Leisten geliefert – kilometerweise – aber heute bieten wir Service nach Kundenwunsch.“ Der Leistungsspektrum tendiert immer mehr Richtung fertige Produkte für Endkunden. Vom einfachen Standard-Rahmen, in den nur ein Bild eingelegt werden muss, bis hin zur maßgeschneiderten Lösung.
Dennoch kann SPAGL auch maßgeschneiderte Lösungen anbieten, wie Leisten, die nach Kundenvorgaben bezüglich des Profils und der Farbe gefertigt werden. Nach Wunsch können Kunden auch zugeschnittene Leisten kaufen, womit sie selbst Rahmen erstellen, oder auch fetig gebaute Rahmen, deren Innenleben sie selbst machen. „Leider sterben uns die Fachkräfte aus, vor allem Vergolder“, erzählt Fabian Pernpointner. „Handarbeit bleibt weiterhin in der Fertigstellung von Rahmen gefragt.“
Erfolg trotz Pandemie
Während die Corona-Jahre für viele Unternehmen schwierig waren, erlebte SPAGL Wachstum. „Viele haben ins eigene Heim investiert“, erklärt Fabian Pernpointner. „Wir kamen der Nachfrage kaum nach. Unsere Kapazitäten reichten fast nicht aus. Heute ist es wieder anders: Wegen der Inflation sind die Kunden vorsichtiger.“ Der Markt für Echtgoldrahmen bleibt stabil und hier fühlt sich SPAGL wohl. „Günstige Rahmen gibt es genug im Baumarkt und in Möbelhäusern. Wir bieten etwas gehobeneres.“ Mit Blick auf die Umwelt verwendet SPAGL heute heimische Hölzer anstatt Tropenholz sowie wasserlöslichen Lack für ein nachhaltiges und gleichzeitig hochwertiges Produkt.
In der Welt zu Hause
SPAGL unterhält seinen Hauptsitz in Hutthurm in Deutschland und eine Niederlassung in Volary in Tschechien. Das Unternehmen ist seit 1901 tätig. Insgesamt werden 110 Mitarbeiter beschäftigt – 52% von ihnen Frauen. Rund 90% der Kundschaft befindet sich in der DACH-Region und den Benelux-Ländernx, aber SPAGL exportiert auch in über 30 Ländern weltweit. „Internetshops und Objektausstatter zum Beispiel für Hotels und Restaurants sind für uns die Zugpferde der Zukunft und bieten sehr viel Potenzial“, verrät der Geschäftsführer. „Unsere Produkte sind aber weiterhin im Facheinzelhandel, bei Rahmer und Vergolder, und in Galerien zu finden. Hier vor Ort haben wir einen Werksverkauf, wo Privatverbraucher von uns direkt kaufen können.“